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GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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schrieben die achte Stunde, und der Nebel hatte sich weitgehend verflüchtigt.
    »Kampfbereitschaft!« ordnete Callimachus an.
    Ich entdeckte zwei Galeeren, die zwei- bis dreihundert Meter entfernt lagen und sich der Kette näherten. Ein Katapult, das neu eingestellt wurde, knirschte. Bogenschützen gingen hinter geflochtenen Schilden in Stellung. Hier und dort wurden Eimer mit Sand auf dem Deck bereitgestellt. Irgendwo sirrte ein Wetzstein über eine Axtklinge.
    Ich sah Callimachus die Hand heben. Ein Offizier hinter ihm würde das Signal weitergeben. Der Rudermeister stand am Aufgang zum Heckkastell und schaute zum Bug herüber. Die Ruder waren bereits ausgefahren. Sicher war keine der feindlichen Galeeren so töricht, sich seitlich an die Kette heranzuwagen. Aber es geschah doch … konnte ich meinen Augen trauen?
    Ich sah Callimachus' Hand herunterzucken. Gleich darauf setzte sich die Tina ruckhaft in Bewegung. Es dauerte keine Ehn, dann war die Kette erreicht. Knirschend glitt die eisenverkleidete Ramme über die Metallglieder und traf den Gegner mittschiffs. Die Schiffshülle knickte splitternd ein. Männer schrien. Der Aufprall hatte mich von den Füßen gerissen. Wieder brach Holz, als wir uns rückwärtsrudernd von dem anderen Schiff lösten. Wasser brauste in das Leck, ein tosendes, schweres Geräusch. Der Gegner war tödlich angeschlagen. Dicht neben mir durchschlug ein schwerer Stein, von einem Katapult geschleudert, das Deck. Ein flammensprühender Wurfspieß bohrte sich dumpf dröhnend in die Heckaufbauten. Pfeile sirrten hin und her. Aber schon hatten wir uns fünfundsiebzig Fuß von der Kette entfernt, an der sich einige Männer festklammerten. Hinter mir stöhnte jemand. Ich riß den Wurfspieß aus der Holzwand und schleuderte ihn, noch immer brennend, über Bord.
    Hier und dort gingen andere Galeeren längsseits zur Kette und setzten in kleinen Booten Männer aus, die mit Werkzeugen an den starken Gliedern sägten.
    Und wieder gab Callimachus das Zeichen zum Angriff, und wieder bohrte sich die Ramme tief in die Flanke eines feindlichen Schiffes. Und wieder zogen wir uns zurück.
    Eine Tonkugel mit brennendem Pech zerplatzte auf unserem Deck. Ein zweites Geschoß fiel an Steuerbord zischend ins Wasser. Unsere Katapulte erwiderten den Beschuß mit Pech und Steinen. Die aufflackernden Brände wurden mit Sand gelöscht.
    »Ab jetzt werden sie auf Abstand achten«, sagte Callimachus zu dem Offizier neben sich. »Dann kommen wir mit der Ramme nicht mehr heran.«
    Noch während er diese Worte äußerte, begannen sich mehrere Piratenschiffe zurückzuziehen. Die kleinen Boote aber blieben wie Kletten an der Kette hängen.
    Langsam rückten wir vor. Ein Pfeilhagel bestrich unser Deck, viele Geschosse blieben im Bugkastell stecken.
    »Bogenschützen!« rief Callimachus.
    Wir beschossen das nächst erreichbare Beiboot, und zwei Männer stürzten ins Wasser. Andere sprangen freiwillig über Bord und suchten schwimmend die Deckung des nächsten größeren Piratenschiffes.
    »Laßt sie nicht in die Nähe der Kette!« rief Callimachus seinen Bogenschützen zu. Mit einem Fernglas der Häuserbauer suchte er anschließend die Kette ab. »Seht doch, Jungs, wie wenig Respekt man vor euch hat!«
    Fünf kleine Ruderboote kamen über die Kette. Die Männer darin waren mit Schwertern und Enterhaken bewaffnet. Wollten sie tatsächlich gegen uns kämpfen? Wie die meisten goreanischen Schiffe dieser Type war unsere Galeere flach gebaut; trotzdem mußte ihre Reling hoch über der Bordwand der kleinen Boote liegen.
    Die Tina raste auf die Kette zu. Wir überfuhren das erste kleine Boot und zerschmetterten es; Bug und Heck ruckten empor, während die Insassen schreiend ins Wasser sprangen. Ein zweites Boot fiel unseren Steuerbordrudern zum Opfer und kenterte. Die anderen drei flohen zur Kette zurück.
    Nun bemerkte ich, daß der Vorstoß zur Ablenkung gedient hatte. Man wollte uns beschäftigen, während andere Ruderboote, mit dicken Flechtschilden geschützt, zur Kette vorrückten. Hinter diesen Schilden waren die Umrisse von Männern auszumachen, die sich mit Sägen an der Kette zu schaffen machten.
    Wir waren aber nicht lange genug abgelenkt worden.
    Wieder näherte sich die Tina der Kette und schwang breitseits herum. »Feuer!« schrie Callimachus.
    Pfeile bohrten sich in das dichte Geflecht, richteten aber keinen großen Schaden an, obwohl manche Spitzen bis zu einem Fuß weit hindurchdrangen. Die Pfeile steckten in der

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