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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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dem Achterdeck festgezurrt ist. Sie hatten Aelgifu mitgenommen.
    Im Nachtdunkel machte ich den schwarzen Umriß des Felsenriffs aus. Vor dem Sternenhimmel war die Silhouette des nadelgleichen Runensteins zu erkennen.
    »Sie kommen zurück«, sagte Gorm leise.
    Ich starrte in die Nacht hinaus. Einige hundert Meter entfernt machte ich das Boot aus. Ich hörte das Plätschern der Ruder, die sich in einheitlichem Rhythmus bewegten. Die Schlagzahl war sehr langsam, so daß sie offenbar nicht verfolgt wurden.
    Dann sah ich Ivar Forkbeard am Steuerruder. Das Boot scharrte leise an der Bordwand des Schlangenschiffs entlang.
    »Hast du das Lösegeld?« fragte ich.
    »Ja«, erwiderte er grinsend und hob einen schweren Beutel hoch.
    »Es hat lange gedauert«, bemerkte ich.
    »Es dauerte seine Zeit, bis wir das Gold gewogen hatten«, sagte Ivar. »Und es gab Auseinandersetzungen um die Genauigkeit unserer Waagen.«
    »Oh?« fragte ich.
    »Ja, die Waage Gurts aus Kassau hat nicht genau gestimmt – sie zeigte ein zu hohes Gewicht an.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »Hier ist das Gold.« Ivar Forkbeard warf Gorm den Beutel zu. »Hundertundzwanzig Goldstücke.« Dann schleuderte er weitere Geldbörsen in das Schiff.
    »Was ist das?«
    »Die Geldbeutel der Leute, die Gurt von Kassau begleitet haben«, bemerkte er.
    Ich hörte ein Stöhnen aus dem Boot und sah eine Bewegung unter einem See-Sleen-Fell. Forkbeard riß das Fell fort und zeigte uns die stolze Aelgifu, die gefesselt im Boot lag. Sie starrte entsetzt zu uns empor. Forkbeard stemmte sie über die Bordwand. »Zu den anderen Sklavinnen mit ihr!« befahl er.
    Ich half dem Piratenkapitän und seinen Männern, das kleine Boot wieder an Deck zu hieven.
    Plötzlich bohrte sich ein Pfeil in die Bordwand.
    »Los! Ablegen!« brüllte Forkbeard. »Auf die Bänke!« Am Bug und am Heck holte man die beiden Anker auf. Die Ruderluken wurden aufgestoßen, die Ruder hinausgeschoben.
    Von der Küste näherte sich ein gutes Dutzend kleiner Boote mit jeweils zehn bis fünfzehn Mann.
    Zwei weitere Pfeile trafen das Schiff. Andere zuckten in der Dunkelheit an uns vorbei, und nur das Flüstern ihrer Schaftfedern war zu hören.
    »Aufs Meer!« brüllte Forkbeard. »Zieht durch!«
    Die Schlange wandte ihren Bug zum Meer, und die Ruder senkten sich, drangen in das Wasser ein, wurden durchgezogen. Das Schiff setzte sich in Bewegung.
    Wütend stand Forkbeard an der Reling und starrte auf die Bootsarmada. Dann wandte er sich an seine Männer. »Das soll euch eine Lehre sein!« rief er. »Den Kassauern ist nicht zu trauen!«
    Die Männer an den Rudern begannen zu singen.
    »Und was hast du mit Gurt und seinen Begleitern gemacht?« fragte ich.
    »Wir haben sie nackt liegenlassen.« Dann blickte er nach achtern, wo die kleinen Boote nun zurückblieben. »Anscheinend kann man sich auf keinen mehr verlassen.«
    Dann ging er zu Aelgifu und ließ ihr den Knebel abnehmen.
    »Offenbar ist diese Nacht doch nicht deine letzte in meinen Fesseln.«
    »Du hast das Lösegeld genommen!« rief sie. »Du hast das Geld genommen!«
    »Ich habe mehr als Lösegeld genommen.«
    »Warum hast du mich dann nicht freigelassen?« fragte sie.
    »Weil ich dich haben will. Ich habe zwar gesagt, daß ich das Lösegeld nehme, aber davon, daß ich dich freilasse, war nie die Rede. Dazu bist du viel zu hübsch. Und warum sollte ich die erkleckliche Mitgift verschmähen? Willkommen in der Sklavenfessel!«

6
     
     
    Die Männer Forkbeards stimmten ein lautes Jubelgeschrei an. Das Schlangenschiff wendete langsam zwischen den hohen Klippen und glitt in den schmalen Wasserweg hinein. Da und dort klammerten sich Flechten und Büsche und sogar kleine Bäume an das Felsgestein. Das Wasser unter uns war tief und kalt.
    Die Ruder hoben sich in gleichmäßigem Rhythmus, während sich das Segel in der leichten Landbrise kaum noch bewegte.
    Vorsichtig bahnte sich das Schlangenschiff seinen Weg zwischen den hochaufragenden Klippen hindurch.
    Ivar Forkbeard hob ein großes geschwungenes Bronzehorn an die Lippen und ließ einen hohen Ton erklingen, der zwischen den Felswänden widerhallte.
    Kurz darauf ertönte voraus ein ähnliches Signal. Bald hatten wir Forkbeards Heimstatt erreicht.
    »Behängt das Schiff mit Gold!« brüllte Ivar.
    Kerzenhalter und Kelche wurden mit Schnüren am Bugspriet befestigt. Die Männer nagelten Goldbleche an den Mast und hängten golddurchwirkte Tuche wie Banner über die Reling.
    Dann beschrieb das Schiff eine letzte

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