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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Zeig sie uns!« rief das Publikum. Zögernd, als würde er sich nur mit großem Unwillen dem Zwang beugen, schnallte er die Haube auf. Dann riß er sie mit einer heftigen Bewegung herunter. Sie war es! Es war tatsächlich dasselbe Mädchen! Sie lächelte, schüttelte den Kopf und warf ihre schönen Zöpfe nach hinten. Während die Menge jubelte und ein wahrer Münzregen auf die Bühne niederging, stieg sie mit Hilfe des Zauberers aus dem Sack und trat aus der Truhe. Dann kniete sie sich lächelnd auf die Bühne. Sie trug einen Kragen, wie nun deutlich zu sehen war, jetzt, da sie weder von der Haube noch vom Gewand einer freien Frau verhüllt wurde.
    Ich warf eine goldene Tarnmünze auf die Bühne. Die Sklavin starrte sie erstaunt an. Vielleicht hatte sie noch nie eine solche Münze gesehen. Damit konnte man mehrere Frauen wie sie erstehen. »Vielen Dank, edler Herr!« rief sie.
    »Sie sind geschickt«, meinte ein Mann neben mir.
    »Ja«, stimmte ich zu, wandte mich ab und mischte mich wieder unter das Volk.
    Der Mann, der die Bemerkung gemacht hatte, trug wie ich keine Maske. Im Karneval sind Masken nichts Ungewöhnliches. Viele Leute trugen sie. Bizarre Kostüme sind in dieser Zeit ebenfalls äußerst populär. Maskeraden und Verkleidungen sind ein wichtiger Bestandteil des Vergnügens am Karneval. Es gibt sogar Kostümparaden; es werden Preise verliehen für die gelungenste Kostümierung, und das in verschiedenen Kategorien. Aber die meisten Leute verkleiden sich nicht, um einen Preis zu gewinnen, sondern nur deshalb, weil Karneval ist und es Spaß macht. So etwas tut man in dieser Zeit ganz einfach.
    Vom schlichten Vergnügen am Verkleiden abgesehen bringt einem eine Maskerade meiner Meinung nach auch noch tiefergehenden Gewinn. Zum Beispiel bietet sie Gelegenheit, neue Identitäten auszuprobieren, sie verscheucht die Langeweile und läßt einen den Alltag vergessen, man kann sich von allen möglichen Anspannungen befreien und dergleichen mehr. Außerdem bietet sie Gelegenheit für Scherze und Streiche. Wer zum Beispiel war der Kerl, der einem Paga über den Kopf gegossen hat? Und die freie Frau kann darüber nachgrübeln, wer der Bursche war, der sie so unerwartet und heftig gekniffen hat. Dabei hat sie vielleicht sogar Glück gehabt, daß ihr Schleier nicht hochgeschoben und sie von dem Fremden geküßt wurde. Oder war es vielleicht gar kein Fremder? Und wer sind die Männer in den Gewändern der Ärztekaste, die einander Medizin verabreichen, nach deren Genuß sie anscheinend unter großen Qualen herumhüpfen? Sind es überhaupt Ärzte? Es scheint viel wahrscheinlicher, daß es Holzarbeiter oder Segelmacher aus dem Arsenal sind. Der Karneval mit seinen Freiheiten wird auch oft von Männern und Frauen dazu genutzt, sich auf Affären einzulassen; es finden intime Zusammenkünfte statt, bei denen sich die Partner oft nicht einmal kennen. Übrigens ist das ein schönes Beispiel für einen weiteren Vorteil der Masken; sie verleihen dem Träger nach Wunsch Anonymität.
    Auf Gor werden Masken allerdings auch außerhalb des Karnevals benutzt. Man sieht sie oft bei Leuten, die inkognito reisen oder aus bestimmten Gründen an einem bestimmten Ort oder zu einer bestimmten Zeit nicht erkannt werden wollen. Unter Straßenräubern ist der Gebrauch weit verbreitet. Manchmal durchstreifen maskierte Banden adliger Jugendlicher die Straßen, gewöhnlich auf der Suche nach einem Sklavenmädchen, das für die Vergnügungen des Abends herhalten soll. Die Banden niedriger Kasten, die aus ähnlichen Gründen unterwegs sind, benutzten nur selten Masken. Allerdings können sie ihren Aktivitäten relativ offen nachgehen, da sie keinen Skandal zu fürchten brauchen.
    »Paga!« rief ein Mann.
    Wir tauschten Schlucke aus unseren Botas. Er schwankte weiter.
    Kinder liefen vorbei und spielten Fangen.
    Mein Blick fiel auf eine Frau, die bis zur Taille nackt war. Um die Hüften hatte sie einen schmalen Stoffstreifen geschlungen. Sie sah mich an und wandte sich dann ab.
    An mindestens einem Dutzend Stellen des großen Platzes spielten Musikanten.
    Ich entdeckte Tab, einen Kapitän, der einmal meinem Haus angehört hatte und mit dem ich gelegentlich noch Geschäfte tätigte. An seiner Seite war seine Sklavin Midice. Sie klammerte sich an seinem linken Arm fest. Ich rief ihm einen Gruß zu, doch in dem Lärm hörte er mich nicht. Seine Schwertscheide war leer. Genau wie meine auch. Wir hatten die Waffen vor Betreten des Platzes abgegeben.
    »Ich

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