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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ich nicht sehen konnte. Ivar machte kehrt und sprang zu mir herunter in den Schnee. Die beiden Kurii standen wutschnaubend über uns. Ich deutete auf die Öffnung. Mit blitzenden Augen untersuchte Forkbeard meinen Fund. Ich bewegte die Finger meiner linken Hand. Ich hatte Gefühl im Arm, doch ich wußte noch nicht, ob er gebrochen oder nur geprellt war. Ich steckte das Schwert wieder in die Scheide; Ivar nickte und zwängte sich rücklings durch die schmale Öffnung. Ich folgte ihm. Forkbeard half mir, zerrte mich hinein. Im nächsten Augenblick schob sich ein langer Kur-Arm durch die Öffnung zu uns herein. Forkbeard schlug mit dem Schwert danach, und der Kur zog sich mit einem Schmerzensschrei zurück. Die beiden Ungeheuer setzten sich einige Fuß von der Höhlenöffnung entfernt in den Schnee. Kurii sind geduldige Jäger. Sie würden warten.
    Ich rieb mir die Schulter und hob den linken Arm. Er war offenbar nicht gebrochen.
    »Komm mit!« sagte Ivar aufgeregt.
    Ich fragte mich, wie tief die enge Höhle sein mochte. Auf Händen und Füßen kroch ich hinter dem Torvaldsländer her.
    »Hier!« sagte Ivar. »An der Wand!«
    Er führte meine Finger zu einer Stelle an der Felswand. Ich spürte vertikale Zeichen, die rechtwinklige Verlängerungen hatten.
    »Du hast sie gefunden!« rief Forkbeard. »Du hast sie gefunden!«

15
     
     
    Auf allen vieren kroch ich hinter Forkbeard durch den engen Gang, wobei ich mich einmal auf die linke Seite drehen mußte, um mich durch eine schmale Öffnung zu winden. Dahinter schien mehr Platz zu sein, und ich hob vorsichtig die Hände und richtete mich auf. Ich hörte Forkbeard in der Dunkelheit herumtasten. Dann ertönte das Schlagen von zwei kleinen Stücken Eisenpyrit. Im nächsten Augenblick sprühten Funken, die in einen kleinen Haufen aus winzigen Mooszweigen fielen. Mehrere dieser Haufen, etwa fünfzehn Zentimeter hoch, lagen auf einem Felsvorsprung, daneben verschiedene Feuersteine und Stahlstücke. Ich erschauderte.
    Forkbeard hatte eine Fackel gefunden, die er an das glimmende Moos hielt. Ich zog eine zweite Fackel aus einem Metallring an der Wand und stieß sie ebenfalls in die Glut.
    Keiner von uns sagte etwas.
    Der Gang verlor sich vor uns in der Dunkelheit. Er war etwa acht Fuß hoch und ebenso breit. Zu beiden Seiten erstreckte sich eine Reihe von Ringen mit dunklen Fackeln. Links und rechts befanden sich Buchstaben einer hohen, eckigen Schrift an den glattgemeißelten Wänden.
    »Alte Runen«, sagte Ivar.
    »Kannst du sie lesen?«
    »Nein.«
    Die Haare in meinem Nacken stellten sich auf. Ich betrachtete eine der Darstellungen. Sie zeigte einen Mann auf dem Rücken eines Vierbeiners.
    »Schau mal«, sagte ich, und deutete darauf.
    »Interessant. Ein Reiter auf einem Fabeltier – aber die Sage kenne ich nicht.«
    Ich starrte auf das Bild. So etwas hatte ich auf Gor noch nie gesehen. Ich fragte mich, wer dieses Bild in den Fels gemeißelt hatte. Es war sehr alt. Offenbar hatte der Künstler eine Welt gekannt, von der Ivar Forkbeard keine Ahnung hatte. Das vierbeinige Wesen war eindeutig ein Pferd.
    Der Gang wurde jetzt so breit, daß wir uns darin verloren vorkamen. Die Reliefs und Ornamente nahmen an Vielfalt und Farbigkeit zu. Ringsum steckten dunkle Fackeln in ihren Ringen.
    »Kannst du diese Runen nicht lesen?« fragte ich Ivar.
    »Ich bin doch kein Runenpriester«, erwiderte er entrüstet.
    Seine Reaktion war ziemlich mürrisch. Ich wußte, daß er einige Runen zu lesen vermochte. Die Zeichen hier waren vielleicht zu alt oder entsprachen einem Dialekt, den er nicht kannte.
    »Aber hier ist ein Zeichen, das jeder Dummkopf kennt.«
    Auch ich hatte den Buchstaben schon oft gesehen – aber niemand hatte ihn mir bisher erklärt.
    »Was bedeutet er?« fragte ich.
    »Weißt du das wirklich nicht?«
    Er wandte sich ab, und ich folgte ihm. Kurz darauf nahmen wir neue Fackeln von den Wandringen, entzündeten sie und löschten die alten.
    Nun kamen wir an verschiedenen offenen Truhen vorbei, in denen Schätze ruhten – Münzen und Edelsteine, Ringe und Armbänder. Danach erreichten wir einen großen Torbogen, den Eingang zu einem riesigen Raum, der sich außerhalb des flackernden Lichtscheins unserer Fackeln im Dunkeln verlor.
    Forkbeard deutete mit der Fackel auf das große Zeichen über dem Tor, das Zeichen, das er mir eben nicht erklärt hatte.
    »Ich glaube, ich weiß, was das Zeichen bedeutet«, sagte ich.
    »Und?«
    »Es ist das Namenszeichen Torvalds«, sagte

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