GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Bemerkungen über mich zu, als wäre ich auf dem Markt. Einige Ko m mentare, das spürte ich, waren nicht gerade schmeiche l haft, andere ziemlich abwertend. Als besonders grausam empfand ich das Gelächter. Oh, was spotteten die Mä n ner über den Schatz, den mein Herr mit nach Haus g e bracht hatte – über mich! Lachend schlug er nach ihnen. Die ganze Zeit über ließ das Mädchen seinen Arm nicht los, lächelte ihn an, küßte ihn, zog ihn von mir fort. Schließlich machte die ganze Gruppe kehrt und ging ins Lager. Ich blieb allein vor dem Eingang zurück, außer mir vor Zorn. Offenbar hatte man mich abgelehnt. Auf eine solche Behandlung war ich nicht vorbereitet gew e sen. Ich spürte den Kies der Schlucht unter meinen bl o ßen Füßen, das Sonnenlicht, das von den Felsmauern zurückgestrahlt wurde. Ich ballte die Fäuste. Wofür hie l ten sich diese Barbaren? Doch als ich an Eta dachte, wurde mir klar, daß solche Schönheit auf dieser Welt nicht viel bedeutet. Ich ging durch die Dickichtwand und kniete nieder. Ich wollte beschützt werden und etwas zu essen haben. Ich wollte jeden Preis bezahlen für mein Wohnrecht. Das hohe Dornendickicht wurde mit Hilfe von Hakenstangen hinter mir zugezogen. Ich war mit den Männern und dem Mädchen im Lager eingeschlossen.
Seither waren zwei Tage vergangen. Ich hatte viele nie d rige Arbeiten verrichten müssen, was mir gar nicht schmeckte.
Ich mußte Feuer anmachen und beim Kochen helfen. Ich mußte mit bedienen und den Männern Wein und P a ga einschenken, als wäre ich eine gemeine Dienstbotin. Hinterher mußte ich die nicht gegessenen Rest abräumen und Kelche und Teller säubern. Ich mußte zerrissene Kleidungsstücke flicken, wobei Eta meine fertige Arbeit einmal wieder auftrennte und mich zwang, eine geradere Naht zu machen. Ich mußte am Ufer des kleinen Baches Wäsche waschen; das Leinen wurde auf Felsen geschl a gen und tüchtig durchgeknetet und mehrfach gespült. Außerhalb des Lagers schickte man mich zum Beere n pflücken und Holzsammeln. Bei diesen Ausflügen wurde ich von einem Mann begleitet. Auf der Erde hatte ich eine ziemlich geschützte Stellung im Leben innegehabt. Hier verrichtete ich nun primitive Arbeiten, die einer J u dy Thornton nicht anstanden! Wenn keine Männer in der Nähe waren, verweigerte ich Eta zuweilen die Hilfe. Dann machte sie sich mürrisch allein ans Werk. In der Gegenwart von Männern wagte ich ihr nicht zu wide r sprechen. Ich fürchtete die Männer.
Es waren sechzehn Männer im Lager, mein Herr ei n geschlossen. Während des Tages hielten sich allerdings selten mehr als vier oder fünf im Lager auf.
Mein Herr hatte mir persönlich aufgetragen, mich um das Feuer zu kümmern, in dem das Eisen erhitzt wurde. Ich wagte es nicht, ihm zu widersprechen.
Es überraschte mich nicht, daß für das Feuerbecken Kohlen zur Verfügung standen, hatte ich doch schon an meinem ersten Tag im Lager festgestellt, daß ausreichend Vorräte zur Verfügung standen. Offenbar handelte es sich um eine Art Vorratslager, das von Zeit zu Zeit au f gesucht wurde. In einer leicht zugänglichen Höhle sta n den mehrere Kisten, von denen nicht alle verschlossen waren. Ich entdeckte Flaschen mit Wein und Paga, Vo r räte an Salz, Korn, Trockenfleisch und Gemüse; dazu Tuniken, Stoffe, Decken und Nähzeug, außerdem Wer k zeuge und andere Gerätschaften, ferner Parfums und Schmuck. Ich entdeckte eine Kiste mit Arzneimitteln und Bandagen, dahinter etliche Rollen aus Fellen und einen Kasten voller Lederwaren und Lederriemen verschied e ner Länge. Mein Blick fiel auf zwei Peitschen. Wozu wurden sie gebraucht? Es gab keine Tiere im Lager.
Ein gutes Stück von meinem Feuer entfernt war Eta damit beschäftigt, das Fleischstück an einem Spieß zu rösten. Es duftete verführerisch, und mein Hunger regte sich.
Auch im Lager hatte ich nur die Brocken essen dürfen, die mein Herr mir reichte. Ich haßte ihn, hielt ihn aber zugleich für den attraktivsten Mann, den ich je gesehen hatte. Ich hoffte, daß er mir ein Stück des Bratens abgab.
Nach und nach waren die Männer ins Lager zurückg e kehrt. Etwas abseits saßen zwei über einem Spielbrett voll hoher Figuren. Das Brett wies hundert Quadrate auf. Vier oder fünf Gestalten hockten im Kreis darum und beobachteten das Spiel. Andere saßen im Gras und u n terhielten sich. Zwei tranken Wein. Einer bearbeitete se i ne Schwertscheide mit einem zierlichen kleinen Wer k zeug. Ein anderer schärfte mit ruhigen
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