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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Piraten die Kette durchschneiden«, meinte ich, »könnten sie bei einem oder mehreren Kämpfen die Verteidigerschiffe überwältigen.«
    »Du denkst wie ein Krieger«, bemerkte Callimachus.
    »Wir hoffen natürlich, sie lange genug hinter der Kette festzuhalten, um unsere Streitkräfte massieren zu können.«
    »Selbstverständlich.«
    »Du hast vorhin gesagt, du glaubst nicht, daß wir einen konzentrierten Angriff auf die Kette zurückwerfen könnten. Wieso?«
    »Bedenke eines«, antwortete Callimachus. »Die Kämpfer aus Ar-Station sind im Grunde Landsoldaten, Infanteristen aus Ar, die man an die Ruder von Galeeren gesetzt hat. Sie können nicht auf dem Wasser kämpfen. Und die unabhängigen Schiffe, zum Beispiel die Tina, werden nicht von Kriegern bemannt, sondern von Freiwilligen, mutigen, aber unerfahrenen Männern, zumeist aus niederen Kasten. So beschränkt sich unsere Verteidigungskraft im wesentlichen auf die Flotte aus Port Cos.«
    »Das wären dann also dreißig Schiffe aus Port Cos gegen die Flotte des Ragnar Voskjard?« fragte ich besorgt.
    »Im wesentlichen, ja.«
    »Warum bist du dann hier?«
    »Ich gehöre der Kriegerkaste an«, antwortete Callimachus. »Und warum stehst du hier an meiner Seite?«
    »Ich weiß es nicht«, gab ich zurück.
    »Du bist hier, weil du ebenfalls ein Krieger bist.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Nicht jeder Krieger gehört sofort der Kriegerkaste an«, bemerkte Callimachus.
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Daß du ein Krieger bist, habe ich in deinen Augen gesehen.«
    »Du bist ja verrückt!« sagte ich.
    »Bereits vor zehntausend Jahren«, sagte er, »im Vermengen des Bluts, in der Eroberung hilfloser Frauen, fiel die Wahl der Kaste auf dich.«
    »Du weißt nicht, was du redest.«
    »Wir werden sehen«, sagte er und zog sein Schwert. »Sehr bald schon.«
    »Warum ziehst du dein Schwert?«
    »Du hörst es sicher auch.«
    »Was denn? Was?«
    »Ich habe mich geirrt«, sagte er. »Ich dachte, es gebe keinen Kampf.«
    »Ich verstehe deine Worte nicht.«
    »Und doch ist es eigentlich logisch«, fuhr der Kämpfer fort. »Wenn die Tamira wirklich Ragnar Voskjards Kundschafterschiff war und wenn sie vor vier Tagen in westlicher Richtung die Kette passierte und das Treffen in der Nähe der Festung des Ragnar Voskjards vereinbart wurde, dann sind die Zeiträume nicht unmöglich.«
    »Wovon redest du?« fragte ich.
    »Hörst du es nicht?«
    »Ich höre nichts!« rief ich. »Du bist ja verrückt!« Ich hörte nur das Wasser an der Schiffswand, das Quietschen der Kette, das Knirschen von Rudern in den Dollen, den gelegentlichen Schrei einer Voskmöwe. »Nichts«, flüsterte ich.
    Doch plötzlich sträubten sich mir die Nackenhaare.
    »Siehst du?« fragte Callimachus, hob das Schwert und deutete in den Nebel hinaus.
    »Nein«, sagte ich. Ich vermochte nichts auszumachen. Doch inzwischen hörte ich etwas, sehr deutlich sogar.
    Dann tat sich im Nebel eine Lücke auf, und ich entdeckte jenseits der Kette einen unübersehbaren Schwarm von Schiffen.
    »Die Flotte Ragnar Voskjards«, sagte Callimachus. In seiner Stimme schwang eine Begeisterung, die mir unverständlich war.
    Ich stand erstarrt auf dem Deck und konnte mich sekundenlang nicht rühren.
    »Du hältst das Schwert in der Hand«, sagte Callimachus lächelnd.
    Ich erinnerte mich nicht, es gezogen zu haben.
    »Blast die Kampfhörner!« rief Callimachus den Männern auf unserem Schiff zu. »Blast die Kampfhörner!«
     

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