GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor
Geldbeutels bestätigt?« fragte ich. »War der Geldbeutel mit einem numerierten Siegel verschlossen, das mit der Registrierungsnummer auf dem Dokument übereinstimmt?«
»Ja.«
»Oh«, meinte ich.
»Hier«, sagte er. »Ich glaube, du wirst keine Beanstandungen haben.«
Ich hatte vergessen, daß der Kerl aus Tabor kam.
»Das Dokument scheint mir doch ein bißchen alt zu sein«, sagte ich nach einem kurzen Blick. »Zweifellos ist es nicht länger gültig und damit kein legales Papier mehr. Das Datum ist zwei Wochen alt. Wohin willst du?«
»Die Wächter holen.«
»Ich glaube, mit dem Dokument ist doch alles in Ordnung.«
Dann gab ich dem sturen Kerl die volle Summe zurück, die er vorher aus freien Stücken – wie ich nicht vergaß, ihn zu erinnern – meinem Freund Hurtha geschenkt hatte. Ich tat es mit wenig Begeisterung.
»Ich hätte gern eine Entschädigung für meine Schwierigkeiten«, sagte er. »Ein Silbertarsk würde reichen.«
»Natürlich«, sagte ich. Er ging zufrieden. Wie wenig doch ausreicht, um manche Leute zufriedenzustellen. Ich entschied, daß ein Gespräch mit Hurtha fällig war. Ich kehrte zum Lagerfeuer zurück.
»Ich nehme einen der gewürzten Verrwürfel«, verkündete ich.
»Die haben wir aufgegessen«, sagte Hurtha. »Du hättest meinen Freund einladen sollen.«
»Das habe ich getan. Aber er wollte nicht.«
»Vielleicht ist es auch besser so«, meinte Hurtha. »Es ist nicht mehr viel übrig. Was wollte er?«
»Oh, nichts.«
»Schön zu hören«, sagte Hurtha nachdenklich.
»Er wollte sich nur vergewissern, daß es dir gut geht.«
»Ein großartiger Bursche.«
»Was ich noch sagen wollte: Bevor du dich entscheidest, um ein Darlehen zu bitten oder ein ungewöhnlich großzügiges Geschenk anzunehmen, besonders wenn eine Axt im Spiel ist, wüßte ich es zu schätzen, wenn du dich mir vorher anvertraust. Zumindest solange wir zusammen reisen.«
»Aber natürlich, mein geschätzter Freund«, sagte Hurtha. »Was immer du willst.«
Ich sah ihn an.
»Habe ich etwas falsch gemacht?«
»Nein.«
»Welche Erleichterung. Man muß so vorsichtig sein, wenn man mit Leuten aus der Zivilisation zu tun hat.«
»Hurtha …«, fing ich an.
»Ja?«
»Nichts.«
»Wenn ich mich richtig erinnere, hast du mir gesagt, keiner könnte etwas dagegen haben, wenn mir jemand etwas leiht oder etwas zum Geschenk macht. Zumindest mußte ich das nach deinen Aussagen glauben.«
»Das stimmt.«
»Es ist nicht mein Fehler, wenn mich ein völliger Fremder nett findet und sich spontan entscheidet, mir ein schönes Geschenk zu machen.«
»Natürlich nicht«, sagte ich.
»Siehst du.«
»Frag mich das nächste Mal einfach vorher, ja?«
»Aber natürlich, mein Freund.«
»Ich bin jetzt fast völlig mittellos.«
»Keine Angst«, sagte er. »Die Hälfte meines Geldes gehört dir!«
»Das wären dann etwa sieben Kupfertarsk, wenn ich mich recht erinnere.«
»Stimmt genau«, sagte Hurtha.
»Ist noch etwas zu essen da?« fragte ich.
»Ich fürchte, nicht viel«, sagte Hurtha.
»Haben wir noch Paga?«
Er nickte.
»Gib ihn her.«
7
»Endlich sind wir unterwegs, du fauler Sleen«, sagte Boabissia erzürnt, die auf dem Kutschbock durchgeschüttelt wurde. »Ich hatte schon jede Hoffnung aufgegeben.«
»Bitte«, sagte Mincon. »Mein Kopf.«
»Es ist schon weit nach Mittag!« rief Boabissia.
»Wie geht es dir?« fragte ich Mincon.
»Ich bin wieder nüchtern. Endlich sehe ich nur noch eine Straße vor mir.«
»Du hast dich gut gehalten«, gratulierte mir Hurtha. »Ich hätte nicht gedacht, daß ein Mann aus der Stadt soviel trinken kann.«
»Wir können viele erstaunliche Dinge, wenn wir richtig Lust dazu haben«, sagte ich. Mit geschlossenen Augen fiel es leichter, dem Glanz des von den Steinen widergespiegelten Lichts zu entgehen. Man konnte sich mit einer Hand am Fuhrwerk festhalten. Natürlich erhöhte es das Risiko, in Schlaglöcher zu treten.
Hurtha fiel gegen die Seite des Wagens. »Alles in Ordnung?« fragte ich.
»Aber sicher.«
»Ihr seid alle Ungeheuer und faule Sleen«, schimpfte Boabissia. »Wir werden die anderen niemals einholen, jedenfalls nicht bis nach Einbruch der Dunkelheit.«
»Das ist meine Sorge«, sagte Mincon blinzelnd und schüttelte den Kopf.
»Dann schlage ich vor, du tust etwas dagegen!«
»Bitte!« flehte Mincon.
»Ich glaube, ich werde euch alle dem Nachschuboffizier melden«, fuhr sie fort. »Er wird bestimmt etwas über eure großzügige Einstellung zum
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