GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
hundert Galeeren und fünftausend Mann den Fluß hinaufführen. Er jedoch floh mit drei Galeeren und nicht einmal zweihundert Gefolgsleuten, so möchte ich schätzen. Ich wollte ihm mit der Zahl meiner Schiffe und Männer Unterstützung gewähren.«
»Auf der ursprünglich vorgesehenen Expedition solltest du ihn nicht begleiten«, stellte ich fest.
»Natürlich nicht«, gab er zurück. »Ich bin ein Ubar.«
»Warum bist du ihm dann gefolgt?« wollte ich wissen.
»Ich wollte, daß die Flotte durchkam«, sagte er. »Shaba hätte sie ans Ziel bringen können, und dasselbe traute ich mir zu. Ob auch andere dazu in der Lage sein würden, wußte ich nicht.«
»Du bist doch aber ein Ubar«, sagte ich.
»Gleichzeitig war ich sein Freund«, sagte Bila Huruma. »Für einen Ubar ist jeder Freund kostbar. Wir haben so wenige.«
»Shaba sagte mir, er habe dir Unrecht getan«, sagte ich.
Bila Huruma lächelte. »Er hat es bedauert, mich durch Täuschung auf den Fluß gelockt zu haben«, sagte er. »Doch vielleicht hat er mir sogar das Leben gerettet, indem er aus meinem Palast floh. Ein Anschlag war bereits auf mein Leben verübt worden. Er war der Ansicht, daß ich nach seiner Flucht nicht mehr unmittelbar in Gefahr sein würde.«
Ich nickte. Msaliti, der am Fluß den Schutz des Ubars und seiner Männer brauchte, hatte seine Mordpläne daraufhin sicher aufgegeben, zumindest vorübergehend. Eine solche Tat war nur sinnvoll, soweit sie dazu beitrug, Hindernisse auf dem Weg zur Erlangung des Tahari-Ringes zu beseitigen.
»Hat Msaliti dir nicht zugeraten, Shaba zu verfolgen?« fragte ich. »Hat er dir nicht mitgeteilt, daß Shaba im Besitz einer außerordentlich wertvollen Sache sei?«
»Nein«, erwiderte Bila Huruma. »Ein solcher Vorstoß war seinerseits gar nicht erforderlich, denn ich hatte mich von allein zu der Expedition entschlossen. Er bat lediglich, mich begleiten zu dürfen, was ich ihm natürlich gestattete.«
»Es will mir scheinen, als habe Shaba damit gerechnet, daß ich oder ein anderer ihm den Fluß herauf folgen würde«, sagte ich.
»Ja«, meinte Bila Huruma. »Aus irgendeinem Grund hat er nicht erwartet, den Vorstoß zu überleben. Vielleicht solltest du oder ein anderer ihm folgen, um seine Karten und Notizbücher sicher in die Zivilisation zurückzubringen.«
»Es sieht so aus«, sagte ich.
»Warum hat er nicht damit gerechnet zu überleben?« fragte Bila Huruma.
»Der Fluß, die Gefahren, die Krankheit«, mutmaßte ich.
»Ganz bestimmt auch wegen der Ungeheuer«, meinte Bila Huruma.
»Ja, auch wegen der Ungeheuer.«
»Und wohl auch deinetwegen«, fuhr Bila Huruma fort. »Gewiß hättest du ihn umgebracht wegen der Sache, auf die es dir ankam.«
»Ja«, sagte ich. »Wäre es nötig gewesen, hätte ich ihn deswegen getötet.«
»Es muß eine sehr kostbare Sache sein«, sagte Bila Huruma.
»Das war sie«, erwiderte ich nickend.
»War?« fragte er.
»Die Kurii haben sie jetzt«, erwiderte ich, »die Ungeheuer, die uns angegriffen haben.«
»Ich verstehe«, sagte er.
»Shaba«, fuhr ich fort, »sagte mir, er habe dich für seine Zwecke eingespannt. Ich glaube, seiner Meinung nach hat er dir in diesem Sinne ein Unrecht angetan und weniger dadurch, daß er dich den Fluß heraufgelockt hat.«
»Darüber sprach er zu mir vor seinem Tode«, sagte Bila Huruma.
»Ich kann nicht verstehen, inwiefern du für seine Zwecke eingespannt worden bist.«
»Liegt das nicht auf der Hand?« fragte er lächelnd.
»Nein«, sagte ich.
»Ich sollte dich bei deiner Fahrt flußabwärts beschützen«, sagte er. »Die Landkarten und Notizbücher sollten heil in die Zivilisation zurückkehren.«
Wie betäubt stand ich auf der Plattform. Kisu erstieg die Treppe zu uns. »Die Galeeren, die Kanus sind bereit«, meldete er.
»Gut«, sagte Bila Huruma.
»Wir kommen gleich«, sagte ich.
Kisu nickte und machte auf der Treppe kehrt, um zu den Schiffen zurückzukehren.
»Wir sind beide getäuscht worden«, sagte Bila Huruma.
»Du scheinst deswegen nicht verbittert zu sein.«
»Bin ich auch nicht«, sagte er.
»Wir könnten die Landkarten und Notizbücher verbrennen«, sagte ich.
»Natürlich.«
»Aber ich bringe es nicht fertig.«
»Ich auch nicht«, stimmte mir der Ubar lächelnd zu. »Wir werden sie nach Ushindi bringen, von dort kannst du sie mit angemessener Eskorte den Nyoka hinab nach Schendi bringen. Ramani aus Anango, der Shabas Lehrmeister war, wartet dort auf sie.«
»Shaba hat alles gründlich
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