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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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daß ganze Stadtviertel durch ein einziges Feuer ausgelöscht werden.
    »Dürfen wir im Zimmer eine Lampe haben?« fragte ich.
    »Natürlich«, sagte der Vermieter. »Solange ihr ordentlich damit umgeht. Aber es könnte sein, daß ihr sie kaum anzündet. Sie verpestet die Luft.«
    »Ist dein Haus versichert?«
    »Nein.«
    Das hörte ich gern. Er käme nicht in Versuchung, das Insula anzuzünden, um Geld von der Versicherung zu kassieren. Andererseits war es nicht ungewöhnlich, daß er das Gebäude nicht versichert hatte. Das lag nicht allein an der Zuversicht des Besitzers, sondern auch an der Schwierigkeit, eine Versicherung zu finden, deren Prämien bezahlbar waren. Die meisten Unternehmen dieser Art akzeptierten das mit einer Feuerversicherung verbundene Risiko nicht.
    Wir kamen zum nächsten Absatz.
    Ein Geräusch ertönte, und Achiates hob die Lampe. Ein Sklavenmädchen kam in Sicht. Sie war barfuß. Ihre außerordentlich kurze Tunika klaffte bis zum Nabel auf. Ihr Haar war zerzaust. Ihr Kragen funkelte im Lampenlicht. Als sie uns sah, warf sie sich gehorsam auf den Bauch.
    »Sie gehört Clitus, dem Schneider. Er wohnt eine Etage höher«, erklärte der Vermieter.
    Das Mädchen zitterte.
    Offenbar duldete Achiates nur hinreichend erzogene und ausgebildete Sklaven in seinem Haus.
    Wir gingen weiter. Das Mädchen hatte hellbraunes Haar. Als wir an ihr vorbei waren, stand sie auf. Das Klatschen nackter Füße auf Holz ertönte. Zweifellos hatte sie Besorgungen zu erledigen.
    »Widerwärtig!« rief Boabissia auf dem nächsten Treppenabsatz. »Ein Urt!«
    »Das ist kein Urt«, entgegnete Achiates. »Die kommen eigentlich erst nach Einbruch der Dunkelheit heraus. Am Tag ist es ihnen zu laut, da herrscht zuviel Unruhe.« Das kleine Tier zog sich zurück, Krallen schabten über den Holzboden. Seine Augen funkelten im Lampenlicht. »Außerdem kommen sie nie so weit nach oben«, fuhr der Vermieter fort. »Das da ist ein Frevet.« Das Frevet ist ein flinker kleiner Insektenfresser. »Wir haben mehrere von ihnen im Haus. Sie fressen Ungeziefer; Käfer, Läuse und dergleichen.«
    Boabissia schwieg.
    »Nicht jedes Insula sorgt für Frevets«, betonte Achiates. »Es sind süße und nützliche Geschöpfe. Vermutlich werdet ihr sie ins Herz schließen. Sicher werdet ihr nachts die Tür offenstehen lassen, damit es kühler ist, und ihnen Einlaß gewähren. Wie ihr vielleicht wißt, können sie sich nicht wie Urts durch die Wände fressen.«
    »Ist es noch weit?« fragte ich.
    »Nein«, antwortete Achiates. »Wir haben es fast geschafft. Das Zimmer liegt unmittelbar unter dem Dach.«
    »Es hat den Anschein, als hätten wir ein ganz schönes Stück Wegs hinter uns.«
    »Das täuscht«, entgegnete er. »So hoch oben sind wir gar nicht. Die Treppen sind kurz.«
    Wir kamen zum nächsten Absatz.
    Boabissia zuckte zurück.
    »Ihr werdet die Frevets sogar ganz bestimmt ins Herz schließen«, versprach Achiates. Wir sahen zu, wie ein großes, längliches, mit einem flachen Körper und langen Fühlern ausgestattetes Wesen, das eine Länge von etwa einem halben Hort aufwies, auf einen Spalt am Fuß der Wand zueilte. »Das ist eine Schabe«, sagte er. »Die sind harmlos, im Gegensatz zu den Gitches. Deren Bisse sind ganz schön schmerzhaft. Ein paar von ihnen sind auch recht nett groß. Aber davon gibt's nicht viele. Dafür sorgen schon die Frevets. Ich rühme mich dafür, ein sauberes Haus zu führen.«
    Plötzlich schrie Feiqa überrascht auf.
    »Knie nieder, Sklavenmädchen!« befahl eine herrschsüchtige junge Stimme.
    Feiqa gehorchte umgehend.
    Sie kniete vor einem ungefähr elf- oder zwölfjährigen Jungen. Sein Gesicht war schmutzig, er ging barfuß und trug Lumpen. Vermutlich wohnte er in einem der Zimmer. Feiqa war zwar eine erwachsene schöne Frau, aber eine Sklavin, und so senkte sie demütig den Kopf. Er war ein freier Mann.
    »Verschwinde, du widerwärtiges Balg!« sagte Boabissia.
    »Sei still, Frau!« erwiderte der Junge.
    »Ich hätte gute Lust, dich zu schlagen«, sagte Boabissia.
    »Heb den Kopf, Sklavin!« befahl der Junge.
    Feiqa gehorchte.
    Er musterte sie. »Du bist hübsch«, meinte er. »Und was sagst du?«
    »Danke, Herr.«
    Dann trat er auf sie zu und fuhr ihr mit den Händen durch das Haar. Er packte den Kragen mit den kleinen Fingern, riß sie nach vorn, zwang ihren Kopf zur Seite und nach oben. »Ein guter Kragen«, sagte er.
    »Ich freue mich, daß der Herr zufrieden ist«, flüsterte Feiqa verängstigt.
    »Er

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