Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
sah sich entsetzt um. »Mir ist schwindlig! Hier ist nicht genug Luft. Außerdem ist es zu heiß hier.«
    »Wir sind hier unter dem Dach. Die heiße Luft steigt in die Höhe und sammelt sich.«
    »Ich glaube, mir wird schlecht.«
    »Dann öffne den Fensterladen.«
    »Das ist ein schreckliches Haus.«
    »Es ist ein Insula. Hier wohnen Tausende.«
    »Hier bleibe ich nicht!«
    »Und deine Meinung?« fragte ich Hurtha.
    »Es ist großartig«, antwortete er. »Zugegeben, mit erträglicherer Temperatur und Luft zum Atmen wäre der Raum noch schöner.«
    »Ich bin nach Ar gekommen, um mein Erbe anzutreten«, sagte Boabissia, »und nicht, um auf einem Dachboden zu ersticken oder geröstet zu werden.«
    »Keine Angst. Wenn draußen die Temperatur sinkt, wird es in diesen Häusern eiskalt, habe ich mir sagen lassen.«
    »Da, siehst du?« sagte Hurtha.
    »Hier bleibe ich nicht!« wiederholte Boabissia.
    Ich ging bis zu der Luke zum obersten Stockwerk zurück. Achiates wartete unten.
    »Wir nehmen das Zimmer!« rief ich und warf ihm einen Kupfertarsk zu. Er drehte sich um und stieg die Treppe hinunter, während ich mit der Lampe in das Zimmer zurückkehrte.
    Man hatte den Fensterladen geöffnet. Durch einen schmalen schrägen Schaft drang ein kläglicher Lichtstrahl ins Innere. Staubflocken tanzten darin. Es war ein hübscher Anblick.
    Ich blies die Lampe aus.
    »Du hast doch wohl keinen Kupfertarsk für dieses Loch bezahlt«, sagte Boabissia.
    »Ar ist mit Flüchtlingen überlaufen«, sagte ich. »Viele werden nicht so gut untergekommen sein.«
    »Es ist ein schrecklicher Ort«, beharrte sie.
    »Es ist möbliert«, sagte ich. An der einen Wand stand eine Truhe, in einer Zimmerecke lag Stroh. Man konnte es ausstreuen und darauf schlafen. Es gab auch ein paar zusammengefaltete Decken. Ein mit einem Schöpflöffel ausgestatteter Eimer enthielt Wasser, das vermutlich schon längere Zeit nicht mehr ausgewechselt worden war. Dann war da noch ein Nachtgeschirr für die menschlichen Bedürfnisse, das man in den Bottich im Erdgeschoß entleeren konnte. Es war ein langer Weg bis nach unten. Kein Wunder, daß die Töpfe gelegentlich aus dem Fenster entleert wurden, gewöhnlich mit einer lauten Warnung für die Passanten auf der Straße.
    Ich sah mich genauer um.
    In der einen Wand befand sich ein langer Riß. An einigen Stellen quietschte der Boden, wenn man darauftrat. Vermutlich lag das am Alter und an der mangelnden Pflege der Bohlen. Solche Mietskasernen wurden nur selten gut instandgehalten. Ihre Errichtung kostet nicht viel und ist leicht zu bewerkstelligen. Sie werden hauptsächlich aus Holz und Ziegeln erbaut. Behördliche Auflagen bestimmen ihre Höhe. Obwohl wir einige Etagen heraufgestiegen waren, befanden wir uns vermutlich nicht höher als zwanzig Meter über dem Straßenniveau. Ohne Stahlträger oder Eisenholz, wie es die Goreaner nennen und in Schmiedewerken herstellen – man benutzt es hauptsächlich beim Bau von Türmen –, fordert die Physik ihr unerbittliches Recht, was Höhen angeht. Daran ändert auch die geringere goreanische Schwerkraft nichts. Die Mietskasernen sind sehr empfindlich, was die Belastung des Baukörpers angeht; schon die geringsten Erdbewegungen reichen aus, um sie zu schwächen. Manchmal stürzen die Wände ein, oder ganze Etagen brechen zusammen.
    Ich stellte die Lampe auf der Truhe ab.
    »Das ist ein schreckliches Zimmer«, jammerte Boabissia. Sie kniete nieder und setzte sich dann mit geschlossenen Oberschenkeln auf die Seite. Sie saß nicht länger mit überkreuzten Beinen da oder nahm die Pose eines Alar-Kriegers ein. Ich glaube, sie hatte bis zu einem gewissen Grad begriffen – ohne es vielleicht in seinem ganzen Ausmaß zu verstehen –, daß sie eine Frau war.
    Das Zimmer war staubig und schäbig.
    Hurtha saß mit überkreuzten Beinen auf dem Boden und überprüfte die Axt.
    Das Zimmer war heiß. Es war klein. An der einen Seite hing ein Sklavenring mit Ketten und einem Eisenkragen in Frauengröße. Hand- und Fußschellen waren ebenfalls vorhanden. An einem Haken neben der Tür hingen verschiedene Schlüssel, außerhalb der Reichweite des Rings. Daneben baumelte eine Sklavenpeitsche.
    Wie gesagt: das Zimmer war möbliert.

22
     
     
    Ich rief: »Hurtha! Nein!« Aber es war bereits zu spät. Der Mann hatte einen Hieb mit dem Axtgriff in den Nacken abbekommen. Doch obwohl er bewußtlos war, fiel er nicht einfach zu Boden, da sich am Ende des zum Zentralzylinder führenden Samtseils so viele

Weitere Kostenlose Bücher