Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
nicht alle Möglichkeiten bedacht.«
    »Das kann man so gut wie nie tun.«
    »Mich stören da gewisse Schwierigkeiten, die auf der Hand liegen.«
    »Sprich.«
    »Es gibt keine Straße, die von Torcodino fortführt. Es hat den Anschein, als hättest du dich hier selbst festgesetzt. Die Stadtmauern sind umzingelt. Dein Heer ist klein. Cos wird eine beträchtliche Streitmacht in der Gegend belassen, zumindest im Vergleich mit deiner Mannstärke. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es dir gelänge, dir den Weg freizukämpfen. Und ich glaube auch nicht, daß du genug Tarns hast, um deine Soldaten über den Luftweg zu evakuieren.«
    »Bemerkenswerte Gedanken.«
    »Offenbar hast du mit Ar genau abgesprochene Pläne geschmiedet.«
    »Nein. Ich habe nichts mit Ar abgesprochen.«
    »Du stehst nicht im Sold von Ar?« fragte ich erstaunt. »Du hast alles auf eigene Initiative getan?«
    »Ja«, antwortete er. »Die Macht von Ar und Cos muß ausgeglichen bleiben. Der Sieg einer der beiden Städte bedeutet das Ende der freien Söldnerheere.«
    »Aber du rechnest doch sicher damit, daß Ar die Belagerung beendet.«
    »Natürlich.«
    »Und wenn das nicht der Fall sein sollte?«
    »Das wäre sehr unerfreulich.«
    »Du könntest mit den Cosianern verhandeln«, schlug ich vor. »Ich bin davon überzeugt, daß sie zu fast allen Bedingungen einlenken würden, daß sie dir und deinen Truppen Sicherheitsgarantien überließen, nur um Torcodino zurückzubekommen.«
    »Glaubst du tatsächlich, daß sie uns nach allem, was wir hier getan haben, nach allen Schwierigkeiten, die wir ihnen bereitet haben, einfach auf Torcodino herausspazieren ließen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich auch nicht«, sagte er mit einem Lächeln.
    »Alles hängt also von Ar ab«, faßte ich zusammen. »Du hast für diese Stadt große Wagnisse auf dich genommen.«
    »Für mich und die freien Söldner.«
    »Ar hat scheinbar keine andere Wahl, als so zu reagieren, wie du erwartest.«
    »So sieht es zumindest aus.«
    »Und doch scheinst du dir Sorgen zu machen.«
    »Das ist richtig. Komm mit.«
    Wir traten durch eine Seitentür in einen Nebenraum. »Was hältst von diesem Vögelchen?« fragte er.
    »Das ist schwer zu sagen.«
    Er vergrub die Hand in ihrem Haar und riß ihren Kopf hoch. Sie schrie auf.
    »Hübsch«, sagte ich. Sie trug Kragen und Brandmal. Als er ihr den Kopf zurückzog, wurde ihr Rücken gegen den kurzen Holzstab gedrückt, an den ihre angewinkelten Ellbogen gefesselt waren. Der Stab war an einem senkrechten Pfahl befestigt, das Ganze bildete ein ›T‹. Der Pfahl wiederum steckte in einer halben Meter hohen Plattform, auf der sie kniete. Die Fußgelenke waren zusammengefesselt, die Ketten um den Pfahl geschlungen. Handschellen und eine Kette, die um ihren Leib führte, vollendeten die Fesselung, die ihre Arme unverrückbar an Ort und Stelle hielten. »Sie könnte die Frau eines Hauptmanns sein.«
    »Sie ist sogar noch mehr«, bemerkte er. »Sie war die Frau eines Generals.«
    Die Gefangene wimmerte. Ihre Augen waren fast glasig vor Angst. Er ließ sie los. Ihr Kopf sackte nach unten, das lange schwarze Haar verhüllte ihren Körper.
    Ich sah sie mir in Ruhe an. Sie trug weder schmückende Juwelen noch Sklavenseide. Es waren keine Kosmetika zu sehen, die einen anstachelten, sie ihr von den Lippen zu lecken und zu küssen. Es war kein Parfüm zu riechen, sondern nur Schweiß und Furcht. Sie war geschlagen worden, eine seltene Erfahrung für eine hochrangige Sklavin. Falls sie einst einen juwelenbesetzten goldenen Kragen getragen hatte, war er nicht länger vorhanden. Jetzt trug sie einen einfachen Eisenkragen, der mit einem Hammerschlag verschlossen worden war, einen Kragen, wie ihn jede Frau tragen konnte, die ein beliebiger Soldat aus einer brennenden Stadt mitgenommen hatte.
    »Wie ist dein Namen, Liebes?« fragte er.
    »Ich habe keinen Namen!« sagte sie schnell.
    »Und wie war dein Name?«
    »Lucilina.«
    Er sah mich an. »Kennst du den Namen des Befehlshabers der cosischen Streitmacht im Süden?«
    »Myron, Polemarkos aus Temos, Vetter des Lurius von Jad, des Ubars von Cos.«
    »Und wie lautete der Name seiner Lieblingssklavin?«
    »Lucilina, nehme ich an.«
    »Sie war so habgierig, wie sie schön ist«, sagte er. »Sie hatte große Freiheiten im cosischen Lager, sie hatte sogar ihr eigenes Quartier, in dem Polemarkos sie besuchen konnte. In diesem Quartier gebot sie über eine Macht, die einer Ubara gleichkam, inmitten ihrer Kissen und Seide,

Weitere Kostenlose Bücher