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GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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noch mehr Kämpfer zur Verfügung«, antwortete dieser, »könnte unser Sieg noch vollkommener sein.«
    »Nicht aufstehen!« sagte ich warnend zu Callisthenes.
    Dieser blickte lächelnd zu Callimachus auf. »Vergiß nicht, daß wir Freunde sind, Callimachus!« sagte er. »An der Zuneigung, die ich zu dir empfinde, ändert sich nichts. Als Kinder spielten wir zusammen in Port Cos. Wir waren Offiziere derselben Streitkräfte.«
    »Du weinst ja«, sagte ich zu Callimachus.
    »Das ist der Wind«, antwortete er und wandte sich an den neben ihm stehenden Offizier. »Callisthenes in Ketten!« befahl er.
    Wir blickten Callisthenes nach, der unter Aufsicht des Offiziers von zwei Soldaten abgeführt wurde.
    »Wäre es dir lieber, wenn die Sklavin Peggy uns verraten hätte?« fragte ich.
    »Nein.«
    Das hielt ich für eine interessante Antwort. Allerdings blieb mir wenig Zeit, mich damit zu beschäftigen.
    »Die Flotte des Policrates!« rief eine Stimme von der Mauerkrone. »Die Flotte des Policrates steht am Eingang des Kanals!«
    »Ruft unsere Kämpfer mitsamt ihren Gefangenen in die Festung!« rief Callimachus.
    »Policrates kann die Festung nicht zurückerobern«, sagte ich. »Gegen zehntausend Mann könnten wir sie halten!«
    Ich folgte Callimachus die Treppe hinauf zum oberen Wehrgang. Natürlich konnten wir nicht hoffen, Policrates auf ähnliche Weise hereinzulegen wie Alcibron und Reginald und die anderen. Geflohene Piraten hatten ihn bestimmt längst über die jüngsten Ereignisse informiert. Außerdem mußten ihn die im Kanal und in der Festung aufsteigenden Rauchsäulen warnen: Dort brannten noch zahlreiche Schiffe.
    Callimachus und ich beobachteten Policrates' Flotte von der Höhe der Mauer aus. Er hatte seine Arbeit im Ostteil des Flusses beendet. Er war zurückgekehrt, um sich mit Voskjard zusammenzutun.
    »Wir haben von Policrates nichts zu befürchten«, sagte ich.
    »Du kennst Policrates nicht«, antwortete er.

13
     
     
    Meine Arme wurden nach hinten gezerrt und zusammengebunden. Die Fesseln, die sich um meine Handgelenke zogen, schnitten tief ins Fleisch.
    »Sichert ihn gut!« sagte Policrates.
    Ich zuckte zusammen. Mein Rücken streckte sich vor dem Backbord-Scherblatt von Policrates' Flaggschiff. Unwillkürlich schrie ich vor Schmerzen auf. Die Fesseln wurden noch fester zugezogen. Nun wurden auch meine Beine nach hinten gezerrt und an den Fußgelenken mit Seilen gesichert. So hing ich da, vor die Klinge gebunden, und konnte, wenn ich nach rechts schaute, die Backbordreling von Policrates' Flaggschiff ausmachen. Den Kopf in den Nacken legend, sah ich blauen Himmel und Wolken. Nach vorn vermochte ich nicht zu schauen. Auf der anderen Seite des Schiffes wurde Callimachus vermutlich auf ähnliche Weise am dortigen Scherblatt festgebunden.
    Policrates hatte ein klares Ultimatum ausgesprochen. Callimachus und ich mußten ihm ausgeliefert werden. Callisthenes, Reginald und Kliomenes waren freizulassen, sonst würde Victoria die Feuer und Schwerter zu spüren bekommen. Das wehrlose Victoria, das hatten wir uns geschworen, durfte unter unserem Tun nicht leiden. Gegen den Widerstand Miles' aus Vonda, den wir als Kommandant der Festung zurückließen, hatten wir uns ergeben.
    »Wenden!« hörte ich Policrates seinen Steuerleuten zurufen. Ich spürte, wie sich mein Körper mit der Klinge bewegte, als das Schiff im Kanal zu drehen begann.
    »Du kannst zwar nicht nach vorn schauen, aber sicher hören«, sagte eine Stimme von der Backbordreling.
    Ich blickte nach rechts oben. Dort stand Policrates.
    »Ich hege die Hoffnung«, fuhr er fort, »daß es zu einem Kampf kommt.«
    »Wo liegt dein Ziel, Kapitän?« fragte ich.
    »In Victoria«, antwortete er.
    Von Zorn überwältigt, begann ich mich aufzubäumen. Doch schon spürte ich Blut an der Klinge hinablaufen und stellte meine Bemühungen stöhnend wieder ein.
    Er lachte und wandte sich von der Reling ab.
    Bedrückt, voller Zorn, reglos lag ich auf der Klinge. Ich spürte den schmalen harten Stahl im Rücken. Die Fesseln saßen fest. Ich spürte die Bewegung des Schiffes. Ich sah den blauen Himmel und die Wolken. Ich war völlig hilflos.

14
     
     
    In meiner Position auf dem großen gekrümmten Scherblatt vermochte ich außer dem Himmel nicht viel zu sehen. Allerdings hörte ich ein anderes Schiff in der Nähe.
    »Es ist der Wendige Tharlarion! « rief eine Stimme. Wir mußten uns bereits in der Nähe Victorias befinden. Der Wendige Tharlarion, das wußte ich, war

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