GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
kann sich dann überlegen, ob er den Dieb abschrecken oder festnehmen will, sobald er in das Haus eindringt.«
»Was ist, wenn die Hausbewohner schlafen?« fragte ich.
»An einzelnen Streben der Roste werden Glocken befestigt, die dicht über dem Lager der Schlafenden hängen. Versucht jemand, die Schnüre zu durchtrennen oder die Glocken hochzuziehen, genügt meistens der Lärm, die Hausbewohner zu wecken.«
»Sehr raffiniert!« stellte ich fest.
»Du hast dich eigentlich recht gut geschlagen«, sagte Shaba. »Nur wenige Erbsen sind herabgefallen. Du hast einen leichten Schritt. Im Grunde wurden wir erst gewarnt, als du das Dach verließest.«
Ich nickte. Es stimmte, bei meinem Rückzug hatte ich weniger Vorsicht walten lassen als zuvor. Ich war relativ unbesorgt gewesen, hatte ich doch mit keinen weiteren Gefahren gerechnet. Von dem einfachen Trick mit den Fäden und den Erbsen hatte ich keine Ahnung gehabt.
»Warum hat man mir nicht gesagt, daß ich verfolgt werden sollte?« fragte das Mädchen.
»Sei still!« forderte Msaliti.
Zornig richtete sie sich auf.
»Du bist mir im Goldenen Kailiauk , in Pembes Taverne, auf raffinierte Weise entwischt«, sagte ich zu Msaliti. »Es war sehr geschickt, wie du die beiden Mädchen ausgetauscht hast.«
Er zuckte die Achseln und lächelte. »Natürlich war dazu die Mithilfe Shabas und des Ringes erforderlich.«
»Natürlich«, sagte ich.
»Ich habe meine Rolle ebenfalls gut gespielt«, sagte das Mädchen.
»Ja«, sagte ich.
Triumphierend schaute sie die Männer an.
»Du brachtest das Mädchen in die Taverne und bedecktest sie mit deiner Aba, damit sie sich nicht bewegte. Geschützt durch die Unsichtbarkeit des Ringes, gab Shaba das Mittel in meinen Paga. Als ich abgelenkt war, verschleppte er das blonde Mädchen, woraufhin dann diese Frau, wie vorher vereinbart, ihren Platz einnahm.«
»Ja«, sagte Shaba.
»Das Mittel, das mir in den Paga getan worden war, hatte Auswirkungen, die verhinderten, daß ich Shaba verfolgte.«
»Es handelte sich um eine einfache Mischung aus Sajel, einem Pustelerreger, und Gieron, einem ungewöhnlichen Allergen. Zusammen erzeugen sie die äußerlichen Symptome der Bazi-Pest.«
»Der Mob hätte mich umbringen können«, sagte ich.
»Ich nahm nicht an, daß man gern dicht an dich heranrücken würde«, sagte Shaba.
»Du wolltest also nicht, daß ich ums Leben kam?« fragte ich.
»Auf keinen Fall«, erwiderte Shaba. »Wäre das mein Ziel gewesen, hätte ich deinem Getränk ohne weiteres auch Kanda beimengen können, anstatt nur Sajel und Gieron zu nehmen.«
»Da hast du recht«, sagte ich.
»Wir wollten nur sichergehen, daß du dich nicht mit uns in Verbindung setztest, ehe unsere Pläne im einzelnen feststanden. Weißt du, wir hatten ja keine Ahnung, wer du warst! Wir wollten zunächst das Mädchen verhören und möglichst viel aus ihr herausholen. Vielleicht wäre es ja überflüssig gewesen, mit dir in Kontakt zu treten.«
»Die dumme Sklavin aber wußte gar nichts!« sagte das dunkelhaarige Mädchen.
»Wenn ich heute abend euer Hauptquartier nicht gefunden hätte, wärt ihr zu mir gekommen?« fragte ich.
»Natürlich«, sagte Shaba. »Morgen. Wir rechneten aber damit, daß du uns heute finden würdest. Wir sagten uns, du würdest die Rolle des Mädchens bei uns herausfinden oder dir zusammenreimen und sie als Spur benutzen, die zu uns führte. Diese Möglichkeit wurde bestätigt, als du beim Bettler Kipofu auf dem Utukufu-Platz Erkundigungen einzogst.«
»Du warst dort!« sagte ich.
»Natürlich«, antwortete er. »In der Deckung des Ringes. Leider konnte ich nicht so dicht heran, wie ich mir gewünscht hätte, denn Kipofu besitzt ein unnatürlich scharfes Gehör. Als meine Gegenwart entdeckt war, zog ich mich zurück.«
»Warum hast du mich nicht direkt angesprochen?« fragte ich.
»Aus zwei Gründen«, erwiderte Shaba. »Wir wollten die blonde Sklavin noch ein zweites Mal verhören, ehe wir Kontakt aufnahmen, außerdem waren wir neugierig festzustellen, ob du uns auch allein finden würdest. Das gelang dir. Unseren Glückwunsch dazu! Offensichtlich bist du dafür geeignet, im Namen der Kurii Geschäfte durchzuführen.«
»Wie lange wußtest du schon, daß ich in Schendi bin?« fragte ich.
»Seit der Ankunft der Schendi-Palme «, erwiderte er. »Zuerst konnten wir natürlich nicht wissen, ob dein Eintreffen nicht etwa nur ein Zufall war. Sehr bald erwies es sich jedoch, daß unsere Sorge berechtigt war. Du
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