GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
hielt es hoch. Ein Mann in seiner Nähe brachte es entgegenkommend zu Mirus. Ich sah Inger auf ihren Knien etwas näher zu Tamirus rutschen. Zweifellos hatte sie ihm schon einmal gedient. Vielleicht wollte sie, dass er sie kaufte.
»Hier ist das unterschriebene Gutachten.« sagte Mirus und gab es einem der Männer in der Nähe des Tanzbodens.
Die Männer scharten sich darum.
»Es sind nur noch sieben Ostraka übrig«, rief Mirus dann, »wer will sie haben? Ich fürchte, es gibt jetzt nur noch eins pro Kunde.«
Ich beobachtete, wie das Gutachten über die Tische wanderte. Männer drängten sich um Mirus. Ich hatte das Tuch aus weißer Seide nicht mehr umhängen. Es war mir weggenommen worden.
»Leider«, schrie Mirus dann, »die Ostraka sind alle!«
Es gab ärgerliche Rufe.
»Ärgert euch nicht, noble Gäste der Taverne des Hendow«, rief er, »die Zahl der Ostraka war von vornherein beschränkt worden. Wenn zu viele verkauft würden, wäre die Chance eines jeden auf den Gewinn zu klein. Bestimmt können diejenigen unter euch, die ein oder mehrere Ostraka gekauft haben, dieser Überlegung zustimmen.«
Mehrere Männer schienen dem zuzustimmen.
»Und vergesst nicht, noble Gäste«, fuhr er fort, »obwohl nur einer diese reizvolle Sklavin öffnen kann, ist sie doch jetzt eine von Hendows Frauen. Also könnt ihr in den nächsten Wochen alle wiederkommen, um ihre Freuden von Zeit zu Zeit in aller Ruhe zu genießen.«
»Das ist wahr.« stimmte ein Mann zu.
»Und ich glaube, ich kann garantieren«, sagte Mirus weiter, »dass sie, bei allen Peitschen in Hendows Haus, ihr Bestes geben wird, um euch zu gefallen.«
Es gab Gelächter. Ich schauderte. Natürlich würde ich mein Bestes geben, sie zufrieden zu stellen. Ich würde keine Wahl haben. Ich war eine Sklavin. Außerdem waren diese Männer keine Männer von der Erde, so tolerant, so verständnisvoll, so rücksichtsvoll, so nachsichtig, so leicht abzuspeisen, so schwach. Das waren goreanische Männer. Wenn ich ihnen nicht perfekt erschien, würden sie mich dafür bezahlen lassen.
Auf Gor gibt es viele Sprichwörter über Herren und Sklavinnen. Eines geht in Form eines Frage-Antwort-Spiels. Die Frage lautet: »Was schuldet eine Sklavin ihrem Herrn?« Die Antwort ist: »Alles, und dann noch tausendmal mehr.«
»Manche von euch scheinen diese Sklavin interessant zu finden«, sagte Mirus, »obwohl sie noch gar nicht getanzt hat, sind alle Ostraka schon weg.«
»Genau.« sagte jemand.
Ich nahm an, dass nicht viele Mädchen in solch einem Wettbewerb tanzten, bevor sie ihre Jungfräulichkeit verloren. Nicht alle Mädchen sind gute Tänzerinnen, jedenfalls bevor sie sexuelle Erfahrungen gesammelt haben. Ich aber musste tanzen, nicht nur weil ich es gut konnte, sondern auch als Werbung. Hendow benutzte diese Gelegenheit, um mich seinen Gästen vorzustellen. Ich hatte mitbekommen, dass er auf mich als Tänzerin setzte. Ich glaube, er hoffte, durch mich das Geschäft in seiner Taverne zu beleben. Und ich hoffte, dass er von mir nicht enttäuscht sein würde, denn ich wollte nicht bestraft werden.
»Kann ich das Papier mit dem Gutachten haben?« fragte Mirus.
Er holte es von jemandem auf der rechten Seite ab.
»Danke.« sagte er und schwenkte das Papier über seinem Kopf. »Hier ist das unterschriebene Gutachten des ehrenwerten Tamirus. Sie ist eine Jungfrau.«
Er rollte das Papier zusammen und zeigte damit auf mich. Ich sah ihn an.
»Seht sie an«, sagte er, »sie kniet hier vor euch, eine schöne Sklavin, die auf die Benutzung durch ihren ersten Herrn wartet.«
Ich senkte zitternd meinen Kopf. Ich kniete dort mit gespreizten Knien und wartete auf die Benutzung durch meinen ersten Herrn.
»Gebt noch mehr Ostraka aus.« verlangte ein Mann.
»Nein!« schrien andere.
»Wer von euch wird wohl das Ostrakon haben, das gewinnt?« fragte Mirus. »Du, mein Herr? Du? Oder du?«
»Ich hoffe, es ist meines.« rief jemand.
Es gab Gelächter.
»Doreen.« sagte Mirus.
»Ja, Herr.« antwortete ich und sah erschrocken hoch.
Ich hatte nicht erwartet, dass er mich ansprechen würde.
»Wer wird gewinnen, Doreen?« fragte er.
»Ich weiß es nicht, Herr.« sagte ich schwach.
»Sprich lauter, Sklavin.« forderte er.
»Ich weiß es nicht, Herr.« rief ich jammernd.
»Du wirst es auch nicht erfahren.« sagte er.
Ich sah ihn bestürzt an. Es wurde gelacht. Ich begriff nichts.
»Bittest du nun darum, vor deinem ersten Herrn tanzen zu dürfen?« fragte Mirus.
»Ja, Herr.«
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