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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Menschen drängten und um einen Platz kämpften.
    »Hier ist das Band«, verkündete Hurtha fröhlich und hielt es außerhalb der Reichweite vieler zugreifender Hände. »Binde dich damit am Seil fest.«
    »Der Mann hat möglicherweise seit gestern in der Schlange gewartet«, gab ich zu bedenken.
    »Schon möglich«, meinte Hurtha und hielt mir das Band hin. Ich nahm es, wickelte es mir um Schulter und Taille und band es an dem Samtseil fest. Ein kräftig ausgeführter Ellbogenstoß Hurthas entmutigte einen Burschen, nach dem Band zu greifen. Ich weiß nicht, wovon er getroffen zu sein glaubte. Zwei andere Männer wichen zurück. Ich winkte ihnen zu. »Weitergehen!« befahl ein Taurentianer. Wir rückten auf.
    »Alle Bänder sind weg!« stöhnte ein Mann.
    »Weg!« schluchzte eine Frau.
    Ein Mann trat von der Seite auf mich zu. »Bist du Bürger von Ar?« fragte er hochmütig.
    »Warum?« fragte ich mißtrauisch.
    »Am Tag der Großzügigkeit und der Bittsteller ist es allein Bürgern von Ar erlaubt, vor den Regenten zu treten«, erklärte er. »Der Feiertag ist nur für die Bürger gedacht. Glaubst du, wir wollen, das Schurken aus einem Umkreis von Tausenden von Pasang herbeiströmen und uns die Plätze stehlen?«
    »Wohl kaum«, entgegnete ich.
    »Ich glaube nicht, daß du aus Ar kommst!« sagte er. »Gib mir dein Band!«
    »Ich möchte es aber behalten.«
    »Wache!« rief er. »Wache!« Er verstummte blitzartig, als er im Nacken gepackt und hochgestemmt wurde.
    »Weiß du, wie die Alar eine Zunge herausschneiden?« fragte Hurtha.
    »Nein!« stieß der Bürger ächzend hervor.
    »Das macht man mit einer Axt – von hinten durch den Nacken.«
    »Das wußte ich nicht«, flüsterte er, während er in der Luft baumelte.
    »Und zwar mit einer solchen Axt«, erklärte Hurtha und hielt dem Mann die breite Klinge vors Gesicht. »Hast du verstanden?«
    »Das habe ich, das habe ich!«
    »Du wolltest mit einem Wächter sprechen?« fragte der Alar. »Da hinten steht einer.«
    »Warum sollte ich das tun?« krächzte der Mann.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Hurtha.
    »Ich auch nicht!«
    Hurtha ließ den Mann zu Boden fallen; der eilte davon.
    »Das könnte zum Problem werden«, meinte ich zu Hurtha. »Ich bin kein Bürger Ars.«
    »Woher sollen sie das wissen?« fragte er. »Mußt du den Heimstein in deiner Gürteltasche mit dir herumtragen?«
    »Es könnte schwierig werden.«
    »Du kannst immer noch nach den genauen Regeln fragen, nachdem du dem Regenten begegnet bist.«
    »Das stimmt«, mußte ich ihm zugestehen.
    »Was sollen sie dir schon antun?«
    »Da gäbe es einiges.«
    »Selbst in siedendes Öl können sie dich nur einmal werfen«, tröstete mich Hurtha.
    »Auch wieder wahr«, erwiderte ich. Doch ein unbehagliches Gefühl blieb.
    »Die einzige Schmach, die du ernsthaft fürchten mußt, ist der Verlust deiner Ehre!«
    »Vermutlich hast du recht«, sagte ich. »Trotzdem würde ich es gern vermeiden, in siedendem Öl gekocht zu werden.«
    »Das verstehe ich«, sagte Hurtha. »Es wäre außerordentlich schmerzhaft.«
    »Hör auf zu drängeln!« ermahnte ich den Mann hinter mir.
    »Du könntest singen«, schlug Hurtha vor.
    »Was?«
    »Das hat den Legenden der Alar zufolge Häuptling Hendix getan, als seine Feinde ihn gefangennahmen und in Öl warfen. Er hat sie angebrüllt, sie ausgelacht und sie dabei die ganze Zeit über beleidigt. Und während er dann kochte, hat er fröhliche Lieder der Alar gesungen. Auf diese Weise hat er seinen Feinden seine Verachtung gezeigt.«
    »Vermutlich hat er gegen Ende den Ton nicht mehr richtig gehalten«, meinte ich.
    »Das kann schon sein«, erwiderte Hurtha. »Ich war nicht dabei.«
    »Ich grüße dich«, sagte ein Mann und trat auf mich zu. Es war der Bürger, den ich auf dem Teibarmarkt kennengelernt hatte.
    »Hast du eine Unterkunft gefunden?« erkundigte er sich.
    »Ja, vielen Dank«, sagte ich. »Im Insula von Achiates.«
    »Ein großartiger Mensch, wenn er auch etwas von einem habgierigen Schurken hat.«
    »Entschuldige, Bürger«, bat ich.
    »Ja?«
    »Komm doch bitte näher heran.«
    Er tat mir den Gefallen. »Ja, und?«
    »Stimmt es, daß heute nur Bürger der Stadt vor den Regenten treten dürfen?«
    »Da brauchst du keine Angst zu haben«, erwiderte er. »Auch wenn du aus Torcodino gekommen bist, stammst du doch offensichtlich aus Ar.«
    »Und wenn nicht?«
    »Kommst du denn nicht aus Ar?« fragte er, neugierig geworden.
    Ich dachte rasend schnell nach, auf der Suche nach der

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