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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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merkte nicht, daß ich der Falsche war, ebensowenig wie der Dummkopf Kliomenes.«
    Der andere starrte mich ausdruckslos an.
    »Lügner!« kreischte der Aufsichtführende Pirat. »Ich habe dich schon mehrmals wegen deiner Lügen verwarnt!«
    Immer wieder hämmerte die Peitsche auf mich nieder. »Wenn du damit nicht aufhörst«, rief der Pirat, »trage ich die Sache Kliomenes vor!«
    »Verzeih, Kapitän«, sagte ich und tat eingeschüchtert. Seine Bemerkung hatte mir aber verraten, daß ich recht hatte mit meiner Vermutung, Policrates sei unterwegs. Bestimmt hätte er mir mit einer Meldung bei Policrates gedroht, wenn dieser in der Festung gewesen wäre, zumal ich von Policrates gesprochen hatte. Offensichtlich führte Kliomenes im Moment das Kommando über die Anlage. Und das war gut für meinen Plan.
    »Tor schließen!« hörten wir einen Mann rufen. »Tor schließen!« Hoch über uns erschien plötzlich ein Pirat auf einem kleinen Balkon, der durch einen Wachraum betreten werden konnte. »Was ist da unten los?« brüllte er.
    »Nichts!« rief der Pirat, der mich geschlagen hatte.
    »Hast du das Signal nicht gehört?« rief der Mann auf dem Balkon.
    Der Windenaufseher warf mir einen zornigen Blick zu. Er lockerte den Bremskeil. Augenblicklich spürten wir den Druck an den Stempeln.
    »Paß auf, du Dummkopf!« rief der Mann vom Balkon. »Das Tor schließen!«
    »Das Tor schließen!« brüllte unser Aufseher zornig. »Beeilt euch, ihr Idioten!«
    Wir spürten den Zug der Stangen an unseren Armen und ließen das Tor langsam herab, das die Gegengewichte in die Höhe zog.
    Endlich war das Gitter unten.
    Ich begegnete dem Blick des Piraten. Wutschäumend starrte er mich an. Ich senkte den Blick und tat verängstigt. In Wirklichkeit war ich nicht unzufrieden mit den Ereignissen des Tages.

31
     
     
    »Laßt sie auspeitschen, beide!« befahl Kliomenes.
    Er saß lässig zurückgelehnt im Thronsessel des Policrates und hielt Hof.
    Mira und Tala, zwei blonde Schwestern aus Cos, die als Sklavinnen vor ihm knieten, wurden fortgeführt. Ihr Herr hatte Beschwerde gegen sie geführt, weil sie ihn nicht zufriedengestellt hatten.
    »Führt sie fort!« rief Kliomenes.
    »Weshalb bin ich hier, Kapitän?« fragte ich den Piraten neben mir, der mich in den Saal geführt hatte. Er hatte normalerweise die Aufsicht über die Arbeiter an der Winde.
    »Kliomenes hält Hof«, sagte er grinsend.
    »Aber ich habe nichts getan«, wandte ich ein und tat, als hätte ich eine Todesangst.
    »Darüber soll Kliomenes urteilen«, bemerkte er.
    »Bitte nicht, Kapitän!«
    »Schweig!« befahl er grinsend.
    »Ja, Kapitän.« Man hatte mich zwar von der Windenstange losgebunden, doch trug ich noch meine Ketten an Händen und Füßen.
    »Was jetzt?« fragte Kliomenes.
    »Die Verteilung von Beute«, sagte der Pirat.
    Er schob fünf flache Schalen voller Münzen über die Fliesen und deponierte daneben ein Gewirr von Schmuck und eine Schale mit Perlen.
    »Und dann dies«, fuhr der Mann fort und stieß ein angekettetes Mädchen nach vorn. Anmutig blieb sie vor Kliomenes stehen.
    »Ist sie hübsch?« fragte dieser.
    Irgend etwas an dem Mädchen kam mir bekannt vor, aber ich vermochte ihre Züge unter dem dünnen Schleier nicht auszumachen. Der Pirat hinter ihr riß den Schleier ab und ließ ihn zu Boden fallen. Unwillkürlich trat ich einen Schritt zurück. Es war die ehemalige Lady Florence aus Vonda. Inzwischen kannte ich sie unter dem Namen Florence, als Sklavin Miles' aus Vonda. Vermutlich war sie nicht mehr sein Eigentum. Ein prächtiges Beutestück!
    »Sie ist hübsch«, stellte Kliomenes fest.
    »Ja«, antwortete der Pirat.
    »Mädchen«, sagte Kliomenes.
    »Ja, Herr?«
    »Wie wurdest du gefangengenommen?«
    »Mit Gewalt«, antwortete sie. »Mein Herr, Miles aus Vonda, fuhr auf dem Schiff Blume von Siba von Victoria ab.« Ich kannte das Schiff. Siba ist eine Stadt am Vosk, östlich von Sais gelegen. »Sein Ziel war Turmus. Er hatte zwei Sklaven bei sich, mich und einen Kampfsklaven namens Krondar.« Meiner Ansicht nach hatte Miles aus Vonda töricht gehandelt. Ich hatte Florence bei unserem Gespräch in der Taverne angedeutet, daß es derzeit gefährlich sei, auf dem Fluß zu reisen. Doch offenbar hatte der stolze Vondaner meinen Vorschlag mißachtet zu warten, bis er sich einem Konvoi anschließen konnte. Bestimmt hatten ihm andere Ähnliches geraten, denn in den Tavernen und auf den Märkten am Fluß gab es kaum ein anderes Thema. »Westlich von Tafa

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