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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Pfeilbündel, das neben ihr abgeladen wurde.
    »Manchmal«, fuhr ich fort, »gibt es kaum einen Unterschied zwischen zehn Männern, die jeweils einen Pfeil besitzen, und einem Mann, der zehn Pfeile verschießen kann.«
    Hci und Cuwignaka machten ihre Bögen schußbereit.
    Auf Mahpiyasapas Kommando sirrten Hunderte von Pfeilen talwärts. Im Nu waren die Schilde der Gelbmesser von Pfeilen gespickt, doch boten die kleinen Flächen kaum Schutz. So mußten die Gelbmesser schnell erkennen, daß sie keinem gewöhnlichen Pfeilhagel ausgesetzt waren, einem Schauer, der schnell vorüberging, sondern etwas Neuem, einer gefährlichen Erfahrung. Einer der Männer verlor prompt die Nerven und ergriff die Flucht, und man ließ auch noch die nächsten beiden fliehen. Dies ermutigte die Gelbmesser, und die ganze Horde machte kehrt; auf dem Weg wimmelte es plötzlich von Männern, die nur noch an Flucht dachten. Sie gaben ausgezeichnete Ziele ab.
    »Siehst du die Gelbmesser?« wandte sich Hci an Iwoso. »Sie fliehen wie Urts.«
    »Du bist schrecklich!« tobte Iwoso. »Keine Frau könnte dich je lieben. Ich hasse dich! Ich hasse dich!«
    »Was werden die Gelbmesser deiner Ansicht nach jetzt tun?« fragte Cuwignaka.
    »Ich glaube, sie werden ein Lager aufschlagen und unsere Position überprüfen.«
    »Ich wollte lieber sterben, ehe ich deine Sklavin würde!« rief Iwoso schluchzend.
    »Dort sind Alfred und seine Offiziere«, sagte ich und deutete mit dem Finger. »Zweifellos erhalten sie soeben einen umfassenden Lagebericht.«
    »Siehst du die Ungeheuer?« wollte Cuwignaka wissen.
    »Wahrscheinlich halten sie sich mit den Söldnern im Hintergrund«, erwiderte ich. »Schau!« fügte ich hinzu. »Sie gehen auf Patrouille. Das hätte schon längst passieren müssen.«
    Alfred, seine Offiziere und mehrere Gelbmesser ritten langsam nach Süden.
    »Sie werden unsere Position genau erkunden«, sagte Cuwignaka.
    Ich nickte. Kurze Zeit später bogen die Reiter nach Osten ab und begannen unsere Position zu umreiten. Alfred, der ein guter Soldat war, würde sich gründlich orientieren.
    »Die Gelbmesser haben große Verluste erlitten«, sagte Hci. »Ich fürchte fast, sie werden sich zurückziehen.«
    »Ich nehme es nicht an«, sagte ich. »Inzwischen sind ja die Soldaten zur Stelle. Außerdem dürfen wir ihr Vertrauen in die Ungeheuer nicht vergessen.«
    »Ich habe von Anfang an meine Bedenken gehabt«, sagte Hci. »Welchen Wert hat eine Falle, aus der sich der in der Falle Sitzende zurückziehen kann?«
    »Ohne fremde Hilfe können wir diese Falle nicht schließen«, sagte Cuwignaka.
    »Vielleicht kommen sie ja gar nicht«, sagte Hci.
    »Möglich«, meinte Cuwignaka.
    »Wovon redet ihr?« fragte Iwoso.
    Ich wandte mich zu ihr um. »Wir sind nicht die Falle«, sagte ich, »sondern der Köder.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte sie.
    Hci trat vor sie hin. »Wenn sie sich zurückziehen, müßtest du alle Hoffnungen fahren lassen.«
    »Und was würde dann mit mir geschehen?« fragte sie.
    »Du bist ziemlich hübsch. Würdest du gern meine Sklavin sein?«
    »Keine Frau könnte dich lieben! Ich könnte niemals deine Sklavin sein. Eher würde ich sterben!«
    Er hob die Hand an die Seite ihres Gesichts.
    »Faß mich nicht an!« fauchte sie.
    Seine Hand verharrte einen Zoll von ihrer Wange entfernt und berührte sie dann leicht.
    Ein Schaudern durchlief sie, eine Reaktion, die ihren ganzen Körper erfaßte, vom Kopf bis zu den Zehen.
     
    »Glaubst du, die Gelbmesser greifen heute noch einmal an?« fragte Cuwignaka später.
    »Ich nehme es nicht an.«
    Von Zeit zu Zeit blickte ich zu Iwoso hinüber, die anscheinend den Blick nicht mehr von Hci losreißen konnte. Sie war seine Sklavin. Ich fragte mich, ob ihr diese Erkenntnis bereits gekommen war.
    »Dort ist der weiße Offizier«, sagte Cuwignaka. »Anscheinend hat er seinen Rundritt beendet.«
    Tief unter uns kehrten Alfred und seine Begleiter ins Lager der Gelbmesser zurück.
    »Hat er Schwächen in unserer Verteidigungsstellung gefunden?« fragte Cuwignaka.
    »Er wird es sich jedenfalls einbilden«, sagte ich. Auch ich hatte mir den Ratsfelsen aus den verschiedensten Perspektiven genau angesehen; so manches, was sich aus der Ferne als leicht einnehmbar ausmachte, war ein nicht zu überwindendes Hindernis.
    »Wollen wir hoffen, daß er sich irrt«, sagte Cuwignaka.
    »Abgesehen von dem Hauptweg«, sagte ich, »führt keine leichte Route auf den Gipfel des Ratsfelsens.«
    »Aber man kann ihn

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