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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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nach dem Wächter Ausschau.«
    »Wir werden Spuren suchen«, sagte Cuwignaka. »Ich glaube nicht, daß das schwierig sein wird.«
    »Interessant, daß wir hier einen Wächter vorfanden«, sagte ich. »Der andere Sammelpunkt war unbewacht.«
    »Das scheint mir darauf hinzudeuten«, sagte Cuwignaka, »daß wir dem Zentrum des Kaiila-Widerstandes langsam näherkommen.«
    »Noch etwa fünf Ahn bis Dunkelwerden«, stellte ich fest.
    »Bis dahin, so hoffe ich, haben wir Kaiila und können uns dem Widerstand anschließen«, sagte Cuwignaka.
    Ich nickte. Eine Flucht aus dem Lager, womöglich noch mit Flüchtlingen, hatte nach Einbruch der Dunkelheit die größten Chancen.
    »Du kannst dich aufrichten«, sagte Cuwignaka zu dem Mädchen, das er eben zum Schweigen gebracht hatte. »Das sieht natürlicher aus.«
    »Ja, Herr«, flüsterte sie und kam seinem Befehl nach.
    Cuwignaka sah mich verwirrt an und begann zu lächeln. Ganz selbstverständlich hatte ihn das Mädchen als »Herrn« angesprochen.
    Die beiden Mädchen hockten nebeneinander und wagten nicht den Blick zu heben.
    »Ich finde, wir sollten unseren Freund verschwinden lassen«, schlug ich vor und deutete auf den Gelbmesser.
    Cuwignaka, der dem Toten bereits den Skalp genommen hatte, nickte. Es war wirklich nicht ratsam, den Mann hier liegen zu haben, wenn andere Gelbmesser sich der Sammelstelle näherten.
    Gleich darauf kehrte Cuwignaka mit leeren Händen zurück.
    Kritisch musterte er die Frau, die zu Anfang geschrien hatte und dafür gestraft worden war.
    »Verzeih mir, Herr«, flüsterte sie.
    »Du bist gefesselt, damit deine Gelbmesser-Herren ihren Spaß mit dir haben können«, sagte Cuwignaka verächtlich und betrachtete ihre wohlgeformte Gestalt.
    »Warum sollten Gelbmesser die ersten sein?« fragte ich.
    Cuwignaka blickte mich an.
    »Hast du schon jemals eine Frau besessen?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Nimm sie«, sagte ich, »ich passe solange auf.«
     
    »Herr, Herr!« schluchzte das Mädchen, und Cuwignaka schien unwillig zu sein, sie aus seinen Armen zu entlassen.
    »Ich wußte nicht, daß es solche Freuden gibt«, sagte er schließlich, als er zu mir und Wasnapohdi zurückkehrte. »Was für Gefühle! Was für ein Triumph!«
    »Es wird Zeit, daß wir uns Kaiila besorgen«, mahnte ich.
    »Wir sollten Spuren suchen«, sagte er.
    Aus einiger Entfernung schauten wir noch einmal auf die beiden gefesselten Mädchen am Sammelpunkt zurück.
    »Ich hatte keine Ahnung, daß es solche Freuden gibt«, sagte Cuwignaka.
    »Sie können so lange oder so kurz, so oberflächlich oder so aufwühlend sein wie du willst«, sagte ich. »Aber vielleicht hättest du die Sklavin doch nicht nehmen sollen«, fügte ich hinzu.
    »Warum nicht?«
    »Vielleicht hat sie dich für andere Frauen verdorben«, sagte ich.

21
     
     
    Die drei gefesselten Mädchen schrien auf.
    Der Gelbmesser, der hinter ihnen ritt, glitt vom Rücken seiner Kaiila; ein Pfeil hatte ihn in die Brust getroffen.
    Der zweite Gelbmesser senkte seine Lanze in die Angriffsstellung, stieß einen Wutschrei aus und spornte seine Kaiila an. Das Tier stürmte auf Cuwignaka los.
    »Halte dich auf der Außenseite seiner Lanze!« brüllte ich. Cuwignaka besaß keinen Schild. Er mußte den Angriff mit der eigenen Lanze ablenken. Mit Schild hätte er den Gegner von innen angreifen können, die Lanze nach links drückend, mit der eigenen Waffe die geöffnete Mitte suchend. Ich setzte einen neuen Pfeil aus der Hand auf die Bogensehne; im Kampf werden gewöhnlich einige Pfeile in der Hand oder im Mund in Bereitschaft gehalten, denn im Zweifel kann der Weg vom Köcher zum Bogen zu lang werden.
    Cuwignaka stieß die angreifende Lanze mit seiner Speerspitze zur Seite. Der Angreifer war so schnell gekommen, daß er seine Waffe nicht wieder freibekam. Die Kaiila stoppte in einer Staubwolke, ging auf die Hinterhand nieder und fuhr herum. Ich hob den Bogen – und senkte ihn wieder. Ein genauer Schuß war nicht möglich. Beim zweiten Durchlauf wich Cuwignaka nach rechts aus. Sein Gegner reagierte mit einem Wutschrei, denn er kam mit seiner Lanze nicht über den Hals seiner Kaiila herum. Cuwignakas aufwärts gerichteter Stoß dagegen wurde mühelos von dem Schild des Gelbmessers abgewehrt – einem dicken Schutz aus undurchdringlichem Kailiauk-Nackenleder, durch Erhitzen und Kaltschrumpfen über den Rahmen gespannt.
    Wieder senkte ich fluchend meine Waffe und wechselte die Position.
    Ein zweitesmal fuhr die Kaiila trampelnd und

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