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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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meinte ich. »Dazu herrscht zwischen den Städten zuviel Mißtrauen, und man fürchtet die Piraten zu sehr. Außerdem steht die Flotte des Policrates östlich von Victoria, um zu verhindern, daß solche Schiffe zu uns stoßen. Das habe ich dir schon gesagt.«
    Callimachus schwieg.
    »Warum will es dir nicht logisch erscheinen, daß die Sklavin Peggy uns verraten hat?« fragte ich.
    »Sie hätte nichts hören können«, sagte Callimachus unsicher und zornig.
    »Sie war im gleichen Raum«, gab ich zu bedenken. »Sie muß etwas gehört haben. Sie ist nicht dumm, obwohl sie eine Sklavin ist. Sie hätte durchaus einiges von unseren Plänen mitbekommen können. Zweifellos gab sie das alles an den Kurier des Ragnar Voskjard weiter oder an einen Piraten in Tasdrons Taverne, vielleicht während sie gerade lustvoll in seinen Armen stöhnte, in der Hoffnung, durch einen solchen Verrat ihre Freiheit zu erringen.«
    »Sie käme auf keinen Fall frei«, sagte Callimachus. »Sie müßte damit rechnen, noch weitaus grausamer versklavt zu werden.«
    »Das wüßte sie aber nicht«, erwiderte ich. »Sie kommt von der Erde.« Es dauert Jahre, bis ein Mensch von der Erde sich an die Denkungsweise der Goreaner gewöhnt hat. Geduld mit Sklavinnen ist nicht ihre Stärke.
    »Vielleicht wurdest du durch einen von Callisthenes' oder Aemilianus' Männer verraten«, meinte Callimachus.
    »Durch zuverlässige Kämpfer, die ebenfalls kaum Gelegenheit haben konnten, sich mit dem Feind in Verbindung zu setzen?« fragte ich und blickte ihn aufgebracht an. »Warum begreifst du nicht, daß es Peggy war?« Ich begann mich zu fragen, ob ihm etwas an ihr lag.
    »Jemand anders kann es nicht gewesen sein«, stimmte mir Callimachus zu, und seine Stimme hatte einen schrecklichen Klang. Diesen Tonfall begriff ich nicht. Es hörte sich beinahe an, als wäre er auf irgendeine mir nicht verständliche Weise persönlich verraten worden.
    Ich blickte über den Bug in den Nebel hinaus. Es war beinahe nichts auszumachen.
    »Wenn wir das Glück haben, diesen Kampf zu überleben«, fuhr Callimachus fort, »werde ich dafür sorgen, daß die verräterische Sklavin bestraft wird.«
    Ich erschauderte.
    »Vielleicht gibt es ja keinen Kampf«, fuhr Callimachus fort. »Wir stehen jetzt schon zwei Tage vor der Kette.«
    »Die Tamira hat sie passiert, nicht wahr?«
    »Die Tamira ist ein Handelsschiff«, sagte Callimachus.
    »Sie ist in Wirklichkeit ein Kundschafterschiff Ragnar Voskjards«, gab ich zurück. »Sie kommt von einem Besuch bei Kliomenes in der Festung des Policrates.«
    »Ich vermag das kaum zu glauben«, sagte Callimachus.
    »Wurde sie an der Kette durchsucht?«
    »Nein.«
    »Wäre das geschehen«, sagte ich, »hätte man festgestellt, daß sie Beutestücke aus der Blume von Siba an Bord trug. Darüber hinaus hätten sich bestimmt Papiere gefunden, die eine Verbindung zu Policrates herstellen, Dokumente über Losungsworte und Gegenlosungen, mit denen das Vorgehen der vereinten Piratenflotte koordiniert werden kann.«
    »Du irrst dich«, sagte Callimachus. »Reginald, der Kapitän, ist ein allseits bekannter Mann.«
    »Ich erfuhr diese Dinge am Hofe des Kliomenes.«
    »Du mußt dich irren!«
    »Ich rechne fest mit einem Kampf.«
    »Der hätte längst stattfinden müssen«, meinte Callimachus.
    »Durchaus möglich.«
    »Vielleicht fürchtet der Voskjard die Kette.«
    »Vielleicht.«
    Von Zeit zu Zeit war das unruhige Knirschen der mächtigen Kettenglieder zu hören, die an Pfeilern befestigt waren und sich über den Fluß erstreckten. Jedes dieser Glieder war etwa achtzehn Zoll lang und einen Fuß breit; das darin verarbeitete Metall war dick wie ein männlicher Unterarm. An einigen Stellen hing die Kette bis zu einem Fuß unter dem Wasser; an anderen, insbesondere nahe der Pfosten, verlief sie bis zu einem Meter über dem Fluß. Mit massiven Ringen war sie an den Pfosten verankert. An fünf Stellen im Fluß konnte die Kette mit Hilfe gewaltiger Flöße geöffnet werden; hier gab es Wachstationen. Wächter waren auch an den Endpfeilern am Nord- und Südufer des Flusses stationiert.
    »Wo ist Callisthenes?« fragte ich.
    »In der südlichen Wachstation«, antwortete Callimachus.
    Diese Station galt als der gefährdetste Punkt der Anlage. Im allgemeinen besitzen die goreanischen Schiffe, Rundschiffe eingeschlossen, nur einen sehr geringen Tiefgang. Wo es keine ausgebauten Hafenanlagen gibt, werden die Boote über Nacht ans Ufer gesetzt. Theoretisch war es daher

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