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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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kämpfen.«
    »In dir steckt etwas, das dich zum Herrn über Sklaven und Gegner machen könnte«, sagte Wasnapohdi.
    »Absurd!«
    »Du allein mußt darüber entscheiden«, sagte sie.
    »Wir wollen weiter«, schaltete ich mich ein. »Wir müssen in das Zentrum des Lagers.«
     
    »Das Tanzzelt«, sagte ich.
    Rechts von uns erhob sich das große runde Bauwerk aus Zweigen und Holz. Es umschloß eine festgetretene Tanzfläche von etwa fünfzig Fuß Durchmesser. Stämme und Zweige bildeten die Decke. In der Mitte, durch ein in das Gezweig gerissenes Loch deutlich zu erkennen, erhob sich der schmale, borkenlose, zweifach gegabelte Stamm, den Winyela vor einigen Tagen gefällt hatte. Der Stamm war offenbar mit Messern und Äxten traktiert worden. Auf allen Seiten zeigten sich die Wände eingerissen; möglicherweise waren die Gelbmesser durch diese Öffnungen eingedrungen. Drinnen zeigten sich hier und dort Blutflecke im Staub; Spuren wiesen darauf hin, daß Körper aus dem Zelt gezerrt worden waren.
    »So wie ich die Dinge sehe, war dieser Ort für dein Volk etwas Heiliges«, sagte ich. »Er ist entehrt worden.«
    »Ich kann trotzdem nicht kämpfen«, sagte Cuwignaka kopfschüttelnd.
     
    »Schau nicht hin«, sagte ich warnend zu Cuwignaka. »Es wird dich erschüttern.«
    »Tatankasa!« sagte er.
    »Ich habe ihn gesehen«, sagte ich. »Komm weiter.«
    Aber schon kniete Cuwignaka zwischen den Toten nieder und wiegte den kleinen Körper in den Armen.
    »Gehen wir!« sagte ich.
    »Er war noch ein Kind«, sagte er klagend.
    Wasnapohdi wandte den Blick ab. Ihr schien übel zu sein. Es war kein hübscher Anblick.
    »Wir haben ihn gekannt«, sagte Cuwignaka.
    »Dort liegt die Mutter«, sagte ich.
    »Wir kannten ihn!« wiederholte mein Freund.
    »Ja«, sagte ich beruhigend. Ein kleiner Junge der Kaiila: Cuwignaka und ich hatten ihn gut gekannt. Oft hatten wir für ihn den Reifen geworfen, den er mit seinen kurzen Pfeilen sicher durchschossen hatte.
    »Er ist tot«, sagte Cuwignaka.
    »Ja«, sagte ich.
    »Warum hat man ihm das angetan?« fragte Cuwignaka und wiegte die kleine Leiche in den Armen.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich. In gewisser Weise konnte ich die Kampfriten der roten Wilden verstehen, soweit sie sich zwischen erwachsenen Kriegern abspielten. Sie gaben einer gewissen Erleichterung Ausdruck, sie waren Zeichen des Lebens, des Sieges, des Triumphs. Nicht verstand ich, daß oft Frauen und Kinder davon betroffen waren.
    »Er war doch noch ein Kind«, sagte Cuwignaka verzweifelt. »Warum haben sie das getan?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich ratlos.
    »Gelbmesser haben dies getan!« sagte er.
    »Vielleicht auch jene Krieger, die man Kinyanpi nennt«, wandte ich ein. »Ich weiß es nicht.«
    »Feinde haben dies getan«, sagte Cuwignaka.
    »Ja.«
    Langsam legte Cuwignaka den toten Jungen hin. Dann schaute er mich an. »Lehre mich zu töten«, sagte er.

20
     
     
    »Runter!« flüsterte ich.
    Wir lagen hinter dem Zelt. Fünf Gelbmesser passierten uns in schnellem Trab auf den Rücken ihrer Kaiila. Als der letzte vorbei war, trat ich hervor und schoß meinen Pfeil ab.
    »Es wird eine Weile dauern, bis sie merken, daß sie nur noch zu viert sind«, sagte ich. »Aber bald brauchen wir Kaiila.«
    »Wir werden sie bekommen«, sagte Cuwignaka.
    »Oh!« rief die Frau, eine von zwei Sklavinnen, die gefesselt am Boden hockten.
    Der Gelbmesser, der sie bewachte, fuhr herum, doch zu spät: Cuwignakas Lanze traf ihn in die Brust.
    Die Frau begann zu schreien. Cuwignaka befreite seine Lanze und brachte sie mit einem energischen Schlag an die Schläfe zum Schweigen. Ihr Lärmen hätte andere Gelbmesser herbeirufen können.
    »Hier finden wir auch keine Kaiila«, sagte ich und wußte nicht recht, warum Cuwignaka überhaupt Halt gemacht hatte.
    »Dies war ein Sammelpunkt oder sollte einer werden«, sagte Cuwignaka und deutete auf die beiden Frauen.
    »Du meinst, Mädchen sollen an dieser Stelle deponiert oder von hier abgeholt werden?«
    »Ja«, antwortete Cuwignaka. »Und aus der Art der Fesselung, die nicht darauf hindeutet, daß die Mädchen bald fortgeführt werden sollen, ist zu schließen, daß weitere Gefangene hierhergebracht werden.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. Wir durften also damit rechnen, daß Männer auf Kaiila kommen würden, um weitere Frauen zu bringen, und konnten uns entsprechend in den Hinterhalt legen.
    »Wir sollten ein Stück entfernt in Deckung gehen«, sagte ich, »denn die Ankommenden halten vielleicht

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