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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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umbringen«, sagte Cuwignaka.
    »Nein, das willst du nicht«, widersprach Grunt. »Er gehört den Isbu an, deiner eigenen Bande.«
    »Mögen muß ich ihn aber nicht«, sagte Cuwignaka und begann plötzlich zu lachen.
    »Das stimmt«, antwortete Grunt lächelnd.
    Ich blickte Hci nach, der mir ein von Gefühlen aufgeputschter, verbitterter junger Mann geworden zu sein schien – eine Entwicklung, die vermutlich mit der Narbe ihren Anfang genommen hatte. Seit jener Zeit schien er für kaum etwas anderes zu leben als für das Töten und die Rache – nicht nur gegen Gelbmesser, sondern gegen jeden Feind oder angeblichen Feind des Kaiila-Stammes.
    »Verrückt ist er«, sagte Cuwignaka.
    »Ich halte ihn für verbittert«, sagte ich.
    Hcis Reaktion auf seine Entstellung fand ich interessant. Viele Krieger hätten sich wegen einer solchen Narbe kaum Gedanken gemacht, zumal sie davon nicht wesentlich behindert worden wären. Andere hätten darin ein willkommenes Symbol für ihren Mut gesehen, ein klares Zeichen für ihren Einsatz im Nahkampf. Andere hätte die Narbe als wilde, brutale Steigerung ihres Äußeren empfunden. Nicht aber Hci. Wie so mancher rote Wilde war er ziemlich eitel gewesen, was sogar dazu führt, daß manche junge Männer ihr Haar fetten und zu Zöpfen flechten und im Lager vor Stammesgenossen stolz herumreiten – wobei es ihnen natürlich besonders um die Mädchen geht. Für Hci kam es nicht mehr in Frage, sich, seine Kaiila und seine tadellos gepflegte Ausrüstung im Lager zur Schau zu stellen. Das Canhpi des Gelbmessers hatte mehr getan, als nur Fleisch und Knochen zu treffen; die Klinge hatte irgendwie auch seine Eitelkeit, seinen Stolz getroffen. Er war gutaussehend gewesen und hatte als Sohn des Zivilhäuptlings Mahpiyasapa eine hohe Position im Stamm innegehabt. In einem einzigen blutigen Augenblick war dies alles zerstört worden. Auch sein Umgang mit den Mädchen hatte sich verändert; schon lange kam Hci nicht mehr zu ihren Unterkünften und spielte dort die Liebesflöte. Gleichwohl gab es viele Mädchen, denen seine Narbe nichts ausgemacht hätte, die sie eher reizvoll fanden.
    »Beunruhige dich nicht wegen Hci!« sagte Grunt zu Cuwignaka. »Dein Bruder Canka hat schon Schwierigkeiten genug mit Mahpiyasapa.«
    »Du hast recht«, sagte Cuwignaka.
    Ich dachte an die schlanke rothaarige Winyela, die ehemalige Debütantin aus Pennsylvanien, jetzt Cankas Sklavin. Grunt hatte sie an Mahpiyasapa verkaufen wollen, der sich für rothaarige Frauen interessierte; der Preis war auf fünf Felle des gelben Kailiauk festgesetzt gewesen.
    Cuwignaka und Grunt und ich wandten uns schließlich wieder den Pte zu.
    »Die Herde scheint kein Ende zu nehmen«, sagte ich.
    »Ein prächtiger Anblick!« rief Cuwignaka.
    »Ja«, sagte Grunt. »Prächtig!« Grunt, stämmig gebaut, rundlich und muskulös, trug noch immer den breitkrempigen Hut, an den ich mich gut erinnerte; ich hatte ihn überhaupt noch nie ohne diese Kopfbekleidung gesehen.
    »Wir müssen reiten«, sagte Cuwignaka. »Wir müssen ins Lager zurück.«
    Wieder schaute ich in die Richtung, in der Hci verschwunden war. Den Mann, der ihm die Narbe beibrachte, hatte er getötet.
    »Prächtige Tiere!« rief Cuwignaka, wendete seine Kaiila und ritt den flachen Hang hinab, in Richtung Lager.
    Grunt und ich verhielten noch einen Augenblick lang auf der Anhöhe und beobachteten das eindrucksvolle Schauspiel in der Ferne.
    »Bist du sicher?« fragte ich.
    »Ja«, sagte er. »Das ist die Bento-Herde.«
    »Sie ist früh dran«, wiederholte ich.
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete er.
    Dann trieben auch wir unsere Kaiila an und folgten Cuwignaka zum Lager.

2
     
     
    Wasnapohdi, auch Pickel genannt, bäumte sich unter mir auf und umklammerte mich keuchend. Hilflos stöhnte sie, und ich spürte ihre Fingernägel an meinem Arm. Sie war den Leidenschaften einer Frau ausgesetzt, die ihre Sklaverei wahrhaft begriffen hat. Ich war froh, daß Grunt, ihr Herr, sie mir überließ. Der kräftige Mann braucht ein Ventil für seine Anspannungen, um nicht krank und neurotisch zu werden.
    »Beeil dich mit ihr«, sagte Cuwignaka, der in diesem Augenblick unsere Unterkunft betrat. »Es gibt einiges zu sehen. Die Isanna sind bereits im Lager und bilden lange Reihen! Das mußt du dir anschauen! Auch wird gleich die Medizingruppe losziehen, um den Stamm zu fällen. Viele werden mitgehen. Beeil dich!«
    Mit aufgerissenen Augen starrte Pickel mich an und hielt mich

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