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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Wenn es unseren Grenzen zu entsprechen schien, so lag das vielleicht daran, daß wir es nur innerhalb dieser Grenzen überhaupt erfassen konnten. Ahnungslos mochten wir inmitten von Dimensionen und Wundern leben, Dingen, die unsere Werkzeuge nicht zu erreichen vermochten, an die unsere Phantasie, unser Intellekt nicht heranreichte, die zu fremd waren, um sie zu erfassen. Aber dennoch – was für kühne, tollkühne Mäuse wir doch waren! Wie edel ist doch der Mensch!
    »Du bist entschlossen, die Feder zu behalten?« fragte Hci.
    »Ja«, sagte ich. »Begleitest du uns heute nacht?«
    »Wakanglisapa könnte unsere Pläne zunichte machen«, sagte er.
    »Unsinn! Kommst du mit?«
    »Ja.«
    »Wir müssen bald aufbrechen.«
    »Ich habe vorher noch etwas zu erledigen«, sagte er.
    »Und das wäre?«
    »Mein Todeslied zu singen«, sagte er.

37
     
     
    »Schneller!« rief ich vom Rücken meines Tarn. »Beeil dich!«
    »Sinnlos!« brüllte Hci, der einige Meter von mir entfernt flog, ebenfalls auf einem Tarn; wir rasten etwa zweihundert Meter über dem weiten, gewellten Grasland dahin. Rechts von mir trieb auch Cuwignaka seinen Vogel zur Eile an.
    »Sie holen auf!« brüllte Hci. »Sie werden uns abfangen!« Es war eine halbe Ahn nach Beginn der Morgendämmerung.
    Ich schaute über die Schulter nach hinten. Fünf Reiter, Angehörige der Kinyanpi, verfolgten uns erbarmungslos. Wir hörten ihre Kriegsrufe.
    Was unseren Flug langsam machte, waren die Zügel, die wir umklammert hielten. Hinter jedem von uns, durch Halsleinen miteinander verbunden, flatterten fünf Tarns, insgesamt fünfzehn Tiere. Die Vögel der Kinyanpi waren bei Nacht nicht gut bewacht gewesen. In der Nähe eines Lagers der Gelbmesser, die ihre Verbündeten waren, inmitten von Stämmen, die sich mit Tarns nicht auskannten, hatten sie sich sicher gefühlt. Wir nahmen nicht an, daß sich diese Nachlässigkeit noch einmal wiederholen würde.
    Eine weißhäutige Sklavin, die aus einem der Gelbmesserzelte verbannt worden war, hatte uns gesehen und Alarm geschlagen. Im Mondlicht hatte ich sie sogar wiedererkannt – eine kurzbeinige, hübsch gerundete Blondine, eine ehemalige Amerikanerin. Sie hatte einmal in Grunts Besitz gestanden und damals den Namen Lois getragen. Nach dem Überfall auf Alfreds Wagenzug war sie von Gelbmessern als Beute mitgenommen worden; überhaupt hatte Grunt zu dieser Zeit fast seinen gesamten Bestand an Mädchen eingebüßt.
    »Wir haben genug Tarns; mehr könnten wir gar nicht bewältigen«, hatte ich zu Cuwignaka und Hci gesagt und dem letzten Vogel die Zügelschlaufe über den Schnabel geschoben. »Laßt uns verschwinden!«
    Am liebsten hätten wir die Tarns ein Stück vom Lager fortgeführt, ehe wir uns in die Lüfte schwangen, aber dazu blieb nach dem Geschrei der Sklavin keine Zeit mehr. So waren wir sofort aufgestiegen, und das Kreischen der Vögel und ihr lauter Flügelschlag hatten das Lager der Gelbmesser und Kinyanpi noch munterer gemacht. Dabei waren wir vor dem Licht der Monde sicher deutlich auszumachen.
    Es wollte uns scheinen, als wäre das Lager kaum unter uns fortgesunken, als sich bereits rote Tarnkämpfer in die Lüfte schwangen und überstürzt die Verfolgung aufnahmen. Fünf waren uns ganz nahe, aber sie verfolgten uns auf keinen Fall allein.
    »Wir können ihnen nicht davonfliegen!« rief Hci.
    Wieder blickte ich über die Schulter. Unsere Verfolger hatten noch weiter aufgeholt.
    »Näher heran!« rief ich Hci zu. Als er meiner Aufforderung nachkam, warf ich ihm die Tarnleine zu, die ich in der Hand hielt; das geflochtene Leder fiel über den Rücken seines Tarn, und er griff danach und wickelte sie sich um die Faust.
    »Ich drehe um!« rief ich. »Fliegt allein weiter!«
    »Wir geben die Tarns frei!« rief Cuwignaka.
    »Nein!« widersprach ich.
    »Wir drehen auch um und kämpfen mit dir!« rief Hci.
    »Nein!« brüllte ich zurück. »Bringt die Tarns ins Lager! Wir brauchen sie!«
    »Nein!« rief Cuwignaka.
    »Ihr bringt jetzt nicht alles in Gefahr!« rief ich. »Ihr fliegt weiter!«
    »Tatankasa!« rief Cuwignaka.
    »Die Kaiila müssen leben!« sagte ich.
    »Tatankasa!« rief auch Hci.
    »Ich habe einen Plan!« rief ich. »Fliegt, fliegt!« Ich brach die Diskussion mit meinen Freunden ab und wendete den Tarn, indem ich heftig an den Zügeln zog. Das Tier schlug die breiten Flügel und verharrte beinahe reglos in der Luft. Unter dem Sitzgurt zog ich einen Gegenstand hervor, den ich dort zuvor deponiert hatte. Es war

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