Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
auf der die Priesterkönige schließlich isoliert und vernichtet wurden. Dies war meines Wissens bisher der kühnste und gefährlichste Vorstoß der Kurii. Dabei wurden große Streitkräfte auf Gor eingesetzt, die weitgehend aus eingeborenen Kurii bestanden. Natürlich mochten sich Kurii aus den Schiffen als Organisatoren und Offiziere in dieser Armee befinden, auf jeden Fall gab es eine Verbindung zu den Schiffen. Der große Marsch mochte nur der erste Schritt einer Invasion sein, die mit der Landung vieler tausend Stahlschiffe enden konnte, Angreifer von den Sternen, um sich der Küsten Gors zu bemächtigen.
    Natürlich war auch denkbar, daß die Kurii die Torvaldsländer angreifen wollten, sobald sie mitten im Land standen. Wenn es erst einmal soweit war, konnten sie sich abschnittsweise vorankämpfen, ehe eine große Armee gegen sie aufgeboten werden konnte.
    Ebenso war vorstellbar, daß sich die Kurii gemäßigt und notgedrungen tatsächlich eine Neigung zur Landwirtschaft entwickelt hatten, weil sie von den Schiffen unzureichend versorgt wurden. Oder sie wurden allmählich doch eine friedfertigere Lebensform. Vielleicht konnten wir doch gemeinsam mit dieser Rasse eine friedlichere Welt schaffen, eine Welt, in der Wagemut, Neugier, Abenteuerlust und die Freiheit des Menschen mehr waren als vernachlässigte, verkrüppelte, halb vergessene Anachronismen, ererbt von unseren fernen Vorfahren, den Ur-Barbaren. Damit hätten wir unser barbarisches Menschsein überwunden und wären eins geworden mit allen Lebewesen, mit den Schnecken, den Kurii und den Blumen.
    »Was wollt ihr für die Erlaubnis zahlen, unser Land zu durchqueren, sollten wir euch diese Erlaubnis gewähren?« fragte Svein Blue Tooth.
    »Wir nehmen wenig oder nichts«, sagte der Kur, »und erwarten daher, daß ihr auch nichts fordert.«
    Ärgerliches Murmeln wurde in der Versammlung laut.
    »Aber«, fuhr der Kur fort. »Da unsere Zahl so groß ist, brauchen wir Proviant, den wir von euch erwarten!«
    »Von uns?« fragte Svein Blue Tooth. Ich sah, daß in der Menge drohend Speere geschwenkt wurden.
    »Für jeden Tag des Marsches«, sagte der Kur, »brauchen wir hundert Verr, hundert Tarsk, hundert Bosks und hundert gesunde Frauen von der Art, die ihr Sklavinnen nennt.«
    »Als Proviant? « fragte Blue Tooth verblüfft.
    In den Sprachen der Kurii gab es verschiedene Worte, die sich auf eßbares Fleisch bezogen. Diese allgemeinen Begriffe schlossen auch den Menschen ein. Sie wurden zuweilen mit ›Fleischtiere‹ oder mit ›Vieh‹ übersetzt, manchmal einfach auch mit ›Nahrung‹.
    »Ja«, sagte der Kur.
    Svein Blue Tooth lachte.
    Diesmal schien der Kur die Reaktion nicht amüsant zu finden. »Wir verlangen ja keine eurer kostbaren freien Frauen«, sagte er.
    Das weiche Fleisch der Menschenfrau galt bei den Kurii als Delikatesse.
    »Wir haben eine bessere Verwendung für unsere Sklavinnen«, sagte Svein Blue Tooth. »Wir verfüttern sie nicht an die Kurii!«
    Gelächter brandete durch die Menge.
    Ich hatte auch nicht damit gerechnet, daß die Torvaldsländer ihre Sklavinnen hergeben würden. Dazu waren sie viel zu begehrenswert.
    »Außerdem brauchen wir tausend männliche Sklaven als Träger, die auch als Nahrung verwendet werden können.«
    »Und wenn wir euch dies alles gewähren«, fragte Svein Blue Tooth, »was erhalten wir dafür?«
    »Euer Leben«, sagte der Kur lapidar.
    Wutgeschrei gellte auf. Die Torvaldsländer begannen zu toben. Sie waren frei, freie Goreaner. Sie fuchtelten erbost mit ihren Waffen.
    »Bedenkt eure Antwort wohl, meine Freunde«, sagte der Kur. »Alles in allem sind unsere Forderungen sehr mäßig.«
    Die Feindseligkeit der Männer schien ihn zu verwirren. Er hielt seine Forderungen offenbar für großzügig.
    Und vermutlich waren sie wirklich großzügig – wenn man die Maßstäbe der Kurii anlegte. Hätten wir einer Herde Vieh, die zwischen uns und einem ersehnten Ziel stand, soviel geboten?
    Ich sah den Mann, mit dem Ivar Forkbeard gesprochen hatte, auf die Plattform steigen. Er trug einen Holzeimer und einen zweiten Gegenstand, der in Leder eingewickelt war. Er wandte sich an Svein Blue Tooth, und der große Jarl lächelte. »Ich habe hier«, rief Svein Blue Tooth, »einen Eimer voller Sa-Tarna-Korn. Zum Zeichen unserer Gastfreundschaft biete ich ihn unseren Gästen als Gabe.«
    Der Kur betrachtete das gelbe Korn im Eimer. Ich sah, wie die Krallen der rechten Pfote kurz entblößt wurden und schnell wieder in den weichen

Weitere Kostenlose Bücher