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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Vater wohl irrt?« fragte sie.
    Imnak hob verwirrt den Kopf.
    »Er behauptet, Imnak wäre ein großer Jäger! Ich halte das für die Wahrheit. Nur ist Imnak nicht besonders schlau und läßt das Fleisch draußen liegen, wo die Jards sich daran gütlich tun können.«
    Wieder senkte Imnak den Kopf.
    »Wa s für ein Glück, daß du ein Pechvogel ohne Frau bist! Stell dir vor, wie verlegen sie jetzt sein müßte! Sie wendet sich an ihre Gäste: ›O nein, Imnak hat schon wieder vergessen, das Fleisch mitzubringen.‹ ›Nicht schon wieder!‹ rufen sie. ›O ja‹, sagt sie. ›Er ist ein gr o ßer Jäger. Er vergißt bloß immer seine Beute mit nach Hause zu bringen. Er ist nicht gerade klug. Er überläßt das Fleisch den Jards.‹«
    »Glaubst du wirklich, daß sie damit rechnet, entführt zu werden?« fragte ich Imnak leise.
    »Aber ja«, antwortete Imnak. »Siehst du nicht, daß sie mich liebt?«
    »O doch, das sieht man sofort.«
    Poalu wandte sich an mich. Mit schneller Bewegung zog sie ein Messer. »Ich glaube nicht, daß du mich en t führen wirst«, sagte sie. »Ich werde dich in Streifen schneiden!«
    Ich wich einen Schritt zurück, um nicht von dem Me s ser getroffen zu werden. Imnak sprang ebenfalls zur Se i te.
    Daraufhin machte Poalu kehrt und entfernte sich.
    »Sie ist manchmal ein bißchen launisch«, sagte Imnak entschuldigend.
    »O ja«, sagte ich.
    »Aber sie liebt mich.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja. Sie kann ihre Gefühle nicht verbergen.« Er stieß mich mit dem Ellbogen an. »Ist dir nicht aufgefallen, daß sie mit dem Messer nicht zugestoßen hat?« fragte er g e heimnisvoll.
    »Ja«, sagte ich, »sie hat danebengestochen.«
    »Wenn Poalu mich nicht liebte, hätte sie getroffen.«
    »Ich hoffe nur, daß du recht hast.«
    »Naartok hat sie nicht verfehlt.«
    »Oh.«
    »Er lag sechs Wochen in seinem Zelt.«
    »Wer ist Naartok?«
    »Mein Rivale«, antwortete Imnak. »Er liebt sie noch immer. Vielleicht versucht er, dich zu töten.«
    »Ich hoffe, er ist nicht sonderlich geschickt darin, Sleen mit der Harpune zu treffen.«
    »Nein«, sagte Imnak, »so gut wie Kadluk wirft er nicht.«
    »Das ist gut«, sagte ich.

14
     
     
    Es ist nicht einfach, an einem Zelt anzuklopfen.
    »Sei gegrüßt, Kadluk!« rief ich.
    Ein kupferrotes Gesicht schob sich durch den Zel t spalt. Es war ein sehr breites Gesicht mit hohen Wange n knochen und beinahe schwarzen, funkelnden Augen, ein Gesicht, das von kurzgeschnittenem blauschwarzem Haar gerahmt wurde, mit Locken über der Stirn.
    »Ah«, strahlte Kadluk, »du mußt der junge Mann sein, der meine Tochter entführen will.«
    »Ja«, sagte ich. Er schien guter Stimmung zu sein. Womöglich hatte er viele Jahre lang auf diesen Auge n blick gewartet.
    »Sie ist noch nicht fertig«, sagte Kadluk und zog en t schuldigend die Achseln hoch. »Du weißt ja, wie Mä d chen sind.«
    »Ja«, gab ich zurück. Ich blickte über die Schulter auf Imnak, der mir aus einigen Metern Entfernung moral i sche Unterstützung zukommen ließ. Er lächelte und winkte mir ermutigend zu. So wartete ich denn gelassen vor dem Zelt.
    Ich wartete mehrere Minuten lang.
    Eine zweite Gestalt kam aus dem Zelt, eine Frau, Ta t kut, die Frau Kadluks, Mutter von Poalu. Sie lächelte zu mir empor, verneigte sich etwas und reichte mir einen Becher Tee.
    »Danke«, sagte ich und trank den Tee.
    Nach kurzer Zeit kehrte sie zurück, und ich gab ihr den Becher. Sie lächelte, nickte und verschwand im Zelt.
    Imnak schob sich an mich heran. Er schien beunruhigt zu sein. »Es sollte nicht so lange dauern, ein Mädchen zu entführen«, flüsterte er. Ich nickte.
    »Es sollte nicht so lange dauern, ein Mädchen zu en t führen!« rief ich. Erwartungsvoll zog sich Imnak wieder zurück.
    Im Zelt hörten wir plötzlich streitende Stimmen. Es wurde lautstark geschimpft. Ich erkannte Poalus Stimme, wie auch die von Kadluk und Tatkut. Sie äußerten sich in ihrer Muttersprache, von der ich bisher nur wenige Worte verstand. Mehrmals hörte ich das Wort, das Bazi-Tee bedeutete, und schloß darauf, daß Kadluk nicht die A b sicht hatte, Imnak seinen Tee und die anderen Geschenke zurückzugeben.
    Nach einer Weile tauchte Kadluks Kopf am Zeltei n gang auf. »Sie will nicht entführt werden«, verkündete er mürrisch.
    »Na, das wär's dann«, sagte ich achselzuckend und wandte mich an Imnak. »Sie will nicht entführt werden. Kehren wir zum Zelt zurück.«
    »Nein, nein!« rief Imnak. »Jetzt mußt du ins Zelt stürmen und

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