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GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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antwortete ich.
    »Und vor Hendows Gästen?«
    »Ja, Herr.«
    »Und vor allen Anwesenden?« erkundigte er sich.
    »Ja, Herr.«
    »Schmückt sie.« befahl Mirus.
    »Ina.« rief Tupita.
    »Setz dich«, sagte sie dann zu mir, »die Hände neben dir auf den Boden, lehn dich vor, dein rechtes Bein weiter vor.«
    Ina kam mit einen flachen Kasten durch den Perlen vorhang. Tupita und Sita entfernten die Lederschnüre von meinen Handgelenken.
    Der Ausdruck »Jungfrauentanz« hat auf Gor drei Bedeutungen. Einmal ist es ein Tanz, der als für Jung frauen besonders geeignet erachtet wird. Ich erwartete nicht, dass ich einen solchen »Jungfrauentanz« aufführen sollte. Solche Tänze sah man selten in Tavernen.
    Zum zweiten wird der Begriff für einen Tanz verwendet, den eine Jungfrau vor dem Verlust ihrer Jungfräulichkeit tanzt. Das konnte jeder Tanz sein, der das Mädchen besonders gut zeigt, bevor sie zum ersten Mal genommen wird.
    Zum dritten ist es eine Bezeichnung für einen speziellen Tanz, der interessanterweise nicht von einer Jungfrau, sondern normalerweise von einer erfahrenen Sklavin getanzt wird. Es ist kein reiner Geschichtentanz , sondern mehr ein »Rollentanz«, in dem die Sklavin tanzt, als wäre sie eine Jungfrau, man weiß aber, dass sie bereits geöffnet wurde und erwartet, dass sie ansprechend tanzt.
    Ich erwartete, einen »Jungfrauentanz« der zweiten und dritten Art tanzen zu müssen. Mirus, der paradoxerweise offensichtlich die dritte Art des »Jungfrauentanzes« meinte, hatte mir gesagt, dass ich in diesem Tanz besser werden würde, wenn ich keine Jungfrau mehr wäre.
    Ich spürte, wie von Tupita und Sita mehrere Fußkettchen aus Metall um meine Knöchel befestigt wurden, genauso wie mehrere Kettchen um meine Handgelenke. Ein langer Gürtel aus Schnur, an dem einige schimmernde Metallplättchen hingen, wurde zweimal um mich geschlungen. Die erste Schleife befand sich in Höhe meiner Taille, die zweite Schleife lief unterhalb des Nabels über meinen Bauch. Dieser Gürtel sollte durch Geräusche und Aussehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Bewegungen der Hüfte und des Unterleibs lenken. Zusammen mit den Sklavenperlen, die ich schon trug, fühlte ich mich vollständig und barbarisch entblößt. Wenn ich mich bewegte, hörte man das Geräusch der Perlen und der Kettchen und sah den schimmernden Gürtel mit seinen zwei Schleifen.
    »Steh auf.« befahl Tupita.
    Ich tat es. Die Männer atmeten hörbar ein. Ich hatte Angst.
    »Die Sklavin ist zum Tanzen bereit.« sagte Tupita.
    »Gut.« sagte ein Mann.
    Ich stand mit erhobenen Armen vor ihnen, meine Handrücken berührten sich, meine Knie waren gebeugt. Das ist gewöhnlich die Ausgangposition beim Sklaventanz. Die Musiker machten sich fertig. Ich sah auf die Männer. Dies waren keine Männer der Erde, von Lügen und Propaganda gezähmt und besiegt. Dies waren goreanische Männer, Männer wie Löwen. Ich stand schwach und hilflos vor ihnen, eine Frau von der Erde, jetzt eine Sklavin im Kragen, die zu ihrem Vergnügen tanzen musste.
    Der Czeharspieler, der mit gekreuzten Beinen dasaß, hatte sein Instrument jetzt auf dem Schoß. Er war der Anführer der Musiker. Ich stand barfuss, nackt, im Kragen und geschmückt auf dem Tanzboden einer einfachen goreanischen Taverne. Ich musste mich bemühen, Herren zufrieden zu stellen. Ich fragte mich, was die Männer, die in der Bibliothek gearbeitet hatten, denken würden, wenn sie mich jetzt so sehen könnten, ihre Doreen, deren Schönheit nun ihren Herren zur Verfügung stand, Männern, die sie in Stücke brechen könnten. Ich fragte mich, ob sie meine Lage beklagen, mich mit typischen weinerlichen, heuchlerischen Phrasen bedauern würden oder ob sie, wenn sie mit erhitztem Blut und leuchtenden Augen hinter diesen niedrigen Tischen säßen, auch zu Männern werden würden.
    Aynur und Tula knieten jetzt mit ihren Schüsseln hinter mir. Tulas Schüssel war leer, Aynurs enthielt die dem Haus gehörenden Hälften der zerbrochenen Ostraka. Eine von ihnen würde gewinnen. Ina stand mit dem flachen Kasten, der den Schmuck enthielt, hinter mir, genauso wie Tupita und Sita mit dem Manschetten und den Lederschnüren. Auch Mirus hatte sich nach hinten zurückgezogen.
    Wenn ich nicht gut tanzen würde, da hatte ich keinen Zweifel, würde ich geschlagen werden. Ich sah zu den Männern. Einer von ihnen würde der Herr werden, der mich zum ersten Mal benutzt. Mein »Jungfrauentanz« würde in ganz besonderer Weise ihm gewidmet

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