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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Glück wird die Masse zuweilen auch freischwimmend im Meer gefunden, von den Ausscheidungen der Wale getrennt. Dieses Parfüm beanspruchte in der Herstellung fast ein ganzes Jahr.
    »Gerade ausreichend«, sagte sie. Aber ich wußte, daß ihr der Duft gefiel.
    »Es kostet nur acht Stein Gold pro Flasche«, sagte ich beiläufig.
    »Ich akzeptiere das Fläschchen als Geschenk«, sagte sie.
    »Als Geschenk?« rief ich entsetzt.
    »Ja«, sagte sie. »Du hast mich verärgert. Ich bin geduldig gewesen!«
    »Habe Mitleid, Herrin!« schluchzte ich. »Ich wäre ruiniert.«
    »Hebe dich hinweg, du Jauchenhausierer!«
    Ich tat, als wäre ich erschrocken, und machte Anstalten, meinen Lederbehälter zu schließen. Dabei tat ich, als wollte ich eine Parfümflasche besonders vor ihr verstecken.
    »Was ist das?« fragte sie schneidend.
    »Ach, nichts.«
    »Laß mich riechen!«
    »Bitte nein, große Herrin!«
    »Du wolltest mir das Parfüm vorenthalten, was?« fragte sie lachend. »Nimm dich in acht, sonst lasse ich dich doch noch auspeitschen!«
    Mein Assistent und ich knieten vor der jungen Frau. Noch nie hatte ich eine so hochmütige, stolze und kalte Frau erlebt.
    »Halte die Flasche hoch!« befahl sie und beugte sich vor. Dann schloß sie die Augen und atmete erwartungsvoll ein.
    Sie öffnete die Augen und schüttelte den Kopf. »Was ist das?«
    »Oh – nur ein Fangduft!«
    Ich packte ihre Unterarme. Ivar Forkbeard zog ihr mit geübten Fingern Ringe und Armreifen ab und riß ihr die schweren Ketten vom Hals. Ich zerrte sie hoch, während Ivar ihr die goldene Kette aus dem Haar wickelte, das ihr bis auf den Rücken herabfiel.
    »Wer seid ihr?« flüsterte sie benommen.
    Ivar ließ schwere Metallfesseln um ihre Handgelenke zuschnappen.
    »Ein Freund deines Vaters«, sagte er und befreite sich hastig von der Tunika des Parfümhändlers. Ich tat es ihm nach.
    Sie sah, daß wir die Felle und das Leder der Torvaldsländer trugen.
    »Nein!« rief sie entsetzt.
    »Während Thorgard das Meer unsicher macht, machen wir Scagnar unsicher!«
    »Soll ich sie noch mal daran riechen lassen?« fragte ich. Das Mittel hatte eine betäubende Wirkung, wenn man es lange genug einatmet. Die Flüssigkeit wird von Tarnkämpfern und oft auch von Sklavenhändlern verwendet.
    »Nein«, sagte Ivar. »Sie muß munter bleiben.«
    Ich spürte, wie sich der Mund Hildas unter meiner Hand bewegte. Die Dolchspitze des Forkbeards richtete sich auf ihren Hals. Sie zuckte zurück.
    »Wenn du nicht flüsterst«, sagte er, »stirbst du. Ist das klar?«
    Sie nickte folgsam. Auf eine Handbewegung Forkbeards hin gab ich ihren Mund frei, ohne allerdings ihren Arm loszulassen.
    »Ihr bekommt mich nie an den Wächtern vorbei«, sagte sie leise.
    Forkbeard sah sich im Zimmer um. Aus einer kleinen Truhe nahm er ein orangefarbenes Tuch.
    »Der Palast ist voller Wächter«, sagte das Mädchen. »Ihr seid Narren!«
    »Ich habe nicht die Absicht, dich an den Wächtern vorbeizuschmuggeln«, sagte Ivar Forkbeard.
    Sie sah ihn verwirrt an. Er trat an das hohe Fenster ihres Zimmers, von dem aus man die tief unter der Klippe liegende Bucht überschauen konnte. Wir hörten, wie sich die Wellen an den Felsen brachen.
    Ivar trat ans Fenster und blickte in die Tiefe. Dann kehrte er ins Zimmer zurück, ergriff eine Tonlampe, zündete sie an und kehrte an die Fensteröffnung zurück. Er bewegte die Lampe einmal auf und nieder. Ich folgte ihm, das Mädchen mitzerrend. Gemeinsam blickten wir in die brausende Schwärze hinab. Dann sahen wir eine Schiffslaterne, die kurz aufblitzte und dann wieder verdeckt wurde. Gorm und vier Ruderer warteten dort unten in Ivars Beiboot.
    »Ihr habt kein Seil, um mich hinabzulassen«, sagte Hilda und hob die Hände. »Laßt mich sofort frei!«
    Ivar Forkbeard huschte zur Tür ihres Zimmers und legte lautlos die beiden Riegelbalken vor.
    Sie blickte zu Boden. Dort lagen ihre Armbänder, Ringe und goldenen Ketten. Die Schmuckstücke sollten zurückbleiben – als Schmähung Thorgards. Welches deutlichere Zeichen konnten wir hinterlassen, daß wir das Gold dieses Fürsten nicht wollten, sondern daß wir es allein auf seine Tochter abgesehen hatten!
    »Ich bringe hohes Lösegeld«, sagte Hilda.
    Wortlos hob Forkbeard das orangefarbene Tuch, um es ihr um den Kopf zu werfen.
    »Ich habe nur eine Bitte«, sagte sie. »Wenn euer verrückter Plan gelingt, laßt mich bitte nicht in die Hände Ivar Forkbeards fallen!«
    »Oh. Ich bin Ivar Forkbeard«, sagte der

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