GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor
vorstoßen«, sagte ich.
»Um Zarendargar zu jagen.«
»Gewiß.«
»Glaubst du, sie werden sich der Hilfe von Menschen versichern wollen?« fragte Samos.
»Zweifellos.«
»Ich verstehe durchaus, warum sie zuerst zu uns kamen«, sagte Samos.
»Natürlich – wir hätten ihnen wertvolle Dienste leisten können«, sagte ich. »Außerdem rechneten sie damit, daß wir ebenso begierig darauf waren, Zarendargar zu vernichten. Das Unternehmen lag aus ihrer Sicht im beiderseitigen Interesse.«
»Außerdem«, warf Samos ein, »fiel es ihnen leicht, uns anzusprechen, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, denn nach unseren bisherigen Kämpfen sind Wesen ihrer Art uns nicht unbekannt.«
»Das stimmt.«
»Es wird ihnen schwerfallen, tüchtige Helfer anzuwerben, denn nur wenigen Weißen ist es gestattet, das Ödland zu betreten, und jene, die sich im Grenzbereich aufhalten dürfen, müssen ihre Daseinsberechtigung durch Handels- und Tauschgeschäfte nachweisen.«
»Ich glaube, man kann annehmen«, sagte ich, »daß die Kurii im Ödland keinen Agenten sitzen haben. Denn hätten sie einen, wäre es wohl kaum zu dem Gespräch heute früh gekommen. Außerdem wäre das Ödland kein sehr ergiebiges Gebiet für einen Agenten.«
»Sie müssen neue Leute anwerben.«
»Das erscheint mir wahrscheinlich.«
»Wir haben das Übersetzungsgerät.«
»Unwichtig«, sagte ich. »Zweifellos haben sie weitere Geräte in ihren Vorräten.«
»Was ist mit den roten Wilden?« wollte Samos wissen.
»Nur wenige Wilde leben außerhalb des Ödlands, und jene wenigen sind wahrscheinlich ebensowenig mit den Kurii vertraut, wie es jeder andere unter gleichen Umständen wäre.«
»Und was ist mit den roten Wilden im Ödland?«
»Die anzusprechen, geschähe auf eigenes Risiko«, erwiderte ich. »Das Leder ließ erkennen, daß die berittenen Jäger Anstalten machten, Zarendargar anzugreifen, daß sie durch den Angriff des Mannes aber daran gehindert wurden.«
»Aber das Übersetzungsgerät!« wandte Samos ein.
»Im Ödland gibt es eine verwirrende Vielzahl von Stammessprachen, die meisten sind den Angehörigen anderer Stämme fremd. Ich kann mir kaum vorstellen, daß das Übersetzungsgerät auch nur auf eine dieser Sprachen eingerichtet ist, geschweige denn mehrere.«
»Dann ist Zarendargar vielleicht in Sicherheit«, sagte Samos.
»Ganz und gar nicht«, sagte ich. »Sie werden erst Ruhe geben, wenn sie ihr Opfer gefunden haben, mit oder ohne menschlicher Hilfe.«
»Dann hat Zarendargar also keine Chance«, sagte Samos.
»Vielleicht.«
Wieder blickte ich durch die Lamellenfenster der Barke. Auf einem sanft geneigten Zementufer hockte eine Sklavin und wusch Wäsche; das Kanalwasser umspielte ihre Knie. Sie trug einen Stahlkragen. Ihre Tunika war an den Oberschenkeln weit hochgeschoben. Ich lächelte vor mich hin. Es ist angenehm, eine Frau auf goreanische Weise zu besitzen.
»Du glaubst also, daß die Haut echt ist«, sagte Samos.
»Ja«, antwortete ich, »und wenn ich die roten Wilden richtig einschätze, ist es das Leder eben jenes Tiers, dessen Bild wir darauf sehen.«
»Ai!« rief Samos. »Vielleicht ist es das tatsächlich! Mir tut Zarendargar leid.«
»Dein Mitleid würde ihm nicht schmecken«, sagte ich.
Ich setzte mich auf eine der niedrigen Holzbänke, die im Innern des Bootes angebracht waren.
»Sehr unbequem«, sagte ich. Meine Beine waren eingeklemmt.
»Diese Boote sind für den Transport von Sklavinnen bestimmt«, antwortete Samos und warf einen Blick nach draußen. »Wir kommen gleich an einem Markt vorbei«, fuhr er fort. »Schließ lieber die Lamellen!«
Ich blickte hinaus. Ein starker Geruch nach Obst, Gemüse und Verrmilch machte sich bemerkbar. Außerdem hörte ich Frauenstimmen. Dutzende von Frauen breiteten ihre Decken und Waren auf dem Pflaster aus. Es gibt in Port Kar viele Märkte dieser Art. Männer und Frauen suchen ihn in kleinen Booten auf. Manchmal machen sie ihre Boote nur am Kanalufer fest, besonders wenn die eigentliche Marktfläche sehr klein ist. Auf diese Weise erweitern sich die Märkte in den Kanal hinaus. Der einzige ausschließlich schwimmende Markt findet in einer Art Hafenbecken dicht am Arsenal statt. Wegen des dort stehenden Denkmals wird der Bereich ›Platz des 25. Se'Kara‹ genannt. Am 25. Se'Kara im Ersten Jahr der Herrschaft des Kapitänsrates, im Jahr 10 120 Contasta Ar, seit der Gründung Ars, fand eine Seeschlacht statt, in deren Verlauf die Flotte Port Kars die Flotten Cos'
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