GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
sagte Kisu. »Paddele weiter.«
»Bitte haltet an!« rief das Mädchen am Pfosten.
Als wir langsam weiterglitten, schauten wir zurück. »Ihnen nach!« rief das Mädchen plötzlich. Ihre Ketten glitten zu Boden. Sie beugte sich ins Gras und ergriff einen leichten Speer. Im Unterholz ringsum erschienen zahlreiche ähnlich gekleidete und bewaffnete Mädchen. Kanus wurden ins Wasser geschoben.
»Vielleicht wirst du jetzt etwas lebhafter paddeln«, sagte ich.
»Ja, Herr!« rief Janice.
Acht Kanus nahmen die Verfolgung auf. In jedem Kanu saßen fünf bis sechs Mädchen. Im Bug des ersten Fahrzeugs hockte das blonde Mädchen, das die Angekettete gespielt hatte. Das zweite Boot wurde von der dunkelhaarigen Schönheit kommandiert, die wir zuerst gesehen hatten. Noch immer baumelten ihr die Seilenden an den Armen.
»Können sie uns einholen?« rief Alice nervös.
»Vermutlich nicht«, sagte ich. »In keinem Kanu sitzen mehr als sechs Paddlerinnen. Wir sind ebenfalls zu sechst, und drei davon sind Männer.«
In weniger als einer Viertel-Ahn hatten wir den Vorsprung vor unseren Verfolgerinnen erheblich ausgebaut.
»Erinnerst du dich, Janice?« fragte ich. »In einem der Dörfer, die wir vor langer Zeit besuchten, erkundigte sich ein Mann, ob du eine Taluna wärst.«
»Ja«, sagte sie.
»Die Mädchen hinter uns«, erklärte ich, »sind Talunas.«
Nach einer halben Ahn waren die Kanus der Verfolgerinnen weit zurückgefallen. Nach wenigen weiteren Ehn gaben sie die Verfolgung auf.
»Ich habe keine Kraft mehr, Herr«, sagte Alice.
Janice und Tende konnten den Rhythmus ebenfalls nicht mehr durchhalten. Sie atmeten schwer und vermochten kaum noch die Arme zu heben. »Das Paddel fühlt sich wie Eisen an«, seufzte Janice. Tende schluchzte. »Verzeih mir, Herr«, wandte sie sich an Kisu. Ihr Paddel prallte gegen die Bordwand und wäre ihr beinahe aus der Hand gefallen. Sie senkte den Kopf.
»Ruh dich aus«, sagte Kisu.
»Ruht euch aus«, sagte ich zu Janice und Alice.
Die Mädchen legten die Paddel ins Kanu. Alice und Janice mußten sich erbrechen. Zitternd und keuchend legten sie sich nieder.
Ayari, Kisu und ich paddelten weiter.
44
»Mach mit!« rief sie lachend und planschte im Wasser herum.
Wir befanden uns in einer Lagune, die vom Fluß abging und sich über eine Weite von etwa hundert Metern erstreckte. Ich stand am Ufer und hielt einen Eingeborenenspeer in der Hand. Es sah nicht so aus, als drohte Gefahr von Tharlarions oder sonstigen Dschungelbewohnern, trotzdem konnte es nicht schaden aufzupassen.
Sie bot einen lieblichen Anblick, wie sie da im Wasser badete.
Wir hatten uns von der Hauptgruppe getrennt, um zu jagen, wie wir es zuweilen taten. Außerdem fand ich es recht angenehm, mit einer hübschen Sklavin allein zu sein.
»Wasch dich gut, Sklavin!« rief ich ihr zu. Im gleichen Augenblick glaubte ich im Dschungel hinter mir ein Rascheln wahrzunehmen. Es hörte sich nicht an, als sei dort ein Mann oder ein Tier gegangen. Es klang eher wie ein Wind, der sich zwischen Blättern bewegt. Dabei war es windstill.
Ich machte kehrt und begab mich einige Schritte weit in den Wald. Das Geräusch war nicht mehr zu hören. Vermutlich war es durch einen ungewöhnlichen Luftzug ausgelöst worden.
Plötzlich stieß das Mädchen in der Lagune einen Schrei aus. Sofort fuhr ich herum und rannte zum Waldrand zurück.
»Komm ans Ufer!« rief ich ihr zu.
Am anderen Ende der Lagune, wo ein kleiner Kanal zum Fluß führt, erblickte ich die Erscheinung, die das Mädchen erschreckt hatte. Es war ein großer Fisch. Sein schimmernder Rücken ragte mitsamt einer hohen Flosse halb aus dem Wasser, denn er stand im Begriff, sich über die Erdbarriere zu wälzen, die die Lagune vom Fluß trennte.
»Komm an Land!« wiederholte ich. »Schnell!«
Mit hektischen Bewegungen schwamm sie in meine Richtung. Einmal blickte sie zurück und schrie erneut. Jetzt war nur noch die vierteilige Flosse auszumachen, die deutlich werden ließ, daß der Fisch sich ihr schnell näherte.
»Beeilung!« rief ich.
Schluchzend und keuchend mühte sie sich durch das flache Wasser und erstieg das mit Gras bewachsene Ufer.
»Wie schrecklich das war!« rief sie.
Und schrie schrill auf. Der Fisch hatte sich auf seine kräftigen, fleischigen Seitenflossen gestemmt und folgte ihr an Land. Sie machte kehrt und floh schreiend in den Dschungel. Mit dem Speerschaft stieß ich dem Fischwesen gegen die Schnauze. Die vorspringenden Augen richteten sich
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