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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Vielleicht war sie eine Überlebende des Wagenzuges, der vor einigen Tagen überfallen worden war.
    »Mahpiyasapa wird jetzt Watonka begrüßen«, sagte Cuwignaka. »Wir wollen uns beeilen, damit wir alles sehen.«
    Obwohl ich das nicht unbedingt für eine gute Idee hielt, begleitete ich Cuwignaka. Er war so jung, so überschäumend in seiner Lebensfreude, so froh, wieder bei seinem Volk, den Isbu, zu sein, daß er wohl keinen Gedanken an die Frage verschwendete, ob man ihn bei einem solchen Zusammentreffen überhaupt dabei haben wollte, und sei es nur als Zuschauer.
    Mahpiyasapa, Schwarze Wolke, ging Watonka, Mann-der-reich-ist, zu Fuß entgegen und hieß ihn im Isbu-Lager willkommen. Nachdem ihm diese Ehre widerfahren war, stieg Watonka ab. Beide Männer umarmten sich. Sie waren von Medizinleuten und Hohenkriegern umgeben. Mahpiyasapa war von seinem Sohn Hci und Angehörigen der Sleensoldaten begleitet. Canka und etliche Kampfgefährten waren ebenfalls zur Stelle. Häuptlinge und Abgesandte der Casmu, Napoktan und Wismahi nahmen an der Feier teil. Unter ihnen bemerkte ich Kahintokapa, Mann-der-vorausgeht, von den Casmu und zwei weitere Mitglieder der berühmten Gelben Kaiila-Reiter.
    »Sei gegrüßt, Iwoso«, sagte Cuwignaka. »Wie schön du geworden bist!«
    Seine Worte galten einem Mädchen, das am Steigbügel einer Kaiila-Reiterin stand. Sie war mit den Isanna gekommen, neben der Kaiila ihrer Herrin gehend. Sie trug ein ziemlich einfaches Hemdkleid mit knielangen Hosen und Mokassins. In das geflochtene Haar war ein rotes Tuch eingebunden. Glasperlen umspannten ihren Hals. Sie war sehr hübsch. Dasselbe ließ sich von dem Mädchen im Kaiilasattel sagen, womöglich war sie noch lieblicher anzuschauen als das zu Fuß gehende Mädchen. Doch wurde ihre Schönheit durch die Pracht ihrer Aufmachung noch verstärkt: Ihr Kleid aus weichgegerbtem, beinahe weißem Leder wies zahlreiche Fransen und komplizierte Muster aus gelben und roten Perlen auf. Hosen und Mokassins waren entsprechend verziert. Das lange, schimmernde, geflochtene Haar war von einer Silberschnur durchwirkt. Zwei goldene Bänder umschlossen ihr linkes Handgelenk. Sie trug zwei Perlenhalsbänder und ein anderes Band, an dem in regelmäßigen Abständen kleine Röhrchen und Figuren aus Silber und Gold befestigt waren. Auf ihrer Stirn hing eine dünne Silberkette mit kleinen Silbertropfen.
    »Du auch, Bloketu«, fügte Cuwignaka hinzu und schaute zu dem berittenen Mädchen auf.
    »Sprich nicht mit meiner Zofe«, sagte das Mädchen im Sattel.
    »Iwoso ist eine Angehörige des Gelb-Messer-Stammes«, erklärte Cuwignaka. »Sie wurde im Alter von zwölf Jahren gefangengenommen. Bloketu ist Watonkas Tochter.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. Obwohl Iwoso keinen Kragen trug, hatte ich bereits geschlossen, daß sie nicht zu den Isanna gehörte, sondern allenfalls bei ihnen lebte – dies verrieten mir die Schlichtheit ihres Kleides und die Tatsache, daß sie die Isanna zu Fuß begleitete und dem berittenen Mädchen zu dienen schien.
    »Iwoso bekleidet bei den Isanna eine hohe Stellung«, sagte Cuwignaka. »Wie du siehst, trägt sie nicht einmal einen Kragen.«
    »Ja«, sagte ich. Der Name Iwoso bedeutete übrigens ›Schmollende Lippen‹, was nun wirklich nicht auf ihre Lippen zutraf. Wahrscheinlich reflektierte dieser Name weniger auf ihr Äußeres als auf eine frühere Stimmung. ›Bloketu‹ der Name des berittenen Mädchens, Tochter des Isanna-Häuptlings Watonka, bedeutete übrigens ›Sommer‹.
    »Was haben wir denn hier?« fragte Watonka in diesem Augenblick.
    »Ich kenne sie nicht«, sagte Bloketu, ohne sich dazu herabzulassen, Cuwignaka anzuschauen.
    »Du erinnerst dich bestimmt an mich«, sagte Cuwignaka. »Wir lernten uns bei den Sommertänzen vor langer Zeit kennen. Ich hieß Petuste und suchte dir Blumen. Wir ritten zusammen Kaiila.«
    »Vielleicht erinnert sich meine Zofe an dich«, sagte das Mädchen. ›Petuste‹ das bedeutete ›Feuerscheit‹. Und darin lag eine gewisse Logik, war er doch der Bruder Cankas, ›Feuerstahls‹. Bis zu diesem Augenblick hatte ich Cuwignakas früheren Namen nicht gekannt.
    »Erinnerst du dich an sie, Iwoso?« wandte sich die Berittene an das Mädchen neben sich.
    »Nein«, antwortete Iwoso.
    »Iwoso!« rief Cuwignaka entrüstet.
    »Du siehst«, sagte Bloketu aus der Höhe ihres Sattels, »man erinnert sich nicht.«
    »Wer ist sie denn?« wollte Watonka wissen.
    »Eine Schande der Isbu«, antwortete Mahpiyasapa. Er

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