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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Tisch.
    »Was?«
    Ich betrat das Schreibgemach.

15
     
     
    Ich riß den Kopf zur Seite. Die Klinge verfehlte mich und grub sich mit einem dumpfen Laut in den Türrahmen.
    »Ausgezeichnet! Du hast eine Ausbildung genossen.«
    Ich sah zum anderen Ende des Raumes. Hinter einem Schreibtisch stand ein Soldat.
    »Könnte es sein, daß du der Scharlachroten Kaste angehörst?«
    »Vielleicht.« Ich zog das Messer aus dem Holz, ohne den Mann hinter dem Schreibtisch dabei aus den Augen zu lassen.
    »Du bist schnell«, sagte er. »Ausgezeichnet. Mincon hat sich nicht geirrt. Sein Urteil ist zuverlässig. Du bist ein Soldat.«
    »Ich habe gekämpft«, sagte ich. »Zur Zeit stehe ich in niemandes Sold.«
    »Tal, Rarius«, begrüßte er mich dann. »Grüße, Krieger.«
    Ich musterte ihn. Er schien mir nicht zu jenen Männern zu gehören, die Passierscheine und Reisegenehmigungen ausstellten oder bürokratische Arbeiten erledigten.
    Er trug keine Rangabzeichen. Seine Männer mußten sein Gesicht kennen. Seine Anwesenheit unter ihnen wäre nichts Unvertrautes; sie kannten ihn, ob im Feld oder beim Marsch, in den Minen, auf den Wehrmauern oder in den Gräben. Und er kannte sie. Er war ein hochgewachsener, eher hagerer Mann mit hohen Wangenknochen und grauen Augen. Das dunkle Haar wurde grau an den Schläfen, für Goreaner sehr ungewöhnlich. Er erinnerte mich leicht an Centius von Cos, allerdings fehlte ihm dessen Sanftheit. Er strahlte praktischen Verstand, Härte, Klugheit und Macht aus. Auf dem Tisch vor ihm lag ein Schwert, quer über den Staatsdokumenten.
    »Tal, Rarius«, flüsterte ich.
    »Tritt näher. Es war nur eine Probe. Ich habe sogar deine linke Seite genommen, um es dir zu erleichtern. Hab keine Angst.«
    Ich ging auf ihn zu. Er setzte sich.
    An der linken Schreibtischseite lag eine angekettete nackte Frau auf dem Boden. Sie war dunkelhaarig und wunderschön. Das überraschte mich nicht. Er war offensichtlich ein Mann von großer Kraft. Viele Goreaner glauben, daß die Frau ein Geschenk der Natur an den Mann ist, daß die Natur sie allein für seine Anregung, sein Vergnügen und zu seiner Verfügung geschaffen hat. Deshalb zögern Männer auch nur selten, sich dieses Geschenks zu bemächtigen. Sie sind sehr empfänglich für das Vergnügen, das Macht mit sich bringt, und der Versuch, sie zu erringen, ist etwas ganz Normales; sie wissen sie zu schätzen und zu genießen. Goreaner schämen sich solcher natürlicher und biologischer Triebe nicht. Tatsächlich wäre es vom Standpunkt eines Goreaners aus gesehen Wahnsinn, wegen solcher tiefsitzender, grundsätzlicher Bedürfnisse Schuldgefühle zu haben. Der Mann ist der Überlegene, es sei denn, er wäre krank. Ohne Herrschaft kann es keine richtige Erfüllung geben, und bemerkenswerterweise gibt es ohne die richtige männliche Erfüllung auch keine befriedigende weibliche Erfüllung.
    »Wie nennst du dich?« fragte er.
    »Tarl.«
    »Du kommst aus Port Kar?«
    »Ich habe dort Besitz.«
    »Spionierst du für Ar?«
    »Nein.«
    »Oder für Cos?«
    »Auch das nicht.« Ich legte das Messer vor ihn auf den Tisch.
    »Aber ich vermute einmal, daß deine Sympathien bei Ar liegen.«
    »Ich empfinde keine besondere Liebe für Ar«, antwortete ich. Einst hatte man mich aus der Stadt verbannt und mir Brot, Salz und Feuer verweigert.
    »Gut«, sagte er. »So wird es dir leichter fallen, den Überblick zu behalten.«
    »Du bist kein einfacher Offizier, von dem man Passierscheine bekommt.«
    »Und du bist kein einfacher Soldat«, antwortete er. »Zur Zeit kaufen Dutzende Hauptmänner Kämpfer ein. Aber du stehst bei niemandem im Sold. Außerdem habe ich von Mincon erfahren, daß deine Finanzen recht beschränkt sind.«
    Ich schwieg.
    Er stand auf und versetzte der Frau einen Tritt. Sie zuckte zusammen und wimmerte; die Ketten klirrten.
    »Was meinst du, Lady Cara?« fragte er.
    »Ja, Herr. Ich halte es für möglich, Herr.«
    Ich hatte den Eindruck, daß er tatsächlich ihre Meinung wissen wollte. Sie war noch keine Sklavin.
    »Sie ist noch frei«, bemerkte ich.
    »Ja.«
    »Beschäme mich nicht, indem du mich in diesem Zustand hältst«, schluchzte sie. »Gib mir den Kragen und das Brandzeichen, damit ich in aller Öffentlichkeit stolz das sein kann, was ich sowieso schon bin.«
    »Willst du die Peitsche spüren, Lady Cara?« fragte er.
    Sie senkte den Blick.
    »Das ist Lady Cara aus Venna«, stellte er sie vor. »Einst wurde sie dabei belauscht, wie sie verächtliche Bemerkungen über

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