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GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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brüllte ich. Schon stand ich mit kampfbereit erhobener Klinge da. Kog zögerte und kerbte mit seinen Klauenfüßen die Dielen ein.
    »Wächter!« brüllte Samos. »Wächter!« Die Wand rechts von uns war mit brennendem Öl bedeckt. Die Augen der beiden Kreaturen schimmerten wie Kupfer. Sardak langte zu und riß den riesigen Speer hoch, den Kog abgelegt hatte. »Vorsicht, Samos!« rief ich.
    Armbrustbewaffnete Wächter eilten hinter uns in den Raum. Mit einem Wutschrei schleuderte Sardak den schweren Speer. Er verfehlte Samos und durchbohrte vierzig Fuß hinter uns die Wand zur Hälfte. Kog schleuderte den Schild, der wie eine große, flache, konkave Schale zwischen uns durch die Luft wirbelte und unter dem Dach hinter uns einige Bretter losbrach. »Schießt!« rief Samos seinen Leuten zu. »Schießt!«
    Mit titanischem Flügelschlag erhoben sich die beiden Tarns, im Sattel die zottigen Geschöpfe tragend, aus den Ruinen des Tarnkäfigs. Der von den mächtigen Flügeln erzeugte Wind ließ mich taumeln und veranlaßte mich, vor dem herumfliegenden Staub die Augen zu schließen. Die Flammen des brennenden Öls an der rechten Wand wurden von dem Luftstrom beinahe waagerecht zur Seite gedrückt, ehe sie sich wieder aufrichteten. Dann blickte ich die beiden Ungeheuer auf ihren Tarns als Silhouetten vor einem der drei goreanischen Monde, über die Sümpfe dahinrasend. »Sie sind geflohen«, sagte Samos.
    »Ja«, gab ich zurück. Sie hatten sich zurückgehalten, solange sie dazu in der Lage waren. Welch ungeheure Willensanstrengung steckte dahinter, wußte ich doch, wie wild und ungezügelt sie waren! Ich mußte ihre Leistung um so mehr bewundern, wenn ich an die zahlreichen Provokationen dachte, die ich bewußt ausgesprochen hatte, um die Ernsthaftigkeit ihres Auftrags zu testen und zu ermessen, wie sehr sie auf menschliche Hilfe angewiesen waren.
    »Schau dir das an!« sagte einer von Samos' Männern und löste den mächtigen Speer aus der Wand.
    »Und das hier«, sagte ein anderer und hob den schweren Schild.
    Samos' Leute untersuchten Speer und Schild.
    »Ihr müßt vergessen, was ihr hier gesehen habt«, sagte Samos.
    »Was waren das für Geschöpfe?« fragte ein Mann, der neben mir stand.
    »Wir nennen sie Kurii, Ungeheuer«, sagte ich.

2
     
     
    »Das Ganze war nur ein Trick«, sagte Samos. »Man wollte dich ins Ödland locken, um dich dort ungehindert beseitigen zu können.«
    Samos und ich waren in der gedrungenen, geschlossenen Barke unterwegs, mit der wir die Tarn-Anlage in den Sümpfen aufgesucht hatten. Die Morgendämmerung hatte eben eingesetzt. Unser Weg führte uns durch die Kanäle von Port Kar. Hier und dort waren bereits Männer an den Ufern unterwegs. Die meisten falteten Netze oder beluden kleine Boote oder machten sie zum Auslaufen fertig. Durch die schmalen Lamellenschlitze des Fensters sah ich eine Sklavin mit einem an einem Seil befestigten Eimer Wasser aus dem Kanal schöpfen.
    »Ich glaubte nicht, daß eine so komplizierte Täuschung erforderlich gewesen wäre, wenn sie es nur auf unsere Vernichtung abgesehen hätten«, sagte ich.
    »Da kannst du recht haben.«
    »Die beiden hätten uns gleich bei unserem Erscheinen in der Tarn-Anlage angreifen und dann fliehen können.«
    »Stimmt.« Kaum anzunehmen, daß wir uns auf so kurze Entfernung gegen den Überraschungsangriff solcher Gegner hätten wehren können.
    Einige Meter entfernt saß ein Mann auf dem Kanalweg und flickte ein Netz. Buntbemalte ovale Schwimmer lagen neben ihm. Auf meinen Knien ruhte die zusammengerollte Haut, die Kog und Sardak uns gezeigt hatten. Wir hatten sie aus den brennenden Ruinen retten können. Außerdem stand zu unseren Füßen das kantige Übersetzungsgerät, das zwar einige Dellen aufwies, aber noch immer funktionierte. Die Ruinen hatten wir brennen lassen; die Rauchsäule zeichnete sich im grauen Licht des Morgens bereits deutlich über den Sümpfen ab. Den Schild und den Speer der Kurii hatten wir im Sumpf versenkt. Je weniger konkrete Beweise es gab, desto besser.
    »Du meinst also, wir hätten sie begleiten sollen?« fragte Samos.
    »Nein.«
    »Natürlich hätte es zu ihrem Plan gehören können, dich gleich mit zu beseitigen, sobald Zarendargar vernichtet worden war.«
    »Richtig«, sagte ich, »oder ich sie.«
    »Auf diese Möglichkeit wären solche Kreaturen wohl kaum gekommen.«
    »Nein.«
    »Du meinst also nicht, du hättest sie begleiten sollen?«
    »Nein.«
    »Was tun sie jetzt?«
    »Sie werden ins Ödland

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