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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sprang wieder auf.
    Es gibt viele Tricks im Kampf mit der Axt; oft setzt man Finten ein und führt kurze Hiebe mit dem Axtgriff, mit dem man ebenfalls zustoßen und auch schlagen kann. Ein voller Hieb führt natürlich dazu, daß der Krieger einen Moment lang ungeschützt ist, sollte die Klinge ihr Ziel verfehlen; grundsätzlich zieht man einen kräftigen Streich nicht bis zu Ende durch, um den Gegner aus der Reserve zu locken und dann mit einem Rückhandschlag zu erwischen. Manchmal kann man auch das Schild des Gegners unterlaufen und vielleicht seinen Schildarm abtrennen. Ein niedriger Schlag kann auch auf das Bein gerichtet werden. Und in der Defensive kann man versuchen, einen vollen Hieb herauszufordern, der einem einen kurzen Vorteil bringt; vielleicht läßt sich der Gegner in dem Glauben wiegen, daß er es mit einem unerfahrenen Krieger zu tun hat, und dazu verleiten, das Gewicht seines Körpers zur Unzeit in einen vollen Schlag zu legen. Die Axt der Torvaldsländer ist eine der schrecklichsten Waffen auf Gor, und es ist nicht leicht, einen Mann zu überlisten, der sich auf diese Waffe versteht. Zum Sieg braucht er nur einen Streich, den er erst ansetzen wird, wenn er sich seines Ziels ganz sicher ist.
    Eine Stunde später inspizierte Forkbeard seine Felder, begleitet von Ottar, dem Hüter seiner Farm, und Tarl Rothaar, Gast in Forkbeards Heimstatt.
    Das gelbe Sa-Tarna des Nordens, in Reihen angesät, stand etwa fünfundzwanzig Zentimeter hoch. Die Reifezeit betrug an diesem Breitengrad, gemäßigt durch den Torvaldstrom, ungefähr hundertundzwanzig Tage. Die Aussaat hatte schon im letzten Herbst stattgefunden, einen Monat nach dem Erntefest. Die Saat kommt so frühzeitig in den Boden, daß sich vor dem tiefen Frost, der das Wachstum vorübergehend bremst, ein ausreichendes Wurzelsystem entwickeln kann. In der Wärme des Frühlings setzen sich die unempfindlichen Pflanzen durch. Der Ernteertrag des im Herbst ausgesäten Sa-Tarnas ist höher als der später ausgesäter Arten.
    »Gut«, sagte Forkbeard, richtete sich auf und klopfte sich den Schmutz von den Knien seiner ledernen Hosen. »Gut«, sagte er noch einmal.
    Sa-Tarna ist das Hauptgetreide auf Forkbeards Land, aber es werden auch viele Gärten unterhalten. Ottar grub für Forkbeard und mich zwei Rettiche aus, die wir reinigten und verzehrten. Die Tospits im Obstgarten waren noch zu grün zum Essen; ich mochte diese Frucht ohnehin nicht besonders, weil sie ziemlich bitter ist. Manche schätzen sie als Leckerbissen. Sie wird gewöhnlich in Honig oder Sirup eingelegt und bei einer Vielzahl von Speisen als Zutat verwendet. Sie dient vor allem zur Verhinderung von Mangelerscheinungen bei der Ernährung, weil sie wertvolle Vitamine enthält. Auf langen Seereisen werden Tospits in Fässern an Bord genommen, in denen sie sich lange halten.
    Als wir unsere Inspektion beendeten, gab es große Aufregung. Mehrere Männer waren bei der Halle zusammengelaufen. In ihrer Mitte stand ein hinkender Thrall; seine Augen waren vor Entsetzen aufgerissen.
    »Zeig uns, was du gefunden hast«, verlangte Forkbeard.
    Wir folgten dem Mann vier Pasang weit den Hang hinauf, zu den Sommerweiden. Wir erreichten schließlich eine Höhe, von der aus wir den Hof und das Schiff tief unter uns sehen konnten; hier blieb der Thrall stehen und deutete auf seinen grausigen Fund.
    »Gibt es hier Larls in den Bergen?« fragte ich verwundert.
    Die Männer sahen mich an, als hätte ich den Verstand verloren.
    »Ein Sleen war das jedenfalls nicht«, fuhr ich fort.
    Vor uns lagen die Überreste eines ausgewachsenen Bosk, der förmlich zerrissen worden war. Sogar große Knochen waren gebrochen, offenbar von mächtigen Kiefern zermalmt, das Mark war ausgesaugt. Auch das Gehirn war aus dem aufgebrochenen Schädel geholt worden.
    »Weißt du nicht, welches Tier hier am Werk war?« fragte Forkbeard.
    »Nein«, sagte ich.
    »Der Bosk ist von einem Kur getötet worden.«
     
    Vier Tage lang jagten wir das Ungeheuer, doch wir fanden es nicht. Obwohl der Bosk erst vor kurzem getötet worden war, blieb der Kur spurlos verschwunden.
    »Wir müssen ihn finden«, sagte Forkbeard. »Er muß erkennen, daß er sich nicht ungestraft auf Forkbeards Land herumtreiben darf!«
    Aber wir fanden nichts. Und je länger sich unsere Suche hinzog, desto unruhiger, mürrischer und wütender wurden die Männer. Auch die Sklavinnen lachten und scherzten nicht mehr. Die Anwesenheit eines Kur auf Ivar Forkbeards Land bedrückte

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