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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sagte Kamchak von den Tuchuks.
    Ein kalter Wind wehte über das flache Dach des Justizzylinders in Ar.
    Kalt waren die Steine, etwa zwanzig Pasangs westlich des Casmu-Kaiila-Lagers bei Zwei Federn.
    Wieder hielt ich Gras und Erde mit Kamchak von den Tuchuks. Ich spürte sie kühl in der Hand, zwischen den Fingern.
    Es begann zu regnen. Der Regen wusch mir Schmutz und Gras von den Händen. Die Brücken Tharnas hatten grau und kühl im gemächlichen Regen gelegen.
    Aus der Ferne hörte ich das Gebrüll der Zuschauermassen im Tarn-Stadion von Ar.
    Die Silbermaske schien unnatürlich groß zu sein. Die Frauenstimme, die dahinter erklang, schien von weither zu tönen. Dennoch vernahm ich den wütenden Unterton. »Wir werden uns wiedersehen!« sagte sie.
    Der Tarn erhob sich vom Dach des Palasts. Eine frische Brise zupfte an meiner Kleidung.
    Die Dorna war ein Schiff, ein Tarnschiff, ein Rammschiff mit geringem Tiefgang, geradem Kiel und einer Ruderebene. Es besaß ein Lateinersegel und war grün bemalt auf dem bewegten Wasser des Thassa vor Port Kar kaum auszumachen.
    Lara, die ehemalige Tatrix von Tharna, kniete im Lager des Sklavenhändlers Targo auf einem roten Teppich vor mir und hielt mir unterwürfig zwei gelbe Schnüre entgegen.
    Misk, der bei Nacht im Sardargebirge stand, herablassend, geschmeidig, ein großartiger Anblick vor den Monden, während der Wind seine Tentakel bewegte.
    An jenem Abend hätte ich vielleicht in die Taverne Sapedons in Lydius zurückkehren müssen, um Vella beim Tanz zuzuschauen. Ich hatte Geschäfte erledigt.
    »Ein Hurrikan aus Steinen!« brüllte Hassan, und der Wind zerrte an seinem Burnus.
    »Vielleicht wird es heute nacht kalt«, sagte Imnak und beugte sich über die Schieferspitze seiner Harpune, die er im Licht einer kleinen Sleenöl-Lampe methodisch mit einem Stein schärfte.
    »Ja«, stimmte ich ihm zu.
    Über die tobende See des Nordens vernahm ich Ivar Gabelbarts mächtiges Lachen.
    Blitze umzuckten die zerklüfteten Gipfel der Voltai-Berge.
    »Peitscht ihn aus!« befahl Marlenus aus Ar.
    Hiebe wurden ausgeteilt.
    Meine Wange berührte die kalten, nassen Steine. Man verläßt den Ort der Visionen nicht. Es regnete. Ich streckte die Hand aus und umfaßte Eis. Prasselnd landete es ringsum, prallte von den Steinen zurück. Mein Rücken begann zu bluten. Der weiße Kalk, der meinen Körper bedeckte, wies zahlreiche Furchen auf. Ich bedeckte meinen Kopf und blieb auf den Steinen liegen. Man verläßt den Ort der Visionen nicht.
     
    Es war heiß.
    Ich hörte Vogelgeschrei im Dschungel der Ua.
    »Wir wollen weitermarschieren«, sagte Kisu, und auf dem breiten Fluß, der sich zwischen den feuchten, verfilzten grünen Dschungeldickichten erstreckte, tauchten wir erneut unsere Paddel ein.
    Mir war schwindlig. Vielleicht lag es an der Sonne. Ich lag auf dem Rücken. Die hochstehende, heiße Sonne der Tahari brannte erbarmungslos.
    »Trink!« sagte Hassan, der sich über mich beugte. »Schade«, fügte er hinzu. »Der Wasserbeutel ist leer.«
    »Wenigstens ist es jetzt kühler«, sagte Samos. »Das ist immerhin eine Erleichterung.«
    »Ja«, sagte ich.
    »Ein Sturm kommt auf, Kapitän«, meldete Thurnock. »Um diese Jahreszeit läuft ein vernünftiger Kapitän den Hafen an.«
    Ich schlug das Schwert aus der Hand Marlenus’ aus Ar.
    »Will man Medizinhelfer zu Gesicht bekommen, muß man bestimmte Wege beschreiten«, sagte Canka. »Wenn du etwas erreichen willst, mußt du auf die richtige Weise danach streben.«
    »Ich werde auf deine Wünsche eingehen«, sagte ich.
    »Es gibt keine Garantie, daß sich der Medizinhelfer wirklich blicken läßt«, sagte Kahintokapa.
    »Das verstehe ich.«
    »Die Sache ist nicht einfach«, sagte Cuwignaka.
    »Das ist mir klar.«
    Hcis Schild stieg empor wie ein Mond, unaufhaltsam, und entblößte ihn der Lanze des Gelbmessers. Der Mond bewegte sich schnell hinter den Wolken. Es gibt viele Möglichkeiten, das Gesehene zu deuten.
    Ein kleines Paket, schwer, rechteckig, zwischen den Sachen in Grunts Zelt hervorgekramt, lag in meiner Nähe auf den Steinen. Ich versuchte mich auf den Steinen aufzurichten und stemmte dazu die Hände auf die Knie.
    Ich spürte Regen.
    Blitze zuckten am Himmel, Donner grollte wie eine Brandung zwischen den Küsten des Horizonts.
    Kalter Regen, windgetrieben, prasselte herab, dröhnte auf die Steine, zerrte an den Blättern einiger Bäume.
    »Wer ist die Frau?« fragte ich.
    »Es heißt, sie war einmal die Tochter Marlenus’ aus

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