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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Anzeichen für den weitreichenden Ehrgeiz dieses Landes war das Projekt, an dem ich hier gegen meinen Willen teilnahm, der visionäre Versuch, die Ushindi- und Ngao-Seen, die gut vierhundert Pasang voneinander entfernt waren, durch einen großen Kanal miteinander zu verbinden, einen Kanal, der den geheimnisvollen Ua-Fluß über den Ngao-See, den Ushindi, dann den Nyoko- und Kamba-Fluß mit dem schimmernden Thassa verbinden würde – eine Verbindung, die der zivilisierten Welt die Reichtümer des Landesinneren erschließen würden, Reichtümer, die sodann durch das Ubarat Bila Hurumas geschafft werden mußten.
    »Kannst du arbeiten?« fragte der Askari noch einmal.
    »Nein«, antwortete Ayari.
    »Dann muß ich dich töten lassen«, stellte der Askari fest.
    »Ich habe mich soeben erholt«, sagte Ayari.
    »Gut«, meinte der Askari und watete weiter, wobei er seine Fackel hoch über das Wasser hielt. Der zweite Askari, der seine Tharlarionlanze geschultert hatte, begleitete ihn.
    Minuten später wurde das Schlammfloß aus Baumstämmen, die mit Lianen verknüpft waren, wieder in unsere Nähe geschoben. Es war beladen mit dem Schlamm, den wir mühsam ausgehoben hatten.
    »Kannst du graben?« fragte ich Ayari.
    »Nein«, sagte er.
    »Ich grabe für dich«, sagte ich.
    »Das würdest du tun?« fragte er.
    »Ja.«
    »Ich grabe selbst.«
    »Wie geht es deinem Bein?«
    »Es ist noch vorhanden«, antwortete er.
    Die meisten Kanalarbeiter waren nicht angekettet. Die meisten waren freie Männer, die zum Dienst gepreßt worden waren.
    Wasser, das aus dem Ngao-See abfloß, gelangte in den ausgedehnten Sumpf zwischen Ngao- und Ushindi-See und wanderte von dort über den Kamba- und den Nyoka-Fluß ins schimmernde Thassa, das Meer. Bila Hurumas Ingenieure hatten nun vor, zwei parallele Wälle zu errichten, zwischen fünf und sechs Fuß hoch, etwa zweihundert Meter voneinander entfernt. Das Gebiet zwischen diesen Wällen, von dem das Sumpfwasser mittels der Wälle ferngehalten wurde, sollte dann entwässert und auf den Aushub des eigentlichen Kanals vorbereitet werden. Für diese Arbeit sollten Zug-Tharlarion und riesige Bagger eingesetzt werden, die man aus dem Norden holte, ganz abgesehen von den Heerscharen der Arbeiter. Sollte, wie vermutet wurde, der Zentralkanal nach seiner Fertigstellung nicht ausreichen, den Abfluß aus dem Ngao-See aufzunehmen, plante man die Anlage von Nebenkanälen. Letztlich liefen Bila Hurumas Pläne darauf hinaus, nicht nur die Regenwälder des Landesinneren kommerziell und militärisch zu erschließen und damit das unbekannte System des Ua-Flusses und seiner Zuläufe, sondern auch die Sümpfe zwischen den beiden großen Seen trockenzulegen, ein Territorium von vielen tausend Quadrat-Pasang, das sich irgendwann einmal landwirtschaftlich nutzen ließ. Bila Huruma wollte nicht nur sein Ubarat befestigen, sondern eine ganze Zivilisation gründen.
    Ich schlug nach lästigen Insekten.
    »Arbeitet!« rief ein vorbeiwatender Askari.
    Ich schaufelte eine neue Ladung Schlamm aus dem Sumpf und beförderte sie auf das Floß.
    »Arbeitet, arbeitet!« rief der Askari den anderen Gefangenen an unserer Kette zu.
    Ich sah mich um, ich schaute auf die vielen hundert Männer, die ich ausmachen konnte. »Ein eindrucksvolles Projekt«, sagte ich zu Ayari.
    »Sicher können wir uns freuen, unser Scherflein zu einem so gewaltigen Unternehmen beizutragen«, sagte er nachdenklich.
    »Da hast du wohl recht«, erwiderte ich.
    »Andererseits wäre ich bereit, meine Rolle in diesem edlen Schauspiel anderen zu überlassen, die würdiger sind als ich.«
    »Ich auch«, pflichtete ich ihm bei.
    »Grabt!« sagte ein Askari.
    Wir schaufelten Schlamm auf das Floß.
    »Unsere einzige Hoffnung«, sagte ein Mann zu meiner Linken, der wie Ayari aus Schendi stammte, »sind die feindlichen Eingeborenenstämme dieser Gegend.«
    »Eine schöne Hoffnung!« stellte Ayari fest. »Wenn die Askaris nicht wären, würden sie mit ihren tödlichen Messern über uns herfallen.«
    »Es muß doch Widerstand gegen den Kanal geben«, sagte ich.
    »Zum Beispiel in den Dörfern der Ngao-Region, am Nordufer«, sagte Ayari. »Dort braut sich etwas zusammen.«
    »Das ist der bestorganisierte Widerstand«, sagte der Mann links von mir.
    »Der Kanal ist teuer. Ich bin sicher, daß er sich in den Ubaratskassen Bila Hurumas unangenehm bemerkbar macht. Daraus folgert, daß es auch am Hofe Unzufriedenheit geben müßte. Ferner dürften die Dörfer etwas dagegen haben,

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