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GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Menschen in eurem Gehege, die nicht gleich sind?« fragte ich.
    »Wir versuchen sie zu bekehren.«
    »Wir flehen sie an. Wir versuchen ihnen Vernunft beizubringen.«
    »Und was ist, wenn ihr sie nicht von den strahlenden Vorteilen des Gleichseins überzeugen könnt?« fragte ich.
    »Dann vertreiben wir sie, damit sie draußen im Ödland sterben«, sagte ein Waniyanpi.
    »Das bekümmert uns natürlich sehr, aber es muß sein.«
    »Die Ketzerei darf andere nicht anstecken.«
    »Das Wohl des Ganzen ist wichtiger als das Wohl des einzelnen.«
    »Ihr tötet solche Leute?« fragte ich.
    »Nein! Wir dürfen nicht töten.«
    »Das ist gegen die Lehre.«
    »Aber ihr verbannt sie«, sagte ich, »in der Annahme, daß sie im Ödland umkommen.«
    »Also ist es das Ödland, das sie tötet, nicht wir.«
    »Wir sind unschuldig!«
    »Solche Verbannungen lassen sich mit der Lehre vereinbaren?« fragte ich.
    »Natürlich. Wie soll das Gehege solche unerwünschten Elemente sonst loswerden?«
    »Das Anderssein greift die Wurzeln des Gleichseins an«, bemerkte ein Waniyanpi. »Gleichsein, das ist die Urvoraussetzung für jede Zivilisation. Das Anderssein bedroht die Gesellschaft und die Zivilisation.«
    »Und muß folglich ausgelöscht werden!«
    »Es gibt also nur einen Wert, eine Tugend?« fragte ich.
    »Ja. Natürlich gefällt es uns nicht, Menschen zum Sterben fortzuschicken. Uns tut das immer sehr leid.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte ich.
    Kürbis wandte sich an die anderen. »Wir müssen jetzt an unsere Arbeit zurückkehren«, sagte er. »Es müssen weitere Überreste eingesammelt und verbrannt werden.«
    Als die Waniyanpi gegangen waren, wandte ich mich zu dem Mädchen um.
    »Die sind völlig verrückt«, sagte sie und wand sich im Joch.
    »Mag sein«, sagte ich. »Sicher ist das eine Sache der Definition.«
    »Definition?« fragte sie.
    »Wenn die Normen geistiger Vernunft soziale Normen sind, dann ist damit die Norm vernünftig.«
    »Selbst wenn diese Gesellschaft zur Wirklichkeit keine reale Beziehung hat?«
    »Ja.«
    »Selbst wenn sie sich alle für Urts oder Echsen oder Wolken halten?«
    »Ja, denn in einer solchen Gesellschaft würde derjenige, der sich nicht dafür hält, als verrückt gelten.«
    »Und wäre auch verrückt?«
    »Nach dieser Definition.«
    »Eine unmögliche Definition«, sagte sie. »Ich halte sie für völlig verrückt!«
    »Zumindest befinden sie sich in einem Irrtum«, sagte ich, »und sind in mancher Hinsicht anders als wir.«
    Sie erschauderte.
    »Die schädlichsten Religionen«, sagte ich, »sind im Grunde gar keine Religionen; man bezeichnet sie besser als Pseudoreligionen. Der Pseudoglaube ist nicht durch Beweise oder Vernunft angreifbar, nicht einmal theoretisch. Daß er dermaßen vor Widerlegung geschützt ist, liegt an seiner kognitiven Leere. Man kann ihn nicht widerlegen, weil er eben gar nichts aussagt; man kann nicht einmal theoretisch etwas dagegen vorbringen. Ein solcher Glaube ist nicht stark, sondern leer. In letzter Konsequenz ist er nicht mehr als eine Wortfolge, eine verbale Formel. Oft fürchten die Menschen, diesen Dingen näher auf den Zahn zu fühlen. Sie stecken diese Worte weg und kümmern sich um andere Dinge. Ihr Fundament, so fürchten sie, ist Stroh, ihre Stützbalken, so fürchten sie, sind dünne Gräser. Die Wahrheit wird gepriesen und angelegentlich gemieden. Tritt hier die menschliche Schlauheit nicht auf das Bemerkenswerteste zutage? Wer kann schon sagen, wie das Schwert der Wahrheit fallen wird? Einige, so hat es den Anschein, würden eher für ihre Überzeugungen sterben, als sie zu analysieren. Es muß wohl sehr angsteinflößend sein, dem eigenen Glauben auf den Grund zu gehen. Nur wenige Menschen tun es. Manchmal wird man des blutigen Streits überdrüssig. Kämpfe um leere Formeln werden, da nichts dagegen vorgebracht werden kann, oft durch Wunden und Eisen entschieden. Einige Menschen sind eben bereit, für ihren Glauben zu sterben. Und noch größer ist anscheinend die Zahl derjenigen, die bereit sind dafür zu töten.«
    »Es ist nicht unbekannt, daß Menschen um falsche Schätze kämpfen«, sagte die Gefangene.
    »Richtig.«
    »Aber in letzter Konsequenz glaube ich nicht, daß die Kämpfer sich nur um die leeren Formeln drehen. Diese sind nur die Standarten und Flaggen, die in die Schlacht getragen werden und das Fußvolk anheizen und der Elite nützen.«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte ich nachdenklich. Der Mensch und seine Motive, das ist ein

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