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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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einsprachen und ihnen mitteilten, was sie von ihnen erwarteten. Viele sangen ihre Todeslieder. »Auch wenn ich sterbe, wird die Sonne weiter am Himmel stehen. Auch wenn ich sterbe, wird das Gras wachsen. Obwohl ich sterbe, wird der Kailiauk kommen, sobald das Gras am höchsten steht.«
    Ich machte den Zügel wieder an der Unterlippe meiner Kaiila fest. Dann stieg ich auf, Schild und Lanze im Arm.
    »Glaubst du, wir haben eine Chance gegen die Kinyanpi?« fragte Cuwignaka.
    »Ich nehme es an«, antwortete ich. »Kahintokapa hat alles gut vorbereitet.« In der Deckung von Zelten und Roben lagen an der Westseite des Lagers zahlreiche Bogenschützen auf der Lauer – zwischen den Kinyanpi und unserer Hauptstreitmacht. Wenn die Kinyanpi ihre Angriffstaktik beibehielten, würden sie bei diesem Anflug ganz überraschend auf einen Pfeilhagel stoßen, der aus nächster Nähe abgeschossen wurde. Sollten sie dann immer noch nicht abdrehen, würden sie anschließend gegen die Seile prallen, die zwischen einigen Zelten aufgespannt worden waren. Sie hatten denselben Zweck wie die frei schwingenden, beinahe unsichtbaren Tarndrähte, die zuweilen in den großen Städten hingen, Drähte, die einem Vogel die Flügel abreißen können oder einem Reiter Kopf oder Arm. Außerdem ließen sich angespitzte Pfähle, auf kürzeren, quer übereinander liegenden Stangen ruhend, an ihrem Fuße ein Pfeilschütze, in die Bahn des Angriffs richten. Damit hofften wir nicht nur Krallenattacken verhindern zu können, sondern auch Zweikämpfe auf engstem Raum, wie ihn die roten Wilden lieben.
    Wir gingen davon aus, daß die Kinyanpi aus der Entfernung weitaus weniger wirksam kämpfen konnten. Aus einer Höhe von fünfzig oder hundert Fuß schoß sich nicht so leicht durch das Netzwerk aus Seilen und Tüchern, das nun zwischen etlichen Zelten hing. Solche Vorsorge verwirrte hoffentlich die schnell fliegenden Bogenschützen. War ein Ziel doch erkannt, blieb im allgemeinen nicht mehr genug Zeit für den Schuß. Der am Boden wartende Bogenschütze, der Verteidiger, hat festen Grund unter den Füßen und kann, weil er den Öffnungen im Tarnnetz so nahe ist, den Anflug des Gegners gut verfolgen und gezielt schießen. So gesehen befindet er sich gewissermaßen hinter einem Fenster.
    »Glaubst du, die Gelbmesser werden ihren Angriff mit den Kinyanpi abstimmen?« fragte ein Mann.
    »Logisch wäre es«, antwortete ich.
    »Ich glaube eher, sie haben vom Kämpfen im Moment die Nase voll«, sagte Cuwignaka. »Ich glaube, sie werden abwarten, wieviel Arbeit die Kinyanpi ihnen abnehmen können.«
    »Mag sein«, sagte ich.
    »Ich sehe sie«, meldete Cuwignaka und ließ seine Kaiila im Kreis gehen. »Die Reiter sind deutlich auszumachen. Sie nähern sich auf dem bekannten Weg.«
    »Ich glaube, dies ist das letztemal, daß die Kinyanpi ein Kaiila-Lager so unvorsichtig angreifen werden«, meinte ich.
    Daraufhin wandten wir uns den Gelbmessern zu, die etwa dreihundert Meter entfernt warteten. Die Kämpfer auf beiden Seiten bildeten lange Linien, die auf unserer Seite zwei und drei Mann tief waren. Zwischen den Reitern hielten wir eine Lanzenlänge Abstand, womit wir die Treffsicherheit der Kinyanpi zu verringern hofften. Die Kaiila bewegten sich unruhig unter uns. Unter dem Netz aus Seilen und Tüchern warteten wir geduldig ab. Ich vernahm Kriegsgesang.
    Plötzlich ertönte der entsetzliche Schrei eines aufgespießten Tarn.
    »Schilde über die Köpfe!« brüllte ich.
    Ein Tarn, etwa zwanzig Fuß über uns, schlug dröhnend durch die Luft, dichtauf gefolgt von einem zweiten Reittier.
    Andere Tarns wechselten plötzlich die Richtung oder begannen wieder zu steigen.
    Unsere Kaiila drehten sich unruhig und stampften nervös auf.
    »Behaltet die Gelbmesser im Auge!« rief ich Cuwignaka zu.
    »Sie rühren sich nicht von der Stelle«, antwortete er. »Sie halten die Position.«
    In diesem Moment verfing sich ein Tarn an den Seilen. Kreischend riß er sich los und zerrte Leder und Stoffetzen mit. Sein Reiter, von Pfeilen durchbohrt, die Knie unter dem Sattelgurt festgeklemmt, schwankte leblos auf seinem Rücken. Zwei weitere Vögel saßen in den Netzen fest, der eine mit gebrochenem Hals, der andere mit halb abgerissenem Flügel. Die Reiter hatten ihr Unglück nicht überlebt. Der Tarn mit dem verletzten Flügel schnappte mit dem Schnabel nach seinen Angreifern und wurde mit Lanzen erledigt. Ein dritter Tarnreiter stürzte vom Rücken seines Tieres ab, als dieses im Flug gegen

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