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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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hatte ein riesiger Mantel aus gelben und roten Federn gelegen, die von bunten Vögeln des Regenwaldes stammten. Bei der Herstellung dieses Mantels waren von jedem Vogel nur zwei Brustfedern genommen worden. So dauert es zuweilen hundert Jahre, bis ein solcher Mantel fertiggestellt ist. Natürlich ist er nur für den Gebrauch durch einen Ubar bestimmt. Bila Hurumas Kopf war von einem komplizierten Schmuck gekrönt, vorwiegend aus den langen, krummen weißen Federn des Ushindi-Fischers gekrönt, eines langbeinigen Stelzvogels. Die Krone, wenn man sie so nennen wollte, glich gewissermaßen dem Kopfschmuck, den viele Askaris trugen. Bis auf die Länge der Federn und die prächtige Verzierung des Leders und der Perlenreihen, mit denen die Federn befestigt waren, hätte es auch ein Askari-Schmuck sein können. Dadurch wurde deutlich gemacht, daß er, der Ubar, Bila Huruma persönlich, einer von ihnen war, ein Askari wie seine Soldaten. Sein Gesicht war breit, die Augen standen weit auseinander. Auf den Wangen und an den Nasenwurzeln hatten sich in wirbelnden Kurven die Punkte der Tätowierungen erstreckt, die Spuren seiner Mannbarwerdung vor vielen Jahren.
    »Du mußt ihn doch deutlich gesehen haben«, sagte Msaliti, »du bist ihm doch vorgestellt worden.«
    »Mir sind nur Äußerlichkeiten aufgefallen«, sagte ich, »und ich erinnere mich an die sichtbaren Zeichen seines Amtes, von denen du sprachst, meine Aufmerksamkeit galt aber mehr Shaba und dir als dem Ubar. Ich sah ihn, nahm ihn aber nicht wirklich wahr.«
    »Du warst abgelenkt«, sagte Msaliti.
    »Ja.«
    »Vielleicht ist es ganz gut, daß du ihm nicht zu tief in die Augen geschaut hast«, sagte Msaliti.
    »Einen Ubar wirklich wahrzunehmen«, sagte ich, »ihm ins Herz zu schauen – das kann eine furchteinflößende Sache sein.«
    »Nur einer kann auf dem Thron sitzen«, sagte er.
    »Das ist ein Sprichwort aus dem Norden«, meinte ich.
    »Ich weiß«, antwortete er. »Aber es ist auch östlich von Schendi bekannt.«
    »Selbst östlich von Schendi ist der Thron ein einsamer Ort«, stellte ich lächelnd fest.
    »Wer auf dem Thron sitzt, so heißt es, ist der einsamste aller Menschen«, sagte Msaliti.
    Ich nickte. Vielleicht war es wirklich ganz gut, daß ich mir Bila Huruma nicht zu gründlich angesehen hatte. Es ist nicht immer ratsam, einem Ubar zu tief in die Augen zu schauen.
    »Bis heute abend dann!« sagte Msaliti und zog sich zurück.
    »Bis heute abend!« sagte ich.

19
     
     
    »Warum steht hier kein Wächter?« fragte ich.
    »Der ist erledigt«, antwortete Msaliti. »Sei unbesorgt!« Er deutete auf die Tür. »Tritt ein!«
    »Sicher hat Shaba andere Angehörige seiner Kaste bei sich, Geographen oder Schriftgelehrte«, meinte ich.
    »Tritt ein!« drängte mich Msaliti.
    »Leih mir deine Lampe!« forderte ich. Er trug eine kleine flache Lampenschale, in der Tharlarionöl brannte.
    »Die Askaris könnten das Licht durch die Wände ausmachen«, sagte er. »Es sind viele Soldaten unterwegs. Beeil dich!«
    Ich ließ mich in den Raum gleiten. Drinnen war es pechschwarz. Ich stand mit dem Rücken zur Graswand links von der Tür.
    Die Schlafplattform, so hatte man mir gesagt, befand sich ungefähr in der Mitte. Shaba, so vermutete ich, trug den Ring um den Hals. Zoll um Zoll, alle Sinne auf das äußerste angespannt, rückte ich zur Zimmermitte vor. Msaliti hatte mich persönlich vor dem Raum abgeliefert. Er war nicht in Begleitung von Askaris gewesen. Das fand ich etwas seltsam.
    »Von deiner Tat dürfen möglichst wenige erfahren«, hatte er gesagt.
    »Ja«, hatte ich erwidert.
    Aber gewiß rechnete er doch nicht damit, daß ich ihm den Ring brachte. Ich hatte erwartet, daß er im Gefolge von Askaris erscheinen würde, die er auf mich hetzen konnte, mir den Garaus zu machen, sobald ich Shaba getötet oder den Ring in meinen Besitz gebracht hatte. Doch es war niemand zu sehen. Natürlich war es meine Hoffnung gewesen – und ein Risiko, das Msaliti wohl eingehen mußte –, daß ich mit dem Ring seinen Askaris entgehen konnte, selbst wenn das Zimmer umstellt worden war. Hätte ich den Ring besessen, wäre der Vorteil letztlich wohl doch auf meiner Seite gewesen. Es waren Chancen, die Msaliti einfach hatte annehmen müssen. Ich konnte natürlich jederzeit den Raum verlassen, indem ich mich irgendwo gewaltsam durch die Grasmauer arbeitete.
    Als ich mich umblickte, bemerkte ich, wie sich Msalitis Lampe vor dem Zimmer zweimal hob und senkte.
    Ich lächelte vor mich

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