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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sich ein gelbes Tuch an die Schulter gebunden.
    Zwei Schatten stürzten sich auf die letzten beiden Männer in der Kolonne.
    Kurz darauf stand Ivar Forkbeard mit geballten Fäusten in seinem Lager. Das Zelt war niedergebrannt, die Zeltstangen lagen am Boden. Nichts rührte sich mehr.
    »Schau«, sagte ich und zog ein Stück der Zeltbahn zur Seite. Wir blickten auf die Leiche eines Kur hinab, der mit blicklosen Augen in den Himmel starrte.
    »Einer meiner Männer hat sich mit Erfolg gewehrt«, sagte Forkbeard.
    »Man wird bald erkennen, daß wir nicht zu Thorgards Streitkräften gehören«, sagte ich. »Sie werden uns jagen.«
    »Es ist möglich, daß wir schon jetzt gejagt werden – von den Kurii aus der Halle.«
    »Ja, man kennt unsere Fährte. Wir müssen fliehen.«
    »Nein«, sagte Ivar. »Wir müssen auf den Torvaldsberg.«
    »Was meinst du?«
    »Es wird Zeit.« Er sah sich zwischen den Ruinen seines Lagers um. In der Ferne loderte die brennende Halle Svein Blue Tooths. »Es wird Zeit.«
     
    Die schwarzen Punkte waren weiter gewachsen.
    Ich blickte zu den Hängen des Torvaldsbergs empor. »Es ist Wahnsinn, dort hinaufzuklettern«, sagte ich. »Wir haben keine Seile. Wir haben keine Erfahrung mit Bergen.«
    Die Kurii waren noch etwa einen Pasang entfernt. Sie hatten sich die Äxte und Schilde auf den Rücken gebunden und kletterten über einen Geröllhang in unsere Richtung. Wenn sie Eisflächen erreichten, gingen sie nicht darum herum, sondern streckten ihre Krallen aus und überquerten sicher das abschüssige Gelände. Forkbeard und ich hatten mehrere Ehn verloren, weil wir solche Stellen umgehen mußten. Unsere Verfolger wurden mit diesen Hindernissen sichtlich viel besser fertig.
    Wenn sie dann wieder Felsgestein erreichten, verhielten die Kurii einen Augenblick, senkten die Nasen und orientierten sich an Spuren, die für einen Menschen unauffindbar sein mußten.
    Ivar Forkbeard stand auf. Es gab keine Deckung mehr zwischen unserer Position und dem Beginn der Steilhänge.
    Die Kurii, die ihn sahen, stimmten ein Freudengeheul an.
     
    Ich glitt aus und hing nur noch an den Händen an einem winzigen Felsvorsprung. Im nächsten Augenblick fand mein Fuß neuen Halt. Meine Finger schmerzten. Meine Füße waren klamm und gefühllos von dem Eis. Doch am Oberkörper schwitzte ich.
    »Du darfst immer nur einen Fuß und eine Hand bewegen«, sagte Ivar. »Weiter geht's!«
    Ich wagte es nicht, hinabzublicken. Die Kurii unter uns waren deutlich zu hören.
    Der Torvaldsberg ist ein schwierig begehbarer Berg, doch er ist nicht unbezwingbar, selbst wenn man keine Kletterausrüstung hat. Ich folgte Forkbeard so dicht wie möglich, und es dauerte nicht lange, bis ich begriff, daß er genau wußte, was er tat. Er schien ein unheimliches Gespür dafür zu haben, Vorsprünge und Risse im Stein ausfindig zu machen, die aus zwei oder drei Fuß Entfernung kaum zu sehen waren.
    Aber auch die Kurii waren ausgezeichnete Bergsteiger, auch wenn sie nun nicht mehr aufzuholen vermochten.
    Es mußte etwa zur vierzehnten Ahn gewesen sein, vier Stunden nach der Mittagsstunde, als Forkbeard mich auf einen Felsvorsprung hob.
    »Die Kurii«, sagte er, »können uns nicht auf demselben Weg erreichen.«
    »Warum?«
    »Die Griffmöglichkeiten sind zu flach, und das Gewicht der Kurii ist zu groß. Du hast doch sicher bemerkt, daß die Vorsprünge immer flacher geworden sind.«
    »Ich habe gemerkt, daß der Weg immer schwieriger wurde«, sagte ich. »Du scheinst den Berg ziemlich gut zu kennen. Offenbar bist du schon einmal hier gewesen.«
    Ivar lächelte. »Ja, als Junge schon habe ich den Torvaldsberg erstiegen.«
    »Du hast von Griffmöglichkeiten gesprochen.«
    »Ich habe sie selbst geschaffen.«
    Und plötzlich kam es mir gar nicht mehr verwunderlich vor, daß er sich so zuversichtlich bewegt hatte. Ich hatte schon geahnt, daß er den Berg kannte – und nun hatte ich auch eine Erklärung dafür, warum die Kurii, die von Natur aus bessere Kletterer waren, an diesem Hang nicht aufholen konnten. Offenbar machte sich Forkbeard hier einen Weg zunutze, den er sich vor Jahren zumindest teilweise selbst geschaffen hatte.
    »Dieser Sims hier«, sagte Forkbeard grinsend, »ist eine Kurfalle. In meiner Jugend wurde ich hier einmal von einem Kur gejagt. Er verfolgte mich zwei Tage lang. Ich bereitete einen Weg vor, auf dem er mir folgen konnte – bis auf die letzten zwanzig Fuß. Danach waren die Vorsprünge für die Finger eines Kur zu schmal.«
    Unter

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