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GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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die Natur dieser Ereignisse, oder auch nur in ihrer weiteren Bedeutung, im Irrtum begriffen sein.«
    »Der schwarze Gast muß nicht Zarendargar sein«, meinte Samos. »Die Ähnlichkeit könnte zufällig sein.«
    »Wir halten das nicht für wahrscheinlich«, entgegnete Kog. »Die Entfernungen und Zeiten und die Altersbestimmung der Haut, die Einzelheiten der Darstellungen – alle diese Dinge deuten darauf hin, daß es sich um Zarendargar handelt. Überhaupt würden Angehörige ihrer Rasse oder ihre Nachkommen, die in die Barbarei zurückfallen, sich nur selten in die Einöde verirren. Es gibt dort zu wenig Deckung, und im Sommer ist die Hitze zu groß.«
    »Die auf der Haut erzählte Geschichte spielte sich im Winter ab«, sagte Samos.
    »Das ist zutreffend«, sagte Kog, »aber dafür gibt es im Ödland kaum Wild. Außerdem ist das Land zu offen, und Fährten lassen sich kaum verbergen. Unsere Artgenossen ziehen es vor, in Wald- oder Berggebieten zu überwintern.«
    »Normalerweise suchen sie solchen Schutz«, bestätigte ich.
    »Ja«, beharrte Kog.
    »Dann nimmst du also an«, fuhr ich fort, »daß Zarendargar sich versteckt.«
    »Ja«, erwiderte Kog, »im gefährlichen Ödland, wo wir ihn nicht vermuten.«
    »Er weiß, daß man ihn suchen wird?« fragte ich.
    »Ja«, sagte Kog, »ihm ist bekannt, daß er versagt hat.«
    Ich dachte an die Vernichtung des riesigen Versorgungskomplexes in der goreanischen Arktis.
    »Ich bin Zarendargar begegnet«, sagte ich, »und finde es nicht wahrscheinlich, daß er sich verstecken würde.«
    »Wie willst du seine Anwesenheit im Ödland anders erklären?« wollte Kog wissen.
    »Das kann ich nicht«, sagte ich.
    »Wir suchen ihn seit zwei Jahren«, fuhr Kog fort. »Diese Haut ist unsere erste Spur.«
    »Wie ist sie in deinen Besitz gelangt?« fragte ich.
    »Sie wurde bei einem Tauschgeschäft erworben«, antwortete Kog. »Nach einer gewissen Zeit fielen sie einem unserer Agenten auf, der sie auf die Stahlwelten schickte.«
    »So ein Leder scheint mir etwas zu sein, von dem sich der Künstler nicht gerade freiwillig trennen würde«, sagte ich.
    »Da kannst du recht haben.«
    Ich erschauderte. Zweifellos war der Künstler ermordet worden. Auf dem Tauschweg war der Gegenstand sodann in eine der großen Städte gelangt, vermutlich nach Thentis, der dem Ödland am nächsten liegenden Metropole.
    »Wir suchen Zarendargar«, wiederholte Kog. »Wir sind seine offiziell ernannten Henker.«
    Trotzdem kam mir die Angelegenheit irgendwie rätselhaft vor, wenngleich ich nicht genau zu sagen vermochte, was mich störte. Zum einen bezweifle ich, daß Zarendargar untergetaucht war. Doch anders ließ sich sein Aufenthalt im Ödland nicht erklären. Außerdem glaubte ich nicht recht, daß der Künstler wirklich tot war. Er schien mir ein fähiger, listiger Krieger zu sein. Andererseits war das Fell offenbar bei einem Tauschgeschäft eingesetzt worden. All die offenen Fragen beunruhigten mich. Ich verstand sie nicht.
    »Sein Verbrechen war das Versagen?« fragte ich.
    »Versagen wird auf den Stahlwelten nicht geduldet«, gab Kog zur Antwort, »nicht bei einem Wesen, das über den Ringen steht.«
    »Sicher ist ihm ein fairer Prozeß gemacht worden«, mutmaßte ich.
    »Das Urteil erging im Einklang mit den Statuten der Stahlwelten«, erwiderte Kog, »und zwar durch den hohen Rat, bestehend aus den zweiundsiebzig Mitgliedern, die aus den Vertretern der tausend Klippen ausgewählt worden waren.«
    »Der Rest war also Richter und Geschworenenversammlung zugleich?« fragte ich.
    »Ja«, sagte Kog, »so wie es auch in euren Städten oft gehandhabt wird.«
    »Zarendargar war bei seinem Prozeß nicht anwesend«, gab ich zu bedenken.
    »Wenn die Anwesenheit des Verbrechers erforderlich wäre, gäbe es in vielen Fällen keine Möglichkeit, ein Urteil zu sprechen.«
    »Das stimmt«, sagte ich.
    »Eine solche Einschränkung der juristischen Abläufe ist nicht statthaft.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Wurden denn auch Beweise vorgetragen, die für Zarendargar sprachen?«
    »In einem solchen Fall«, entgegnete Kog, »sind Beweise gegen das Gericht nicht zulässig.«
    »Aha … und wer sprach für Zarendargar?«
    »Es ist nicht recht, sich für einen Verbrecher einzusetzen.«
    »Ich verstehe.«
    »Wie du sehen wirst, wurde das Gesetz genau befolgt.«
    »Vielen Dank«, sagte ich, »in dieser Angelegenheit bin ich zufriedengestellt.«
    Kog zog die Lippen über die scharfen Zähne.
    »Aber vielleicht darf ich noch

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