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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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was diese Überlegungen angeht.«
    »Wünschst du, daß ich einen Eid ablege?«
    »Das ist nicht nötig. Solltest du Erfolg haben, werde ich dir natürlich sehr dankbar sein.«
    »Natürlich.«
    »Ich habe den Ruf, gnadenlos zu meinen Feinden zu sein, zumindest wenn es meinen Zwecken dient«, sagte er. »Aber ich habe auch den Ruf, meinen Freunden gegenüber sehr großzügig zu sein.«
    »Davon habe ich gehört.«
    »Ich brächte meine Dankbarkeit zum Ausdruck. Vielleicht einen Beutel Gold oder hundert erstklassige cosische Frauen?«
    »Nein, ich übernehme diesen Dienst aus freien Stücken und verfolge meine eigenen Ziele.«
    »Krieger!« sagte er.
    »Krieger!« erwiderte ich und salutierte.
    Ich warf einen Blick auf die Papiere, die auf dem Tisch lagen.
    »Verbring die Nacht im Semnium!« schlug er vor.
    »Warum?«
    »Es ist sicherer.«
    »Was ist mit meinen Waffen und Habseligkeiten und mit den Dingen meiner Begleiter?«
    »Gib dem Offizier draußen eure Quittungen. Morgen früh bringt man euch eure Habseligkeiten.«
    »Warum ist es sicherer, im Semnium zu schlafen?« wollte ich wissen.
    »Wer weiß schon, wem man vertrauen kann?«
    Er setzte sich an den Tisch und begann damit, mehrere Dokumente zu unterschreiben. Die Unterschrift war energisch.
    »Soll ich auf die Briefe warten?«
    »Nein, Kapitän.«
    »Kapitän?«
    »Bestimmt hast du bei irgendeiner Gelegenheit in diesem oder einem entsprechenden Rang gedient.«
    »Woher weißt du das?«
    »Deine Haltung ist die eines Kapitäns.«
    Es gab natürlich keinen Grund, die Briefe vor meiner Abreise zu erhalten. Ich spürte jedoch mehr als je zuvor, daß er sie in Sicherheit wissen wollte und wie wichtig sie waren. Während der Nacht konnten sich Zwischenfälle ereignen, die klugerweise einen nachträglichen Einschub rechtfertigten.
    »Ich mußte die Erfahrung machen, daß man ein vorschnell getroffenes Urteil im Licht späterer Betrachtung manchmal bereut.«
    »Hauptmann?«
    »Denk heute nacht sorgfältig darüber nach, ob du diese Briefe tatsächlich überbringen willst.«
    »Ich habe meine Zustimmung bereits gegeben«, erwiderte ich. Meine Handflächen sowie mein Rücken waren plötzlich schweißfeucht. Offensichtlich war diese Botentätigkeit viel gefährlicher, als ich bis jetzt angenommen hatte.
    »Ich erwarte deine Entscheidung morgen früh.«
    »Und sollte ich es mir bis dahin anders überlegt haben?«
    »Du kannst die Münzen behalten«, sagte er. »Außerdem bekommt ihr eure Passierscheine.«
    »Du bist ungewöhnlich großzügig.«
    »Eigentlich nicht. Was kosten schon ein paar Blatt Papier und etwas Tinte?«
    »Das Geld.«
    »Eine Spende aus der Kasse Torcodinos.«
    »Falls ich den Auftrag ablehne, werde ich sie dir zurückgeben.«
    Er lächelte. »Wie du willst.«
    Ich nahm den Geldbeutel an mich.
    Das Geld reichte aus, um mich und die anderen, sollten sie mich begleiten wollen, nach Ar zu bringen.
    Er schob die unterschriebenen Papiere zusammen und stand auf. »Du darfst gehen.«
    »Noch eine Frage. Kürzlich wurde nördlich von Torcodino aus der Straße des Genesian ein Teil des cosischen Nachschubzuges angegriffen und ein Massaker verübt. Waren deine Männer dafür verantwortlich?«
    »Nein.«
    »Weißt du, wer es war?«
    »Nein.«
    »Aber es waren Söldner.«
    »Zweifellos.«
    Ich drehte mich um und ging. Als ich die Tür öffnete, hörte ich, wie Ketten klirrten. Ich drehte mich noch einmal um. Lady Cara drückte sich eng an ihn und sah ihm in die Augen. Dann warf er sie bäuchlings auf den Tisch, auf die Staatspapiere. Ich verließ den Raum.

16
     
     
    Ich drehte mich unter der Decke um, die mir ein Soldat gegeben hatte. Ich lag auf den Marmorfliesen in der Vorhalle des Semniums. Es hielten sich etwa zweihundert Leute hier auf, viele von ihnen Zivilisten.
    Sorgen quälten mich. Ich wollte nach Ar, hatte dort aber eigene Dinge zu erledigen. Ich war nicht der Meinung, das Geld eines Söldners zu benötigen, um dorthin zu gelangen. Als Unbekannter sollte ich keine großen Schwierigkeiten haben, die Tore zu passieren. Vermutlich würde man keinen Passierschein brauchen, um Ar betreten zu können. Ganz abgesehen von den Schwierigkeiten, die mir solche Dokumente bei cosischen Posten einbringen konnten. Sicher wären sie hilfreich, um zum Ersten Minister oder zum General vorgelassen zu werden, aber die mit dem Silbertarn versiegelten Briefe würden ebenfalls reichen. Und sollte ich mich dagegen entscheiden, die Briefe abzuliefern, wer sollte je das

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