GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor
mochte.
Er musterte mich. Er war so groß und stark. Ich hatte Angst, er könnte mißgestimmt sein. Ich setzte mein verführerischstes Lächeln auf und rückte das Badetuch ein wenig zurecht. »Sie haben mich nur überrascht – deshalb wußte ich zunächst nicht, was ich tun sollte.«
»Ich verstehe«, sagte er.
Ein verlegenes Schweigen trat ein. Ich hoffte, ich hatte die Männer nicht enttäuscht. Ich wollte meine Chancen wahren, an den Plänen teilzuhaben, die man zu haben schien. Um dies zu erreichen, hätte ich alles getan – hätte mich auch in ihre Arme sinken und mich von ihnen lieben lassen. Solche Dinge passieren ständig, das wußte ich. Warum sollte sich ein Mädchen nicht ihrer Reize bedienen, um im Leben voranzukommen? Die Männer sollten nicht das Interesse an mir verlieren. Sie zahlten gut.
»Der Kaffee ist fertig«, sagte er.
»Ja«, antwortete ich dankbar. Das Brodeln der Maschine hatte aufgehört. Ich eilte in die Küche.
Kurze Zeit später servierte ich den Männern Kaffee. Die Küchenfliesen unter meinen Füßen waren angenehm kühl. Die Männer saßen am Tisch. Ich fühlte mich sehr fraulich und irgendwie erregt. Ich schenkte auch mir eine Tasse ein.
»Stellen Sie Ihre Tasche auf den Boden«, sagte der Mann, »dann knien Sie dahinter nieder.«
Verwirrt kam ich der Anordnung nach, die meine Gefühle aber nur noch mehr in Wallung brachte.
»Was ist das?« fragte ich und deutete auf einen Metallkasten von etwa einem Meter Kantenlänge, der aus einem Umzugskarton gehoben worden war und im hinteren Teil der Küche stand. Es schien eine sehr stabile Konstruktion zu sein.
»Der Kasten hat nichts zu bedeuten.«
Ich sammelte das Geschirr wieder ein und brachte es zum Ausguß. »Ich dachte mir, daß Sie vielleicht etwas in die Wohnung liefern wollten«, sagte ich.
»Nein«, sagte er.
»Ist der Kasten leer?«
»Ja«, antwortete er.
»Soll ich ihn für Sie aufbewahren?«
»Nein. Wir haben den Kasten nicht mitgebracht, um etwas in die Wohnung zu liefern«, sagte der Mann, »sondern um etwas herauszuholen.«
»Aber ich habe hier keine Wertgegenstände«, sagte ich. »Jedenfalls nichts wirklich Wertvolles.«
In diesem Augenblick sah ich, wie einer der Männer einen kräftigen, schweren Stahl-Armreif aus der rechten Jackentasche nahm. Eine dünne Kette war daran befestigt. Drohend näherte er sich.
Mir kam der Gedanke, daß wir heute Dienstag hatten. Morgen war Mittwoch, mein freier Tag im Kaufhaus. Man würde mich erst Donnerstag vermissen.
3
Es war warm im Zimmer.
Ich schien einen faulen Morgen vor mir zu haben.
Meine Finger tasteten über die rote Seidendecke. Ich lag bäuchlings auf der weichen weiten Fläche. Ich versuchte meine Gedanken zu sammeln. Ein wenig berührte ich meinen Körper und fühlte, wie sich die Seide darunter bewegte. Ich war nackt. Warme Luft umspielte mich.
Ich erinnerte mich an die Männer, die Fesseln, den Kasten, in den ich gesteckt worden war.
Ich fuhr herum und sprang auf Hände und Knie. Ich befand mich auf einer riesigen Bettstatt. Sie war rund und maß etwa fünfzehn Fuß im Durchmesser. Die Matratze war so weich, daß ich halb darin versank. Einen solchen Luxus hatte ich noch nicht erlebt. Zu meiner Erleichterung konnte ich feststellen, daß ich allein war. Es war ein großes und bunt ausgestaltetes Zimmer. Blanke scharlachrote Fliesen bedeckten den Boden. Die Wände waren ebenfalls gekachelt und wiesen kühne, wirbelnde Muster auf, die aus gelben und schwarzen Fliesen gebildet wurden. An einer Stelle lag ein riesiges rotes Fell auf dem Boden. Vor einigen Wänden standen große schwere Truhen, die sich nach oben öffnen ließen. Hier und dort hingen auch Spiegel; einer erhob sich hinter einer Art Schminktisch. Dicht neben der Couch stand ein niedriger kleiner Tisch. Kissen lagen auf dem Boden, vorwiegend an den Wänden. Auf einer Seite des Zimmers senkte sich der Boden zu einem eingelassenen Becken. Es enthielt allerdings kein Wasser. Ich entdeckte mich in einem der Spiegel, auf dem großen Bett hockend, und wandte hastig den Blick ab. Eine Art Schiebetür schien den Raum abzuschließen. Rechts von mir befand sich mehrere Fuß entfernt eine schwere Holztür, die sehr dick zu sein schien. Schlösser oder Riegel oder Ketten waren nicht zu sehen; somit schien es keine Möglichkeit zu geben, die Tür von meiner Seite zu schließen. Vielleicht war sie von außen verriegelt, doch von innen konnte ich sie offenkundig nicht versperren. Am Fußende des
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