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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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unkontrolliert zu zittern; die Augen quollen ihnen aus den Höhlen; das Fell sträubte sich mit einem Knistern statischer Elektrizität; sie legten die Ohren flach an den Schädel an. Jedes Mitglied des riesenhaften Rudels schien sich jetzt in diese Richtung und auf diesen Laut zu konzentrieren. Einige der Tiere drängten sich der Quelle des Quiekens entgegen, einige kletterten oder sprangen sogar über die Rücken der vor ihnen stehenden Artgenossen. Mittlerweile stieß jedes Urt in dem Kreis um Nim Nim den furchteinflößenden Ruf aus. Dann schloß sich das ganze Rudel an. Der Laut hallte in die Gegend hinaus, prallte gegen die Steine und Felsen des natürlichen Kessels, kehrte als Echo zurück und marterte das Ohr, zerriß die Luft und erweckte den Anschein, als müßte er selbst die Wolken, die scheinbar vor ihm die Flucht ergriffen, den Himmel, vielleicht sogar die ganze Welt zum Erzittern bringen. Es hätte mich nicht gewundert, wenn man ihn sogar in Brundisium gehört hätte.
    Ich legte die Hände an den Mund. »Komm da weg!« schrie ich.
    »Ich nicht können!« brüllte Nim Nim.
    Da griffen die Tiere an und stürzten sich auf ihn. Er versuchte, ihnen auszuweichen und aus dem Rudel herauszukommen. Ich sah ihn zweimal fallen und jedesmal wieder aufstehen. Als er den Rand des Rudels erreichte, fehlten ihm eine Hand und ein Fuß. Aber er konnte nicht länger stürzen, da sich die Tiere so dicht um ihn herumdrängten. Einige hatten ihm die Zähne in den Körper geschlagen und bissen Stücke heraus. Als er nur noch wenige Meter von mir entfernt war, hatte er die Hälfte seines Gesichts verloren. Sein Kopf rollte wild hin und her. Ich war nicht einmal sicher, ob er überhaupt noch lebte, bis ich seine Augen sah. Voller Zorn sprang ich ihm entgegen und riß die Urts von ihm fort. Manche packte ich am Nacken, andere an den Hinterbeinen; ich schleuderte sie ins Rudel zurück. Sie stürzten sich weiter auf ihn und schienen mich gar nicht zu bemerken. Ich war mitten unter ihnen. Ich packte ein Urt, stieß die Hände unter die Vorderpfoten, verschränkte die Finger hinter dem Hals und brach ihm das Genick. Ich warf es hinter mich. Andere Urts drängten heran; viele von ihnen quiekten und versuchten, über ihre Artgenossen zu klettern, um den tödlich verletzten Nim Nim zu erreichen. Da wich ich vor dem Rudel zurück, wobei ich bei jedem Schritt mit den Beinen gegen Urts stieß. Ich sah, wie zwischen den braunen Körpern Stücke von Nim Nim in das Rudel hineingezerrt wurden. Dann stand ich wieder einen Meter vom Rudel entfernt. Ich zitterte am ganzen Körper. Dann erbrach ich mich ins Gras.
    Jetzt wußte ich, daß sich die Tiere am Geruch orientierten. Es mußte einen herdenspezifischen Geruch geben. Verströmte ihn jemand, wurde er angenommen. Fehlte der Duft, war man ein Feind und wurde angegriffen. Das schreckliche, schrille und durchdringende Quieken, das auf die anderen Rudelmitglieder eine solche Wirkung gehabt hatte, war vermutlich das Signal, das allen verkündete, daß sich ein Fremder in ihrer Mitte aufhielt. Vermutlich hatte es auch einen unmittelbaren Einfluß auf die allgemeine Reaktion des Rudels; es rief die anderen zum Angriff.
    Ich betrachtete die Tiere. Sie waren wieder relativ ruhig. Von Nim Nim war keine Spur mehr zu entdecken.
    Ich blickte zu den Männern auf dem Hügel zurück. Sie hatten die Sleen noch immer nicht freigelassen. Vielleicht wollten sie mir noch etwas mehr Zeit lassen, die Sache zu überdenken, Zeit, damit ich mir ausmalen konnte, was mit mir geschehen würde.
    Ich sah wieder zu dem Rudel hin. Es hatte mit dem Geruch zu tun, da war ich mir sicher. Das würde erklären, warum ein fremdes Urt, das doch derselben Spezies angehörte, bei dem Versuch, sich dem Rudel anzuschließen, angefallen und getötet wurde. Es würde ebenfalls erklären, warum Nim Nim nicht länger dazu gehört hatte. In den sechs Monaten seiner Gefangenschaft hatte er den Herdengeruch verloren. Die Priesterkönige hatten am Nestgeruch erkannt, wer zum Nest gehörte und wer nicht. Diesen Geruch erwirbt man durch den längeren Aufenthalt im Nest. Genauso verhielt es sich vermutlich bei dem Herdengeruch.
    Doch wie war es den Urtmenschen überhaupt gelungen, einen Zugang zum Rudel zu gewinnen? Vor Hunderten von Jahren mußten ein paar kluge Leute die Zusammenhänge erkannt haben. Dann hatten sie herausgefunden, wie man sie zum eigenen Nutzen anwenden konnte. In den nachfolgenden Generationen hatten die Urtmenschen das

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