GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
Kleidungsstücke, die aus Tierhäuten bestehen, windundurchlässig. Der e r wärmende Faktor ist die Luft zwischen Haut und Kle i dung, die wegen des Gewichts der Parka und der Kapuze nicht nach oben entweichen kann und daher wärmt. Nach unten hin geht auch keine Wärme verloren, da warme Luft nach oben steigt. Interessanterweise besteht die Hauptgefahr dieser Kleidung darin, sich zu überhitzen. Es darf auf keinen Fall einen Niederschlag von Feuchti g keit geben, keinen Schweiß, der die Kleidung durchnäßt, die daraufhin brüchig gefrieren kann. Der Jäger des No r dens begegnet dieser Gefahr, indem er den Kragen seines Kleidungsstücks öffnet und damit die Ventilation in Gang bringt. Die Kleidung des arktischen Jägers ist se i nen Bedürfnissen im rauhen Klima seiner Heimat bestens angepaßt. Sie ist warm, leichtgewichtig und gibt größte Bewegungsfreiheit. So sind zum Beispiel die Armlöcher der Parka so geschnitten, daß man Arme und Hände nach innen hereinziehen und am Körper wärmen kann.
»Leiste gute Arbeit, Tarl Cabot!« rief die hübsche Aufseherin von der Plattform.
»Abmarsch!« sagte der Wächter.
Im Gleichschritt setzten wir uns in Bewegung, zuerst den linken Fuß, dann den mit Ketten belasteten rechten.
Der Baumstamm war ungeheuer schwer.
»Das ist ja steinhart«, sagte Ram und hämmerte die E i senstange, die er mit einem Stück Fell umfaßte, schräg in den Boden. Ein gefrorenes Stück splitterte los und fiel klappernd herab.
Auch ich stemmte eine Stange in das Loch. Ein Stück gefrorenes Erdreich wirbelte zur Seite.
Wir versuchten ein schräges Loch zu graben, denn die Stämme, die wir anbringen sollten, waren als diag o nale Verstärkung hinter der eigentlichen Mauer gedacht. Wir waren etwa eine halbe Pasang von der Plattform entfernt, an einer Stelle der Mauer, die ziemlich g e schwächt war. Davon hatte ich schon tags zuvor erfa h ren, ehe ich von der blonden Aufseherin aus ihrem Hauptquartier geleitet worden war. Den ganzen Tag war hier mit Balken und Steinen gearbeitet worden, doch es gab noch viel zu tun. Die kritische Stelle befand sich, wenn man auf die T a bukherde hinunterschaute, links von der Plattform. Der mittlere Teil der Mauer erstrec k te sich natürlich quer zur Mitte des natürlichen Wa n derweges der Tabuk. Manchmal drängten die frustrie r ten Tiere gegen die Mauer, manchmal auch nicht ganz freiwillig, wenn der Druck der nachrückenden Tiere zu stark wurde. Von Zeit zu Zeit, wenn sie etwas Platz ha t ten, rannten jüngere Stiere aufgebracht mit ihrem Horn gegen das störende Bauwerk an. Die Tiere begriffen das Hindernis nicht, es regte sie auf. Warum gab es nicht nach?
Zwei- oder dreimal hatte die Mauer tatsächlich nac h gegeben, das erfuhr ich jetzt, war aber jedesmal noch rechtzeitig wieder instandgesetzt worden.
»Ein Stein kommt hierher«, sagte ein Wächter.
Die Männer, die den schweren Brocken herbeischlep p ten, lehnten ihn gegen die Mauer. Dort würde er die Ba r riere abstützen, wenn auch nicht so gut wie die Balke n streben, die wir aufzustellen versuchten.
Auf der anderen Seite der Mauer bewegten sich viele tausend Tabuks. Neue Tiere trafen täglich ein, aus den Gegenden östlich von Torvaldsland.
»Wegen des Permafrosts«, sagte ich zu Ram, »können die Stämme der Mauer nicht allzu fest sein.«
»Sie stehen aber tief genug«, sagte er. »Ohne entspr e chenden Arbeitseinsatz sind sie nicht herauszuziehen.«
»Arbeiter haben wir doch wohl genug«, sagte ich.
»Vielleicht solltest du diese Sache mit den Wächtern besprechen«, meinte er.
»Die wären damit sicher nicht einverstanden.«
»Was hast du vor?«
Wir waren zusammengekettet, doch von den anderen gelöst, damit wir besser arbeiten konnten. Ringsum w a ren mehrere andere Sklavenpaare auf gleiche Weise am Werk. So konnte die große Kette immer wieder in kleine Arbeitsgruppen aufgeteilt werden.
»Imnak«, fragte ich, »möchtest du gern nach Hause reisen?«
»Ich habe seit vier Monden keinen Trommeltanz mehr gesehen«, antwortete er.
»Tasdron«, fragte ich, »hättest du gern ein neues Schiff?«
»Ich würde es für die Abwehr von Tarnkämpfern au s rüsten«, sagte er. »Dann sollen sie nur versuchen, es zu erobern.«
»Seid nicht töricht«, sagte ein anderer Mann. »Flucht ist sinnlos. Wir sind angekettet. Es gibt viele Wächter, auch wenn sie nicht alle hier sind.«
»Ihr habt keine Verbündeten«, sagte ein anderer Mann.
»Das ist ein Irrtum«, sagte ich, »wir haben
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