GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
Der Umriß war struppig. Die Augen schienen zu lodern, als brenne Feuer darin. Die Nüstern waren gebläht, das Maul wies zahlreiche Reißzähne auf. Dann wurden die Lippen zurückgezogen, beim Kur das Zeichen, daß er sich auf etwas freut oder über etwas a müsiert. Im nächsten Augenblick lagen die Ohren dicht am Kopf. Schließlich verschwand das Licht, wobei die Augen bis zuletzt blieben. Doch ehe sich die Ohren a n legten, sah ich, daß eines von ihnen, das linke, halb abg e rissen war. Schließlich waren sämtliche Lichterscheinu n gen verschwunden, vor uns lagen nur die Sterne und die Polarnacht.
»Was war das?« fragte Arlene.
»Ein Wesen von der Art, der du gedient hast«, antwo r tete ich.
»Nein, nein!« rief sie.
»Das muß ein Signal zur Umkehr für uns sein«, sagte Poalu.
»Nein«, sagte Imnak.
»Hältst du es für ein Zeichen?« fragte sie.
»Ja, aber nicht zur Umkehr«, sagte er.
»Was bedeutet es dann?«
»Er will uns wohl mitteilen«, sagte Imnak, »daß es zu spät ist umzukehren.«
»Ich glaube, du hast recht, Imnak«, sagte ich.
Ich blickte zum Himmel auf. Es war tatsächlich zu spät zur Umkehr. Ich lächelte vor mich hin. Nach langer Reise hatte ich endlich das Land Zarendargars erreicht, den Rand des Lagers meines Feindes, das Lager Halb-Ohrs.
»Imnak«, sagte ich, »ich glaube, ich habe bald das Wesen gefunden, das ich suche.«
»Vielleicht hat es bereits dich gefunden«, gab er z u rück.
»Vielleicht. Man weiß es eben nicht.«
»Flieh davor!« sagte Arlene.
»Ich gehöre der Kriegerkaste an«, sagte ich. »Ich fli e he nicht.«
»Aber solche Geschöpfe gebieten sogar über die N a turkräfte«, sagte sie.
»Mag sein, vielleicht aber auch nicht. Ich weiß es nicht.«
Später lag Arlene in meinen Armen. Was für eine liebl i che und kluge Sklavin sie doch inzwischen schon war! Ihre hilflose Sklavenunterwürfigkeit war in dieser Nacht besonders exquisit.
»Habe ich dir gefallen, Herr?« fragte sie leise.
»Ja«, sagte ich.
»Das freut mich.«
Ganz in der Nähe hörten wir Poalu stöhnen. Dann lö s te sich Imnak von ihr.
»Wohin willst du?« fragte ich.
»Vielleicht sind wir in Gefahr«, sagte Imnak. »Ich glaube, wir sollten einen Wächter aufstellen.«
»Das ist eine gute Idee.«
»Ich übernehme die erste Wache«, sagte Imnak. Ich hörte, wie er Poalu abküßte, was sie mit leisen, spitzen Schreien quittierte, dann legte er seine Felle an und ve r ließ die Unterkunft.
Es dauerte nicht lange, da war Poalu eingeschlafen. Arlene schlummerte ebenfalls.
Ich hörte Audrey wimmern. »Warum nimmt mich ke i ner?« sagte sie von der anderen Seite des Schneekreises.
»Leg dich schlafen!« befahl ich.
»Ja, Herr«, antwortete sie. Ich hörte sie schluchzen. Niemand hatte sie in den Armen gehalten, niemand hatte ihre Begierden gestillt.
Ich war müde. Es freute mich, daß Imnak die erste Wache übernommen hatte. So konnte ich ohne Angst einschlafen.
26
Ich spürte ihre kleinen, weichen Hände auf meinem Kö r per. »Herr, Herr«, sagte sie.
»Er wacht auf«, sagte eine Mädchenstimme.
Ich war schläfrig. Es fiel mir nicht leicht, das Bewuß t sein wiederzuerlangen. Ich schüttelte den Kopf. Aber dann träumte ich weiter.
Ich hatte herrliche Träume durchlebt, ich hatte in meinen Gemächern gesessen und mit Sklavinnen in Vergnügungsseide gefeiert, laszive, glutäugige gorean i sche Mädchen, parfümiert und durch Kragen gebunden, mich bedienend und liebkosend. Ihre Münder und Fi n ger und Lippen und Zungen waren sehr angenehm. E i nige tanzten gut, die Liebkosung anderer verriet mir ihre Ausbildung.
»Herr«, sagte ein Mädchen, und ich trank den Wein, der mir gereicht wurde. Ich band den Kelch in ihrem Haar fest und schickte sie los, mehr zu holen.
»Ich kann nicht tanzen!« rief ein anderes Mädchen, und ich blickte sie an, woraufhin sie sich die Seide vom Leib riß und zitternd zu tanzen begann – sehr gut sogar.
Wie wunderschön Frauen doch sind! Kein Wunder, daß starke Männer sie sich untertan machen.
Ich kämpfte darum, zu erwachen.
»Er kommt zu sich«, sagte das Mädchen, das zuerst zu mir gesprochen hatte.
Vage spürte ich, daß es warm war und daß ich auf e i nem Fell lag. Das verstand ich nicht. Unter den Fellen spürte ich eine harte Fläche.
Ich öffnete die Augen. Ich lag auf dem Rücken. Die Decke über mir verschwamm eine Sekunde lang, dann gewöhnten sich meine Augen daran. Sie war rot.
Arlene kniete neben mir. »Herr«,
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