GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
auf. Dann legte sie die Schlinge zusammen und befestigte sie wieder an ihrem Gürtel.
»Die Sonne schimmert hübsch in deinem kastanie n braunen Haar«, sagte ich.
»Ach?«
»Ja«, sagte ich. »Wußtest du, daß Mädchen mit kast a nienbraunem Haar bei der Sklavenauktion oft höhere Preise bringen?«
»Nein«, antwortete sie. Dann winkte sie einige Wäc h ter herbei, die sich im Hintergrund gehalten hatten. »Schnallt ihn auf das Gestell und peitscht ihn gründlich mit der Schlange aus! Ich will Blut sehen. Dann wird er im Geh e ge angekettet! Und morgen soll er an der Mauer arbeiten!«
»Die rothäutigen Jäger sind auf den Tabuk angewi e sen«, sagte ich. »Ohne die Herde müssen sie verhu n gern.«
»Das interessiert mich doch nicht.«
Die Männer packten mich an den Oberarmen.
»Ach«, sagte sie, »du weißt vielleicht von einem Schiff mit Vorräten, das in den Norden wollte.«
»Ja.«
»Das ist versenkt worden. Morgen wirst du bestimmt die Bekanntschaft der Besatzung machen. Die Männer sind ebenfalls an der Mauer eingesetzt.«
»Wie habt ihr das Schiff aufbringen können?«
»Wir haben hier fünf Tarnkämpfer, die im Moment Patrouille fliegen. Die setzten das Schiff aus der Luft in Brand. Die Besatzung sprang über Bord und wurde sp ä ter aufgefischt. Das Schiff brannte bis zur Wasserlinie nieder, lief auf Felsen auf und wurde dann von den G e zeiten leckgeschlagen. In seinen Laderäumen tummeln sich jetzt die Haie. Ja, wir sind gründlich.«
Ich sah sie an. »Die rothäutigen Jäger werden verhu n gern«, sagte ich.
»Was scheren mich diese primitiven Rothäute?«
»Warum haltet ihr die Tabuks zurück? Was ist damit zu gewinnen?«
»Das weiß ich nicht«, sagte sie. »Ich führe hier nur meine Befehle aus.«
Die beiden Männer zerrten mich zur Seite und führten mich fort. Ich glaubte zu wissen, warum die Herde au f gehalten worden war. Ihre Rolle in den Plänen der Kurii schien mir klar zu sein. Es verwirrte mich nur, daß das Mädchen die Bedeutung nicht erkannte.
Anscheinend wußte sie nicht mehr, als es wissen mu ß te. Sie schien kein sonderliches Lichtlein zu sein. Der Sklavenkragen würde ihr besser stehen als die Rolle, die sie sich hier anmaßte.
10
»Lebt er noch?« fragte ein Mann.
Ich lag angekettet im Sklavengehege.
»Ja«, sagte der rothäutige Jäger.
»Er ist kräftig«, meinte ein anderer Mann.
Der Frau, die mich hatte auspeitschen lassen, hätte ich am liebsten den Hals umgedreht. Mühsam richtete ich mich auf.
»Ruh dich aus!« sagte Ram. »Es ist beinahe Morgen.«
»Ach, dich haben sie auch gefangen«, sagte ich. Ich hatte ihn in der Pagataverne in Lydius zurückgelassen.
Er grinste mich schief an. »Noch am gleichen Abend, sehr spät, überraschten mich die Kerle mit Tina in einer Nische mitten in unserem Vergnügen. Sie ließen mich nicht einmal fertigbumsen. Von Schwertspitzen bedroht, wurde ich gefesselt und unter eine Sklavenhaube g e steckt.«
»Wie war das Mädchen?« fragte ich.
»Schon nach einer Viertel-Ahn schnurrte sie, daß sie die meine wäre.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ein Prachtstück von einer Sklavin. Sie hat Pfe f fer im Hintern wie selten eine.«
»Das hatte ich mir gedacht«, sagte ich. »Wo ist sie?«
»Ist sie nicht hier?« fragte er.
»Nein.«
»Wohin hat man sie gebracht?«
»Ich weiß es nicht«, sagte ich.
»Ich möchte sie zurückhaben.«
»Sie ist doch nur eine Sklavin.«
»Ich möchte aber meine Nummer zu Ende bringen, bei der ich gestört wurde. Ich mag keine halben Sachen«, sagte er.
»Meinst du, sie ist die ideale Sklavin für dich?«
»Möglich. Ich weiß es nicht. Noch nicht.«
»Wie heißt du?« fragte ich den rothäutigen Jäger. »Verzeih mir«, fügte ich hinzu.
Rothäutige Jäger sprechen ihren Namen nicht gern aus. Sie fürchten, ihr Name könne sie verlassen. Daß er ihnen über die Lippen ginge, aber nicht zurückkehrte.
»An deiner Kette ist ein Mann, den einige Jäger des Nordens Imnak nennen«, sagte der Mann. Einen Auge n blick lang starrte er nachdenklich vor sich hin. Dann schien er zufrieden zu sein. Der Name war bei ihm gebli e ben.
»Ich bin Tarl«, sagte ich.
»Sei gegrüßt, Tarl«, sagte er.
»Sei gegrüßt, Imnak.«
»Ich habe dich schon einmal gesehen«, meldete sich ein Mann aus der Gruppe.
»Ja, ich kenne dich«, gab ich zurück. »Du bist Sarp e don, Tavernenbesitzer in Lydius.«
»Ich habe dir die kleine Sklavin verkauft«, sagte er.
»Ich weiß«,
Weitere Kostenlose Bücher