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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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besser gewesen – aber die Gelbmesser würden noch eine Weile brauchen, um dieses taktische Gebot einzusehen. Den Hangweg hatten wir jedenfalls hier und dort sehr verengt, um unseren Gegnern den Aufstieg zu erschweren.
    »Es ist aus mit euch, Kaiila-Sleen!« rief Iwoso. »Ihr werdet alle umkommen – mit Frauen und Kindern!«
    »In diesem Lager gibt es keine einzige Frau und kein einziges Kind«, sagte Hci.
    »Wie? Und was ist mit all den Zelten?«
    »Die sind meistens leer«, antwortete Hci. »Unsere Frauen und Kinder befinden sich an einem anderen Ort in Sicherheit.«
    »Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.«
    »Dies ist ein Kriegerlager.«
    »Aber die Ratsversammlung?«
    »Die hat es nie gegeben«, sagte Hci.
    »Aber was macht ihr dann hier?« fragte Iwoso.
    »Wir warten auf die Gelbmesser.«
    »Wir beobachten sie schon seit vier Tagen«, warf Cuwignaka ein.
    »Du hast deine Rolle gut gespielt, deinen Anteil an unseren Plänen«, rief Hci.
    »Ich verstehe das nicht!«
    »Wir haben dich gelenkt, getäuscht, hereingelegt«, sagte Cuwignaka.
    »Ohne es zu ahnen, bist du so gehorsam wie eine Sklavin gewesen«, sagte Hci.
    »Nein!« rief Iwoso und wand sich in den Fesseln.
    »Hast du die Gelbmesser nicht hergeholt?« fragte Hci.
    »Ja!«
    »Du hast sie in eine Falle gelockt!«
    »Nein!«
    Zweihundert Meter unter uns ertönte der Schrei einer Kaiila. Zwei Tiere glitten strampelnd über den Wegrand in den Abgrund; übereinander wirbelnd stürzten sie in die Tiefe.
    »Ich glaube euch nicht!« rief Iwoso. »Es kann nicht sein!«
    »Warum hätten wir dich wohl hier so gut sichtbar angebunden? Damit du selbst sehen kannst, was du angerichtet hast!«
    »Nein!« rief Iwoso.
    »Außerdem hoffen wir, daß die Gelbmesser, wenn sie dich als hohe Frau ihres Stammes hier angebunden sehen, in wilden Zorn geraten.«
    Eine weitere Kaiila wieherte und stürzte tief unter uns ab.
    Vier oder fünf Gelbmesser galoppierten nun nebeneinander her auf dem Weg, der etwa hundert Fuß rechts von uns endete.
    Doch ehe diese Vorhut den eigentlichen Gipfel erreichte, wurde ein Gebilde aus Balken und angespitzten Hölzern in seine Position geschoben. Die zwischen den Balken verankerten Spitzen waren wie riesige Holzsterne zusammengebunden. Wiehernde Kaiila, die nicht mehr rechtzeitig anhalten konnten, spießten sich hilflos auf. Auf den Spitzen festsitzend, von hinten weiter bedrängt, füllten sie die Luft mit Schreckenslauten, bäumten sich auf, warfen ihre Reiter ab und bissen auf Artgenossen ein. Weitere Kaiila stürmten von hinten heran, prallten auf die festsitzende, blutige Masse. Reiter rutschten kreischend zwischen Tieren zu Boden. Weitere Kaiila drängten nach. Dutzende von Tieren und Reitern wurden vom Weg geschoben und stürzten den steilen Hang des Ratsfelsens hinab.
    Ich sah einen der Kriegshäuptlinge der Gelbmesser, den ich aus dem Sommerlager kannte, mitsamt seiner Kaiila in die Tiefe stürzen. Immer neue Gelbmesser, die keine Ahnung hatten, was über ihnen passierte, versuchten auf dem schmalen Pfad nach oben durchzubrechen. Kämpfer versuchten vom gefährlichen Abgrund fortzukommen und stachen dabei sogar auf Stammesgenossen ein.
    Das Geschrei von Menschen und Tieren zerriß die Luft. Lanzen zerbrachen an der Felswand und der Barrikade. Männer, die zwischen den in Panik geratenen Tieren hindurchkriechen wollten, wurden zertrampelt. Andere Reiter sahen ein, daß ein Vorankommen unmöglich war, und versuchten zu wenden; mit diesem Manöver drückten sie weitere Aufrückende in die Tiefe. Befehle wurden gebrüllt, und ich sah, wie Kriegsstäbe sich bewegten. Ihre Zeichen waren aber auf dem gewundenen Weg kaum auszumachen. Der ganze Pfad schien nun voller Gelbmesser zu sein: eine ideale Falle, auf einer Seite eine unerklimmbare Felswand, auf der anderen ein tödlicher Abgrund.
    »Nein!« schrie Iwoso bei diesem Anblick. »Nein!«
    In diesem Augenblick wurden einige Zelte unseres Lagers umgeworfen, und Männer zerrten kleine Transportgestelle hervor, die mit Steinen beladen waren. Andere begannen größere Felsen auf den Rand des Abgrunds zuzurollen.
    Bis jetzt hatten wir noch keinen Streich ausgeteilt; gleichwohl schätzte ich die Verluste des Gegners bereits auf gut hundertundfünfzig: Opfer jenes steilen Weges. Nun begann der tödliche Steinhagel; die größeren oder kleineren Geschosse konnten ihre Ziele gar nicht verfehlen. Sie trafen wuchtig auf das Gewirr der Tiere und Menschen hier und dort auf dem Weg. Einige

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