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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ein und lehnte mich lässig an die Wand. Ich hatte die Arme verschränkt.
    »Narr!« brüllte er noch einmal und sah sich um, musterte die Männer, die nicht kämpfen konnten, die sich nicht zu bewegen vermochten.
    Dann rammte er sein Schwert in die Scheide, sprang in die Höhe und klammerte sich an einer der Tharlarionöllampen fest.
    Die beiden Kurii, die mich belauerten, hatten ihre Äxte gehoben.
    Ich wandte mich dem Tisch zu, neben dem ich stand. Die beiden Äxte bissen sich gleichzeitig in die dicke Tischplatte. Riesige Splitter stoben in alle Richtungen davon. Ich sprang über den Tisch. Hinter mir erklang das verblüffte Knurren der Kurii.
    Im nächsten Augenblick hatte ich meine Hände um eine der großen schwingenden Bronzelampen gelegt. Heißes Öl schwappte heraus. Ich pendelte hin und her. Mein linker Ärmel fing an der Dochtflamme Feuer.
    Ein Kur unter mir stieß einen Schmerzensschrei aus; ich blickte hinab und zog mich hastig hoch, um einem Axthieb auszuweichen; einer der Kurii torkelte herum; die öldurchtränkte linke Seite seines Kopfes stand in Flammen. Das Wesen schrie durchdringend und betastete sein linkes Ohr. Mit kräftigen Bewegungen kletterte ich an der Kette hoch. Im nächsten Augenblick geriet die Lampe unter mir in Bewegung. Ich klammerte mich verzweifelt fest. Das Feuer an meinem rechten Ärmel züngelte, und ich kam außer Atem. An der Kette war Blut. Die Kurii heulten unter mir. Ich zog mich weiter hoch. Im nächsten Augenblick wirbelte eine Axt an mir vorbei und grub sich in eine der Querstreben des Daches. Ich kletterte weiter und erkannte plötzlich, warum die Kette so straff gespannt war. Der Balken über mir ächzte; die Kette war nun gespannt wie ein Kabel; die Kettenglieder mußten eine ungeheure Last tragen und begannen zu knirschen – unter mir hing ein gewaltiger Kur an der Kette, der sich an den Aufstieg machte. Der Ring über mir, durch den die Kette verlief, bog sich zum Teil auf. Hastig legte ich die letzten Fuß zurück und warf den Arm über einen Dachbalken. Ich spürte, wie Klauen nach meinem Bein griffen, sich darum schlossen. Ich ließ den Balken los und hängte mich mit dem Kriegsschrei Ko-ro-bas um den Hals des verblüfften Kur und griff mit Händen und Zähnen an. Steife Finger bohrten sich wie Dolche in seine Augen. Meine Zähne zerrten an den Adern seiner Handgelenke und an den Armen, die sich an der Kette festklammerten. Und in diesem Augenblick erkannte ich – und auch der Kur –, daß es auf Gor Tiere gab, die ebenso barbarisch waren wie die Kurii – kleinere, schwächere Tiere, aber auf ihre Art nicht weniger bösartig und nicht weniger schrecklich. Das Wesen wehrte mich schreiend ab, ließ mich los, doch ich klammerte mich an seinen Schultern fest und biß ihm halb das Ohr durch. Dann zog ich mich wieder auf den Balken hinauf. Unter mir klaffte eine rote Öffnung voller Reißzähne wie weiße Nägel; ich zog mein Schwert, und als das Ungeheuer mir mit blutenden Augen und zerrissenem Ohr nachkletterte, hieb ich ihm die Hand ab. Es stürzte, wurde kleiner und prallte schließlich schwer auf den Lehmboden vierzig Fuß unter mir. Dabei brach es sich den Hals.
    Ich riß den glimmenden Ärmel ab und stieß ihn mit der Schwertspitze in das Gesicht des zweiten Kur; die abgetrennte Hand des ersten hatte sich noch immer in die Kette verkrallt. Der zweite Kur zerrte das brennende Tuch von seinem zerstochenen Gesicht. Dann biß er nach der Klinge und schnitt sich dabei in das Maul. Er griff nach dem Balken, doch ich schlug ihm die Finger ab, und auch dieses Wesen verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe.
    »Komm!« rief eine Stimme.
    Ich sah Forkbeard auf einem Balken in der Nähe.
    »Beeil dich!« rief er.
    Hustend erwehrte ich mich des nächsten Kur und trieb ihm die Schwertspitze durch das Ohr ins Gehirn. In diesem Augenblick stürzte ein Teil des brennenden Daches ein, Funken stoben.
    »Beeil dich!« rief eine Stimme wie aus weiter Ferne. Ich hieb auf den nächsten Kur ein, der wutschnaubend nach mir greifen wollte. Der Ring, durch den die Kette verlief, vermochte das Gewicht der Kurii nicht länger zu tragen und löste sich knirschend aus dem Holz. Ich sah, wie Ring und Kette nach unten zuckten. Vier Kurii, die mir hatten folgen wollen, stürzten in die Tiefe. Ein anderer Teil des Dachs, kaum zwanzig Fuß entfernt, senkte sich dem Boden entgegen. Unter mir, von Funken und Qualm verdeckt, sah ich zahlreiche Kurii, die zu uns emporblickten, voller

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