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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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zurück. Dann blickte ich auf den Wald und zur Sonne empor. Ich schätzte, daß es heute zum Jagen schon zu spät war. Schließlich drehte ich mich um und machte mich mit Janice auf den Rückweg zu unserem Lager. Und wieder folgten uns die kleinen Männer.
     
    »Kisu!« rief ich besorgt. »Ayari! Tende! Alice!«
    Das kleine Lager war verwüstet. Hier mußte gekämpft worden sein. Auf dem Boden schimmerte Blut.
    »Sie sind fort«, sagte der Anführer der kleinen Menschen. »Sie sind vom Mamba-Volk überfallen worden, das sich die Zähne spitz zufeilt.«
    Das Wort »Mamba« bezeichnet in den Flußdialekten keine Giftschlange, wie man annehmen könnte, wenn man das entsprechende irdische Wort kennt – es wird vielmehr interessanterweise sehr allgemein auf die meisten Arten der gefährlichen Fluß-Tharlarion verwendet. Das Mamba-Volk war somit das Tharlarion-Volk. Die Angehörigen des Mamba-Volkes aßen Menschenfleisch. Das trifft auch auf den Tharlarion zu – und daher bezieht dieses Volk zweifellos seinen Namen.
    »Woher weißt du, daß es das Mamba-Volk war?« fragte ich.
    »Sie sind zu Fuß durch den Dschungel gekommen«, sagte der Anführer der kleinen Menschen. »Zweifellos haben sie euch verfolgt. Bestimmt wollten sie euch überraschen.«
    »Woher weißt du, daß sie es waren?«
    »Wir haben sie gesehen.«
    »Dies ist unser Land«, bemerkte ein anderer. »Wir wissen viel von dem, was sich hier abspielt.«
    »Habt ihr den Angriff gesehen?« wollte ich wissen.
    »Wir wagten uns nicht zu nahe heran«, sagte ein anderer.
    »Wir sind nur klein«, sagte jemand. »Es waren viele, und sie sind groß.«
    »Wir sahen, wie die Angehörigen deiner Gruppe fortgeführt wurden«, sagte ein Mann.
    »Sie lebten also noch«, stellte ich fest.
    »Ja«, bestätigte jemand.
    »Warum habt ihr mir nicht früher davon erzählt?«
    »Wir dachten, du wüßtest von dem Angriff«, sagte einer der Männer, »und wärst geflohen, um dein Leben zu retten.«
    »Nein«, sagte ich. »Ich war auf der Jagd.«
    »Wir geben dir Fleisch, wenn du welches möchtest«, sagte einer der kleinen Männer. »Wir haben vorhin ebenfalls gejagt – und mit Erfolg.«
    »Ich muß versuchen, die anderen aus meiner Gruppe zu retten«, sagte ich.
    »Das Mamba-Volk ist zahlreich«, sagte einer der Kleinwüchsigen. »Sie haben Speere und Messer.«
    »Ich muß es zumindest versuchen«, beharrte ich.
    Die kleinen Männer blickten sich an. Sie unterhielten sich kurz in einer Sprache, der ich nicht zu folgen vermochte. Nur wenige Worte waren ungefähr zu verstehen. Es besteht eine linguistische Verwandtschaft zwischen den meisten See- und Flußdialekten. Die Sprache, die hier erklang, wies jedoch kaum noch Ähnlichkeit auf mit Ushindi oder Ukungu.
    Gleich darauf wandten sich die kleinen Menschen wieder zu mir um. »Tauschen wir Geschenke aus«, schlug der Häuptling vor. »Befreie uns von den Talunas, dann helfen wir dir.«
    »Ihr müßt sehr mutig sein«, sagte ich.
    »Wir können mutig sein«, antwortete einer der Männer.
    »Ihr versteht euch auf die Jagd mit Speeren und Netzen«, sagte ich. »So sieht mein Plan aus.«

45
     
     
    Leichtfüßig sprang ich in das Innere der Palisade der Talunas, in der mehrere kleine, strohgedeckte Hütten standen. Im Licht der drei Monde konnte man sich gut orientieren.
    Leise, gelegentlich zum Lauschen innehaltend, kroch ich durch das Lager auf die mehr in der Mitte gelegenen Hütten zu. In einer hörte ich plötzlich das Klappern einer Kette; diese Hütte besaß einen Eingang, der von außerhalb verschnürt worden war.
    Ich suchte mir die größte und schönste Hütte in der Mitte der Anlage aus.
    Auf dem Bauch kriechend drang ich ein. Mondschein schimmerte durch das Strohdach und zwischen den Ästen hindurch, die die Hüttenwände bildeten. Sie lag am Boden und schlief in ihren kurzen Fellen. Die Waffen lagen an der Außenwand. Das blonde Haar wallte lose um den Kopf. Es war das Mädchen, das sich, um uns zu täuschen, in Ketten an den Pfahl gestellt hatte. Bestimmt war sie die Anführerin der Talunas. Sie hatte während unserer Verfolgung die Kommandos gegeben. Außerdem teilte sie die Hütte nicht mit anderen Mädchen. Unruhig warf sie den Arm über den Kopf. Ich sah, wie sich ihre Hüften bewegten. Ich lächelte. Sie sehnte sich nach etwas! Während des Tages sind solche Frauen oft angespannt und unruhig, vielfach auch gereizt und ungerecht und Männern feindlich gesonnen.
    Sie war wunderschön. Im Sklavenkragen würde sie sich

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