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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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den Hang, auf dem bereits das Transportgestell zu sehen war. Mahpiyasapa eilte strahlend darauf zu. Ich sah, wie sich Canka und Cuwignaka umarmten. Winyela stand daneben und klatschte in die Hände. Aus dem Lager eilten zahlreiche Gestalten auf die Gruppe zu, um sie zu begrüßen.
    Ich lief auf Kahintokapas Zelt zu und verlangsamte meine Schritte erst, als ich es erreicht hatte. Gemessenen Schrittes ging ich schließlich um den Bau herum. Sonnenschein wärmte mir den Rücken. Nie zuvor hatte ich Kahintokapas Schild außerhalb der Hülle gesehen, selbst als ich ihm vor langer Zeit zum erstenmal begegnete; damals, mit Canka und den Kampfgefährten am Ort des Überfalls auf den Wagenzug.
    Es ist nicht ungewöhnlich, daß ein Krieger seinen Schild, wenn er ihn nicht braucht, in einer Hülle aufbewahrt. Sie wird abgenommen, wenn er den Schild zum Sonnen stellt, um Energie und Medizin zu gewinnen aus den flammenden Strahlen des Sterns zweier Welten, Sol oder Tor-tu-Gor, Licht-auf-dem-Heimstein.
    An jenem Sommertag verweilte ich lange Zeit reglos und betrachtete den Schild, der da auf seinem Gestell hing. Das Gebilde bewegte sich im Wind leicht hin und her. Mit Rücksicht auf die Gefühle der roten Wilden sorgte ich dafür, daß mein Schatten nicht darauf fiel, während es in der Sonne hing. In ähnlicher Rücksichtnahme geht man niemals zwischen einem Gast und dem Zeltfeuer vorbei, ohne seine Entschuldigung zu erbitten.
    Ich hörte Cuwignaka und Canka näherkommen. Sie betrachteten den Schild ebenfalls.
    »Seht ihr es?« fragte ich.
    »Natürlich«, sagte Cuwignaka.
    »Der Jäger, der vor langer Zeit im Schnee jagte, war Kahintokapa«, sagte ich.
    »Ich verstehe nicht, was du meinst«, sagte Cuwignaka.
    »Zwei Federn«, sagte ich. »Das war kein Männername, sondern die Bezeichnung für diesen Ort.«
    »Was meint er?« fragte Canka.
    »Keine Ahnung«, sagte Cuwignaka.
    »Schaut euch den Schild an«, sagte ich.
    Wir alle betrachteten den Schild. Das Gesicht eines Kur war darauf gemalt, detailgetreu, schwarz umrissen, mit farbigen Pigmenten ausgefüllt. Es war ein breiter, gefährlich aussehender Kopf. Die vorragenden Reißzähne waren deutlich auszumachen. Die Augen fand ich besonders gut gelungen. Sie schienen uns zu mustern. Das linke Ohr war halb fortgerissen.
    »Zarendargar, Halb-Ohr«, sagte ich.
    »Wer ist Zarendargar?« wollte Cuwignaka wissen.
    »Ein Wesen, mit dem ich einmal vor langer Zeit und an einem fernen Ort Paga getrunken habe«, sagte ich.
    »Es ist Kahintokapas Medizinhelfer«, sagte Canka.
    »Ich würde ihn gern kennenlernen«, sagte ich.
    »Diese Wesen sind sehr persönlich«, erwiderte Canka. »Sie werden in Träumen gesehen, in Visionen. Wie kann man den Medizinhelfer eines anderen Mannes kennenlernen?«
    »Ich muß mit Kahintokapa sprechen«, sagte ich.
    »Kahintokapa ist schwer verwundet«, antwortete Canka.
    »Würdet ihr ihm meinen Wunsch begreiflich machen?« fragte ich.
    »Ja.«
    Ich betrachtete das Gesicht auf dem Schild. Der Kur war gut getroffen. Unter der Habe, die auf dem Lastenschlepper aus Grunts Zelt im Festlager mitgeführt worden war, befand sich das bebilderte Leder, das vor langer Zeit im Delta des Vosk in meinen Besitz gekommen war. Auf diesem Leder wurden eine Jagd und die Begegnung mit einem Medizinhelfer geschildert. Diese Darstellung war der Schlüssel, der nicht nur Kog und Sardak und ihre Verbündeten in das Ödland gelockt hatte, sondern auch mich. Am Ende der Schilderung auf dem Leder hatte der Künstler ein Bild des Medizinhelfers niedergelegt, als Porträt auf einem Schild. Schon diese Nachbildung hatte mich klar an Zarendargar erinnert. Nun hatte ich den eigentlichen Schild vor mir, hier, tief im Ödland, nördlich des Nördlichen Kaiila-Flusses, im Land der Casmu-Kaiila.
    Ich drehte mich um.
    Inzwischen hatten sich etliche Zuschauer eingefunden.
    Ich schaute an ihnen vorbei, fort vom Lager, über die Prärie.
    Dann wandte ich mich wieder Cuwignaka und Canka zu.
    »Ich möchte gern mit Kahintokapa sprechen«, sagte ich.
    »Du suchst seinen Medizinhelfer?« fragte Canka.
    »Ja.«
    »Wenn du das tust«, sagte Canka, »mußt du so handeln, wie es bei uns üblich ist.«
    »Natürlich gehe ich auf eure Wünsche ein«, sagte ich.
    »Cuwignaka und ich werden mit Kahintokapa sprechen«, sagte Canka. »Wir werden für dich eintreten.«
    »Ich bin euch dankbar«, sagte ich.

32
     
     
    »Die Leiche wurde nie gefunden«, sagte ich.
    »Das würde einem Tuchuk schon etwas ausmachen«,

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