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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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geht hier eigentlich vor?« fragte Hurtha.
    »Nicht eingreifen!« bat ich leise. »Es ist, wie ich befürchtet habe.«
    »Hier«, sagte Tenalion. Er zeigte auf das Buch und die beiden Kupferscheiben. Ich trat zum Tisch und ergriff die Scheibe, die er dem Buch entnommen hatte. Sie enthielt keine Nummer, aber das ›Tau‹ war mit dem auf Boabissias Anhänger identisch. Ich legte einen Finger ungefähr auf die Stelle des betreffenden Eintrags, schlug das Buch zu und betrachtete den Deckel. Die Jahreszahl reichte zweiundzwanzig Jahre zurück; die beiden Zahlengruppen trennte ein Bindestrich. Ich las die Nummer auf Boabissias Anhänger. Sie paßte genau. Ich schlug das Buch wieder auf.
    »Verstehst du?« fragte Tenalion.
    »Ja.« Am Anfang einer der Eintragungen stand eine Nummer, die mit der auf Boabissias Anhänger übereinstimmte.
    »Die Karawane, in der man dich fand, war eine Sklavenkarawane«, erklärte Tenalion.
    Boabissia starrte ihn fassungslos an. Dann richtete sie den Blick auf Hurtha.
    »Als sie dich fanden, war ich ein kleiner Junge«, sagte Hurtha. »Ich wußte nicht, um welche Karawane es sich handelte. Ich glaube, es wußte keiner der Alar. Es ist einfach zuviel zerstört worden.«
    »Es war keine offiziell gekennzeichnete Sklavenkarawane«, sagte Tenalion. »Zum Beispiel verzichteten wir auf die blaugelbe Seide. Wir hatten gehofft, auf diese Weise die Fracht aus Hunderten wunderschöner Frauen geheimhalten zu können, die die Habgier und die Lust eines jeden Räubers erregt hätte. Doch wie es scheint, ist unsere Strategie gescheitert.«
    Hurtha nickte.
    »War noch viel übrig, als die Alar kamen?«
    »Nein«, sagte Hurtha. »Ich glaube nicht.«
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Tenalion. »Die Frauen sind vermutlich verschleppt worden. Zweifellos haben sie ihre Entführer gut unterhalten, bevor man sie auf Hunderten von Märkten verkaufte.«
    »Ich war doch noch ein Säugling«, flüsterte Boabissia.
    »Vermutlich hat man dich auch aus diesem Grund zurückgelassen.«
    »Ich hätte sterben können!«
    »Vielleicht haben sie dich nicht gefunden. Andererseits war es ihnen vielleicht auch gleichgültig.«
    »Es war ihnen gleichgültig?« rief sie.
    »Natürlich«, sagte er ungerührt. »Damals wie heute warst du eine Sklavin.«
    Boabissia erschauderte.
    »Bedeck deine Brüste nicht! Laß die Arme an den Seiten.«
    Sie schluchzte auf.
    »Es war meine Karawane«, sagte Tenalion. »Ich habe damals einen großen Verlust erlitten. Ich habe fünf Jahre gebraucht, um diesen Rückschlag zu überwinden.«
    »Deine Karawane?« flüsterte Boabissia.
    »Ich bin ein Kaufmann«, sagte er. »Ich handle mit Sklaven, in der Hauptsache mit Sklavinnen.«
    »Aber ich war doch noch ein kleines Kind!«
    »Und als solches habe ich dich bekommen.«
    »Es steht im Buch«, sagte ich. »Deine Sklavennummer entspricht der Nummer auf deinem Anhänger.« In den großen Städten ist es nicht ungewöhnlich, daß Töchter verkauft werden. Manche Frauen tun es immer wieder. Einige Familien würden eine Tochter eher verkaufen als sie großzuziehen. Im Gegensatz zu Söhnen tragen sie selten zum Familieneinkommen bei. Außerdem können sie nicht einmal den Familiennamen weitergeben. Das Überleben des Namens und die Erhaltung der väterlichen Linie sind den meisten Goreanern sehr wichtig.
    »Steh gerade!« befahl Tenalion.
    Boabissia gehorchte.
    »Noch gerader! Zieh den Bauch ein! Die Schultern nach hinten!«
    Sie gehorchte ängstlich.
    »Falls du es wissen willst: Ich habe dich nicht gekauft. Obwohl deine Mutter eine freie Frau war, habe ich sie versklavt.«
    »Erzähl mir von meiner Mutter, bitte!« flüsterte sie.
    »Sie war ein hübsches Ding. Außerordentlich wohlgeformt. Wie du.« Er ging um sie herum. »Heb das Kinn!«
    Tränen traten ihr in die Augen, aber sie widersetzte sich nicht. Er nickte zufrieden. »Obwohl du schöner bist. Sie war aus Ar, kam aber natürlich aus einer niederen Kaste.«
    Boabissia schluchzte.
    »Ich muß euch danken, daß ihr sie mir zurückgebracht habt.«
    »Das war nicht unsere Absicht«, sagte ich. »Eigentlich ist sie selbst dafür verantwortlich. Sie sah dieses Haus, und da sie unbedingt ihre Herkunft erfahren wollte, ist sie aus eigenem Entschluß eingetreten.«
    »Und ist deine Neugier nun befriedigt, meine Liebe? Du hast erfahren, was es zu erfahren gab, und du hast deinen Platz in der Gesellschaft gefunden.«
    »Ja«, flüsterte sie.
    »Aber wenn ich richtig verstanden habe, ist sie in eurer

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